In Altona brennen Kleinwagen, Ladenbesitzer verzeichnen
eingeschlagene Scheiben und verwüstete Geschäfte, Hunderte Polizisten verletzt.
An anderer Stelle werden gleich zu Dutzenden teure Luxus-Autos abgefackelt, Molotowcocktails
werden wahllos umhergeworfen und Pflastersteine fliegen durch die Gegend. Kurzbilanz einer blindwütigen Gewalt am Rande
des Gipfels, die amoralischer und destruktiver, ja dümmer nicht sein kann. Achttausend
Chaoten haben sich ausschließlich des Krawalles und der Randale wegen in
Hamburg eingefunden und hinterlassen eine Spur der Zerstörung.
Der sogenannte „schwarze Block“ behauptet allen Ernstes, er
würde politisch für eine Haltung gegen Kapitalismus, Nationalismus und der
Staatsgewalt stehen, ein lächerliches Alibi, mit denen die Anhänger ihr
gewalttätiges Vorgehen rechtfertigen. Jene Verbrecher sind in meinen Augen noch
weit schlimmer, als die berüchtigten Schwarzhemden, die „fascisti” (Faschisten)
-, wie wir sie in meiner Jugend in Italien nannten. Dumm, brutal, gewalttätig
und ohne den geringsten Funken von Moral. Sie sind die Kanalratten unserer noch
halbwegs funktionierenden Gesellschaftsform.
Wer auf diese Weise die Werte der Demokratie untergraben,
schädigen oder zerstören will, wer in dieser Form Eigentum ruiniert und Leben
anderer schädigt hat selbst jedes Recht auf Teilhabe in unserer Gesellschaft
verwirkt. Selbst wenn ich unterstelle, dass die Mehrheit der Randalierer selbst
das intellektuelle Niveau eines Toastbrotes unterschreiten, so viel begreifen
sie doch, nämlich dass sie willkürlichen Schaden anrichten und die Leben vieler
Polizisten und auch friedlicher Demonstranten gefährden.
Allerdings haben auch die Veranstalter einen großen Anteil
an diesem Desaster, das sich gerade in Hamburgs Innenstadt abspielt. Die
Arroganz, die anmaßende politische Überheblichkeit, die kaum noch zu
übertreffende Selbstherrlichkeit unserer Politiker, die mit einer
feudalistischen Großmannssucht große Teile der Bevölkerung provozieren, indem
sie sich in Hamburg selbst beweihräuchern, schlägt alles bisher Dagewesene.
Hundert Millionen Euro werden für Selbstdarstellung und Machtexhibitionismus bedenkenlos
„verbrannt“, weil Frau Merkel einigen fragwürdigen Potentaten, politischen
Hanswursten und arroganten Führern von Großmächten an einem der ungeeignetsten
Orten Deutschlands ihre eigene Wichtigkeit beweisen will.
Leidtragende sind die Bewohner eines atemberaubenden 30-Quadratkilometer
Sperrgebietes in der Stadtmitte, in dem Bürger massivsten Einschränkungen
ausgesetzt werden. Die Politelite setzt sich einfach darüber hinweg und mutet
der Bevölkerung jedwede Restriktionen zu. Da wird sich so mancher fragen: Wer,
bitte, sind diese Herrschaften, die sich über jede Belange der eigenen Bürger
hinwegsetzen und so tun, als würden zum Wohle der Bürger handeln. Spätestens an
diesem Punkt muss die Frage erlaubt sein, ob diese Herrschaften nicht ausnahmslos
ein Fall für den Therapeuten sind, weil sie offenkundig an schwerwiegenden
Wahrnehmungsverzerrungen leiden. Allesamt!
So trifft gewalttätiges Pack auf eine verschwenderische
Elite. Man braucht nicht viel Hirn, um sich vorher auszumalen, welche Folgen
diese Begegnung haben wird. Auf einen Nenner gebracht: Politische Dummheit und
sinnlose Gewalt hat dieser Tage eine Menge Zuschauer. Das Ergebnis dieses
Gipfels? Im Abschluss-Kommuniqué des
Zusammentreffens jener weltweit größten Umweltverschmutzer dieser Erde, den grausamsten
Meschenrechtsverletzern und schlimmsten Ausbeutern werden „Erfolge“
beschrieben, die in ihrer „Bescheidenheit“ jedem Bürger die Tränen in die Augen
treiben werden. Und so gesehen sind die politischen Beteiligten ethisch und
moralisch nicht sehr weit entfernt von den Chaoten, die sie selbst auf den Plan
gerufen haben.
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