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Blind oder Einäugig, das ist die Frage

Wir haben es hinter uns, das Duell der Hoffnungslosigkeit, ja, des harmonischen Schlagabtausches, bei dem jeder dem Anderen unerträgliche Freundlichkeiten um die Ohren gehauen hat. Wie sagt der Volksmund? Unter den Blinden ist der Einäugige der König. In diesem Falle hatten wir es mit der weiblichen Ausgabe einer Sehbehinderten zu tun. Ihr gegenüber Einer, der nur allzu gerne mit großen Hunden pissen gehen würde, aber das Bein nicht hoch genug bekommt. Phasenweise bekam man das Gefühl, Martin Schulz wolle im Oktober heimlich Frau Merkel wählen. Unsere Kanzlerin hatte leichtes Spiel gegen das intellektuelle Leichtgewicht, aber das war wohl auch schon vorher klar. Merkel zeigte sich faktensicher, „staatsfraulich“ und abgebrühter und ließ Schulz abperlen wie Wasser an einer Fettpfanne. Während sich der König der SPD beim Moderatoren-Team andauernd bedankte, dass sie ihn überhaupt etwas fragten, bedachte ihn unsere aller Kanzlerin mit süffisantem und manchmal sogar amüsierten

Dann bauen wir mal 'ne Mauer in Afrika...

Wie hört man von allen Politikern allenthalben in TV-Sendern? Wir müssen die Fluchtursachen in Afrika bekämpfen. Egal ob Göring-Eckart von den Grünen, Schulz von den Roten oder unser aller Merkel, der „Berliner Kinderchor“ trägt seit mehr als zwei Jahren uns Bürgen dreistimmig und vielversig das Lied über die Rettung Afrikas vor. »Wir müssen uns vor Terror und Schlepperbanden schützen«, ein Statement, das so abgegriffen ist wie eine pensionierte Veddel aus dem Rotlichtviertel der Hamburger Herbertstraße. Ich kann diese Worthülsen nur noch ertragen, wenn mir diese Schwätzer hinterher eine Delfintherapie zur Rekonvaleszenz schenken. Noch während des Partei übergreifenden und ziemlich erbitterten Definitions-Streites über „Wirtschaftsflüchtlinge“ und „Asylsuchende“ tobt und die gegenseitige Zerfleischung über den richtigen Gebrauch der Begriffe „Migranten“ oder „Refugees“ in allen Mikrofonen ausgetragen wird, glaubt jede noch so dämliche Polit-Nase das perfekte „Wording“ fü

Wer laut denkt hat unrecht

Ich erinnere mich noch gut an die 68er Generation, war ich doch selbst politisch ziemlich aktiv in dieser Zeit. Wer als Intellektueller gelten und wichtig sein wollte, und wer nach Anerkennung suchte, engagierte sich erst in sektenähnlichen Vereinigungen wie Spartakus, trug die Mao-Bibel durch die Gegend und zitierte das Kapital von Karl Marx. Dann kam Bewegung in die Studentenköpfe und es wurde blumig. Die von San Francisco ausgehende Hippiebewegung stellte die sinnentleerten Wohlstandsideale der Mittelschicht in Frage und propagierte eine von Zwängen und bürgerlichen Tabus befreite Lebensvorstellung. Im Vergleich zur politisierten 68er-Bewegung dominierte plötzlich die Selbstverwirklichung als gesellschaftspolitisches Konzept. Man wollte nicht nur dem Leistungsdruck der Gesellschaft entfliehen, sondern zugleich neue, menschlichere Lebensweisen und Umgangsformen finden. Und die fallen uns heute massiv auf die Füße. Heute spricht niemand die eigentlichen Ursachen für die heuti

Mitglied der SPD-Bundestagsfraktion Högl und die geistige Umnachtung

Wenn der Parteivorsitzende vor Kameras und Mikrofonen versucht, sein schieres Entsetzen über das Attentat in Barcelona auszudrücken, könnte man annehmen, dass Frau Högl zumindest über so viel Anstand verfügt, ein betroffenes Gesicht zu ziehen. Aber nein, voll des Glücks, dass sie auch "oben" auf dem Podest stehen und in Kameralinsen blicken darf, winkt sie mit euphorischer Begeisterung und mitten in Schulzens Betroffenheitsformeln ihren Freundinnen, der Mutter oder ihren Nachbarinnen zu. Man muss schon hardcore-umnachtet sein, wenn man nicht weiß, was man gerade tut und wo man sich befindet. Dann setzt sie noch einen oben drauf, als der berechtigte Shitstorm über sie hereinbricht. Högl stellt  mit ihrer "Entschuldigung" schriftlich unter Beweis, dass es noch weit verblödeter geht. Högl reagierte mit einer  persönlichen Erklärung  auf ihrer Homepage. Sie sei entsetzt und betroffen, dass wegen des Videos ein falscher Eindruck entstanden sei. Ich frage mich

