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Mit dem Bohrhammer durch die Zellenwand

…ich wills mal so sagen: Wenn der gefährlichste Drogenboss aller Zeiten Joaquín „El Chapo“ Guzmán sich von seiner Zelle durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel aus einem Hochsicherheitsgefängnis wühlt, dann amüsiert ein solch unglaublicher Gefängnisausbruch halb Europa. Die spektakuläre Flucht durch den mit Frischluft und elektrischem Licht versorgte Stollen in die Freiheit, sorgte bei den Journalisten besonders hierzulande für vergnügliche Schenkelklatscher und hämische Schadenfreude. Nun ja, so dachten auch viele Bürger. Die Mexikaner halt… die merken nicht einmal, wenn tonnenweise Abraumerde im Gefängnishof aufgetürmt werden. Jetzt allerdings haben deutsche Ausbrecher in Plötzensee den Mexikanern einmal gezeigt, wo der Hammer hängt. Sie haben dem Drogenbaron Guzman bewiesen, dass man ihn hinsichtlich Effizienz, Schnelligkeit und handwerklicher Gründlichkeit um Längen schlagen kann, wenn man es richtig anstellt. Es wurde ja auch allmählich Zeit, dass Deutschland endl

Merkels politisches Dilemma mit den Juden

Als am 13, November dieses Jahres nicht Irgendjemand, sondern die Kultgestalt der Modewelt Karl Lagerfeld in der französischen Talkshow „Salut de Terres“ über die Flüchtlingspolitik unserer Kanzlerin vom Leder zog, herrschte nicht nur unter den Medienmachern und der Presse für einige Stunden eine peinliche Schockstarre. Selbst im Kanzleramt in Berlin herrschte Grabesstille. Den Nachrichtenmachern im ARD und ZDF war in den Minen abzulesen, dass Lagerfelds Vorwurf in Richtung Merkel einem gefährlichen Minenfeld glich. „Wir können nicht, selbst wenn Jahrzehnte zwischen den beiden Ereignissen liegen, Millionen Juden töten und Millionen ihrer schlimmsten Feinde ins Land holen“, so seine Bewertung über die „Wir-schaffen-das-Strategie“ unserer Kanzlerin. Man kann von Lagerfeld halten was man will, ihn anzugreifen gleicht einem Sakrileg. Ja, ja, da kann man als SPD-kontaminierter Nachrichtensprecher oder linksgedrillter Journalist in opportunistische Schwulitäten kommen, zumal ma

Pervertierte Humanität

Mir liegt der Buchtitel des französischen Schriftstellers von Émile Zola auf der Zunge. J’accuse! Er hat die Öffentlichkeit in einer Zeitung über die wahren Hintergründe der Dreyfus-Affäre informiert und einen politischen Skandal ausgelöst. Das wäre heute nicht mehr möglich, denn unsere sophistische Presse neigt heutzutage eher zum Totschweigen, Bagatellisieren oder mit politisch erwünschter Verfälschung von sensiblen Tatsachen. Eine neue Qualität – selektiver Humanismus auf Basis von machtpolitischen Erwägungen.   Es ist müßig  darüber zu diskutieren, ob für Mörder, asoziale Gauner, Betrüger und für all jene, die den sozialen und menschlichen Frieden stören, das humanitäre Konzept der Solidarität und Hilfsbereitschaft endet. Ich sage ja. Herkunft, Religion und Nationalität spielen dabei keine Rolle. Keine Frage, dem Flüchtling, dem Vertriebenen und allen, die in Not geraten sind, muss geholfen werden, das gebietet unsere Menschlichkeit. Die Frage dabei ist nicht, was den

Der Mord in Kandel - traumatische Wiederholungen

Im Frühjahr 2016 reiste der „unbegleitete Minderjährige“ Abdul H. aus Afghanistan illegal nach Deutschland ein. Angeblich soll er heute 16 Jahre alt sein, jedoch ist sein wahres Alter bis heute nicht eindeutig geklärt. Zunächst lebte der junge Mann in Hessen, wechselte dann seinen Standort und lebte in einer betreuten Jugendwohngruppe. Bereits dort fiel er unangenehm auf. Bemerkenswert, aber nicht überraschend allerdings, dem jungen Flüchtling ist es wie vielen seiner Kollegen zügig gelungen ist, sich innerhalb von knapp zwei Jahren wegen schwerer Körperverletzung, Nötigung, Stalking und Beleidigung bei den Justizbehörden bekannt zu machen. Trotz mehrerer Vorladungen hielt es der Afghane trotzdem nicht für nötig, bei der Polizei zu erscheinen. Den Kerl einfach mit auf die Wache zu nehmen und ihn sich genauer zur Brust zu nehmen, das wiederum schien der Polizei nicht so wichtig zu sein. Am Mittwoch schlug der Polizei bekannte Flüchtling zu. In Kandel erstach er ein 15-jä

