Direkt zum Hauptbereich

Posts

The Trumpmania

Welch ein Auftrieb…! Ob Markus, der Halbseidene, Anne, die niemand will, oder Maybritt, die Superschlaue, ob nun Panorama, Aspekte oder Monitor, die heutigen TV-Inquisitionen heißen Talkshows. Sie sind die Bühnen der überflüssigen Geschwätzigkeit auf dem Markt der Beliebigkeiten. Zwar war in den Talkshows schon längst alles gesagt, aber noch lange nicht von jedem. Doch gab es endlich die einmalige Chance - seit zwei Tagen darf jeder mal, weil die üblichen Kanaillen nicht verfügbar sind. Die Präsidentschaftswahlen in den USA haben eine wahre Trumpmania ausgelöst. Wie Schmeißfliegen, die bekanntlich auf jedem Scheißhaufen sitzen, hat sich die gesamte Medienlandschaft mit der Wiedergutmachungs-Attitüde auf den unvermuteten Wahlsieger geworfen. Der rechte Wähler - in den USA "white trash" genannt, hat sich überraschenderweise durchgesetzt. Wir in Deutschland sind da schon viel weiter, den "white trash" kennen wir schon seit Jahren. Er sitzt allabendlich

Trump - des amerikanischen Pudels Kern

Ja, ja, möchte man mit sarkastischem Unterton sagen, die Überzeugungen der Prognostiker, Wahrsager, der Allwissenden und besonders Schlauen sind nicht aufgegangen. Der Wunsch ist der Vater des Gedankens, so sagt man gewöhnlich. Doch wenn Wünsche zu Überzeugungen mutieren und das Undenkbare plötzlich Realität wird, kann das Zurückrudern sehr hohe Wellen schlagen. Die politischen Ruderschläge erfolgen gerade dermaßen geräuschlos, dass einem Angst und Bange werden kann. Die opportunistische Polit-Elite in Deutschland, mit ihrer blauäugigen „Welcome-Kultur“, mit ihrem Allmachtsgehabe und ihrer weit verbreiteten Attitüde der Besserwisserei, sie wurde nun auf dem falschen Fuß erwischt. Trump, der Rassist, der Prolet, der Supermacho und Geschäftemacher hat die Wahl scheinbar spektakulär gewonnen. Warum? Weil er mit einzigartigem Instinkt erkannt hat, was dem Bürger stinkt. Seine einfachen, wie unterirdischen Formeln haben gegriffen. „Ich baue eine Mauer an der mexikanischen Gre

Die billigen Irrungen der Alice Schwarzer

„Wir waren alle naiv“, so die Headline von Ciceros Interview mit Alice Schwarzer, die mit Cicero-Chefredakteur Christoph Schwennicke über die Grenzöffnung für die Flüchtlinge schwadronierte. Ich kann mich nicht an einen einzigen Augenblick erinnern, mit Freuden und Begeisterung Frau Merkels Einladung an halb Afrika goutiert zu haben. Noch weniger habe ich diesen verantwortungslosen Kanzler-Blackout für eine staatstragend-humanitäre Entscheidung gehalten. Auf meine Kritik im „Scharfblick“ hin wurde ich als Rassist und Menschenverachter beschimpft und bedroht. Bis heute kann man Denkverbote spüren, wenngleich die Claqueure von damals inzwischen verstummt sind und sich schamhaft verstecken. Noch vor wenigen Wochen war es ein Tabu, die Realitäten zu benennen, und in manchen TV-Sendern tut man noch heute so, als sei es moralisch verwerflich, ganz genau hinzusehen, wer da nach Deutschland hineindrängt.    Frau Schwarzer will heute mit dem verallgemeinernden Satz „wir waren nai