Anne Wills überflüssige Schwätzerrunde

Wieder einmal hat Anne Will ihre eigene Überflüssigkeit und die ihrer politischen Talkrunden eindrücklich bewiesen. „Merkel oder Merkel – hat Deutschland nur diese Wahl?“, hieß das Motto von Anne Wills erster Suggestiv-Sendung nach ihrer Sommerpause, denn eine rhetorische Frage impliziert von vorne herein die „richtige“ Antwort. Das Dilemma ist unübersehbar. Für militant-bockige Moderatoren mit Hang zur anmaßenden Schulmeisterei sind selbst nicht anfechtbare Argumente ein Angriff auf die sich selbst auferlegte Überlegenheit. Thomas Oppermann (SPD), zweifellos unangefochtener König nichtssagender Phrasen übertraf in gelöster Leichtigkeit die standardisierten Worthülsen des Parteigegners Lindner, der sich seinerseits in dämlicher Durchsichtigkeit bei Volker Kauder (CDU) als zukünftigen Koalitionspartner anbiederte. Der quittierte den Antrag mit stoischer Gelassenheit. Offenkundig genoss der Vorsitzende der Bundestagsfraktion, bar jeder Eloquenz und rhetorischer Finesse, glei

Barcelona, das Maß ist voll ...

Sprach- und fassungslos nehme ich das blutige Szenario eines neuerlichen Terroraktes in Barcelona zur Kenntnis, und die schiere Wut macht sich in mir breit. Wieder haben niederträchtige Fanatiker im Namen Allahs ein Blutbad angerichtet. Ein Lieferwagen rast mit Vollgas mitten in die Flaniermeile der spanischen Küstenstadt. Wenig später durchbricht ein verdächtiges Fahrzeug im 130 Kilometer entfernten Badeort Cambrils auf der Uferpromenade eine Polizeisperre. Fünf Männer, ausgestattet mit Sprengstoffgürteln werden auf der Flucht erschossen, nachdem sie auch dort mehrere Menschen über den Haufen gefahren haben. Dreißig Kilometer südlich von Barcelona explodiert in einem Wohnviertel eine Bombe, zerreißt einen Menschen und verletzt 19 Personen so schwer, dass viele von ihnen nicht überleben werden.  Nizza, Berlin, London, Paris, Brüssel. Bilanz heute Nacht in Barcelona: Dreizehn Tote - die fünf erschossenen Täter in Cambrils nicht mitgerechnet, über Hundert Verletzte und e

Regierung zapft für Asylanten den Gesundheitsfond an

Weil die Bundestagswahl vor der Tür steht, könnten die Wähler sowohl der CDU als auch der SPD durch die „wegweisenden“ Zugriffe auf die Rücklagen des  Gesundheitsfonds zugunsten von Flüchtlingen und Asylbewerbern ein unangenehmes Ergebnis bescheren. Weil die Behandlungskosten in ungeahnte Höhen schießen, brauchen die Krankenkassen rund eine Milliarde Euro zusätzlich. Die Bundesregierung zapft im Wahljahr 2017 die eisernen Reserven des deutschen Gesundheitsfonds für die momentan in ungeahnte Höhen schießenden Behandlungskosten der Asylbewerber an. Das berichtete die FAZ im Oktober letzten Jahres. Jetzt wird es ernst! Die Rede ist von rund einer Milliarde Euro. Der Fonds wird aus den Beiträgen der rund 53 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland gespeist und soll eigentlich dazu dienen, in Krisenzeiten die Beiträge stabil zu halten beziehungsweise den Kassen über Liqiditätsprobleme hinweghelfen. Allerdings zurückhaltend-verschämt auf Seite 4 - unten links. Die Rede