Parteien, wichtiger als das Gemeinwesen?

In Deutschland und insbesondere in der Politik tut man gern so, als habe man alles im Griff – bis sich das Problem nicht mehr verheimlichen lässt. Es gehört zum guten Ton, sämtliche Widrigkeiten, Fehler, Irrtümer so dramatisch zu bagatellisieren, bis auch der letzte Dödel auf dem Land begriffen hat: Deutschland ist lebenswert wie es ist. Die Wahrheit gibt es grundsätzlich nur scheibchenweise, damit das Ausmaß der Unfähigkeit, der Pannen, der Inkompetenz so mancher Politiker angenehmer durch den intellektuellen Verdauungstrakt flutscht. Die Deutschen hatten nach dem Krieg und erst recht nach der Wiedervereinigung beschlossen, endgültig die Schatten der Vergangenheit zu vertreiben – die preußische Kälte und die bornierte Sturheit der Bürokratie, die Beamten immanente Verachtung für all das, was ein Dasein als Bürgers in einem bis vor wenigen Jahren wirklich schönen Land lebenswert machte. Wie beim katholischen Exorzismus bei der Teufelsaustreibung war man bei der Beweisführung

Flintenuschis Helikopter-Notstand

Wäre die Nachricht gestern nicht im ZDF oder ARD gesendet worden, ich hätte es glatt für einen billigen Witz gehalten. Bundeswehrpiloten werden seit neuem nicht mehr auf dem hochgerüsteten TIGER, sondern auf Hubschraubern des ADAC ausgebildet. Grund sind die enormen, technischen Ausfälle bei den Fluggeräten. Da kann man nur hoffen, dass die fliegende Truppe auch die Gebühren für ihre ADAC-Mitgliedschaft bezahlt haben. Sonst wird das nix mit dem Abheben. Das Verteidigungsministerium habe am vergangenen Dienstag per Vertrag für rund 21 Millionen Euro 6.500 Flugstunden beim Automobilclub eingekauft, berichtet der Spiegel. Himmel Herrgott, möchte man ausrufen. Seit Uschi von der Leyen die Verantwortung für ihre Soldaten übernommen hat, hat sie die Arme mit durchschlagendem Erfolg und mit maximalem Engagement in einen uniformierten Kirmesverein verwandelt. Nicht nur, dass es inzwischen in den Kasernen mehr Kinderhorte als Unterkünfte gibt, nein, das gesamte Waffenarsen

Islamist verhaftet - Medien lernen nicht dazu

Am Donnerstag Vormittag machte in allen Medien eine Schlagzeilen Furore. Ein Mann war in Melbourne mit seinem SUV in eine Fußgängergruppe gerast. So weit, so schlecht. Sein Name: Saeed Noori, ein gebürtiger Afghane, selbstredend geistig gestört. Sein Beifahrer soll angeblich normal gewesen sein.  Klar, in diesen Zeiten impliziert eine solche Meldung beinahe automatisch, dass wieder einmal ein Terrorist einen Anschlag verübt hatte. Nur dieses Mal 16.000 Kilometer weit von uns entfernt. Nun neigt der Mensch dazu, dem berühmten Sack Reis, der in China umfällt, weniger Bedeutung beizumessen als einem Diebstahl in der Nachbarwohnung. Umso erstaunlicher ist es, dass die Verhaftung eines gefährlichen Islamisten durch Spezialkräfte der Antiterroreinheiten in Karlsruhe, also sozusagen vor unserer Haustür, in unseren Medien eher als Randnotiz gehandelt wurde. Nur Häppchenweise erfährt der Bürger, dass der „Verdächtige“ einen schweren Anschlag auf den Weihnachtsmarkt rund um die Eis