In Ankara ist der Teufel los

Wieder hat die osmanische Staatsmacht, besser gesagt, Herr Erdogan mit seinen Schergen zugeschlagen. Hunderte Journalisten, einschließlich des Chefredakteurs Cumhuryet wurden bei Nacht und Nebel verhaftet, nachdem 3 Nachrichtenagenturen, 18 Fernsehsender, 23 Radioanstalten, 45 Zeitungen, 15 Magazine und 29 Verlage unter staatliches Kuratel genommen, bzw. bereits geschlossen wurden? Aus Deutschland bis heute kaum eine politische Reaktion. Erst auf die gestrige Nachfrage seitens des ZDF äußert sich Frau Merkel: Die Bundesrepublik macht sich Sorgen um die Pressefreiheit der Türkei. Da denkt sich der deutsche Bundesbürger: Aha! Wie geht das? Sich Sorgen machen um etwas, das es in der Türkei gar nicht mehr gibt? Der normal gestrickte deutsche Demokrat würde jetzt annehmen, dass nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa mit ihrer geballten Ohnmacht dem Teppichhändler aus Ankara die Leviten liest und ein klares Signal setzt. Allen Grund dazu hätten sie, denn die Zahlen der Verhaft

Die einfachen Botschaften unserer Politiker

Es beißt die Maus keinen Faden ab, wer da glaubt, unsere Polit-Elite müsse in ihren Reden ans Volk intellektuelle, plausible und staatstragende Botschaften übermitteln, der irrt. Wer meint, er könne von unseren Politikern – gleich welcher Partei – visionäre Ideen, überzeugende Führungskompetenz und tragfähige Konzepte erwarten, scheint die Mechanismen von Machterwerb und Machterhalt in der Politik nicht begriffen zu haben. Die Parteistrategen haben eine einfache wie entlarvende Logik. Sie halten das Volk für dämlich und träge. Schlimmer noch, sie halten sie für manipulierbar. Und sie haben recht. Machen wir uns nichts vor, etwa 12% gehören zur Bildungsschicht. Da sie davon ausgehen, dass sich 95% der Menschen überschätzen und glauben, sie verfügten über ein kluges Köpfchen, basieren politische Strategien, ob nun für Wahlen oder Verbleib in Ämtern, auf mathematisch-statistischer Grundlage. Für das Fußvolk reichen Schlagworte, mehr oder weniger witzige Sprüche und substanzl

Gabriel der Politkreisel

Sein Markenzeichen:  "changement of opinion" Als ob der Abgas-Skandal um VW nicht schon schlimm genug wäre. Fassungslos mussten brave VW-Fahrer zur Kenntnis nehmen, dass ihre Rußschleuder in flotter Gangart nicht nur den Grünen die Tränen in die Augen trieben. Auch der umweltbewusste VW-Diesler, bislang mit öko-geschwellter Brust auf der Landstraße unterwegs, konnte kaum glauben, was die Wolfsburger ihm unter den Hintern geschoben hatten. Als die Wogen sich zumindest in Deutschland allmählich wieder glätteten, war der treue VW-Kunde beinahe so weit anzunehmen, dass der Betrug des Autokonzerns nicht steigerungsfähig sei. Nun wird er eines Besseren belehrt. Monitors Redakteure haben unserem heimischem Maulwurf alle Ehre gemacht. Wir schreiben das Jahr 2005, als der in Sachen Umwelt völlig kompetenzbefreite Siggi den Umweltminister gab und sich damals im Amt aufführte, als habe er die grüne Farbe fürs Chlorophyll erfunden. Irgendjemand hätte diesem gelernten Lehrer e

Daniel Cohn-Bendit, der verhinderte Kindergärtner

Sieben Talk-Gäste – und das 90 endlose Minuten, Maybrit Illner in einer illustren Gästerunde. Das Spektakel endete im Desaster. Nicht zuletzt auch wegen eines äußerst nervigen Gastes. Daniel Cohn-Bendit. Ständig unterbrach er mit unqualifiziertem Geschwätz die Antworten der Talkgäste, fuhr dazwischen, mischte sich ein und die Runde auf und benahm sich wie ein ungehobelter Bauer. Als knapp 45 Minuten herum waren, platzte ihm die Hutschnur. „Langsam verliere ich die Fassung und die Geduld“, grantelte der Ex-Revoluzzer. Nun wolle er doch mal erzählen, wie das mit dem Brexit in Großbritannien wirklich gelaufen ist. Ausgerechnet er fühlt sich berufen, den Fernsehzuschauern und den Teilnehmern die Welt zu erklären. Offen gestanden, mich wundern gleich mehrere Tatsachen. Wie, zur Hölle, kommt Frau Illner auf die abstruse Idee, diesen unerträglichen Politclown ein Podium im öffentlich-rechtlichem Sender zu geben? Und wen – verdammt – interessiert es, was der Kerl zu sagen hat? Wesha