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Joachim Löw, der DFB und die miese Erdogan-Connection

Für die „Mannschaft“ ist die Weltmeisterschaft vorbei. So beschämend und blamabel wie das Ergebnis unserer Truppe auch ist, weit unterirdischer ist die Rolle des Bundestrainers Joachim Löw und des DFB-Teammanager Oliver Bierhoff. Eingefleischte Fußballfans können angesichts der Hintergründe gar nicht genug Toilettenschüsseln finden, so oft werden sie von Brechreiz geplagt, sollten sie weiterlesen. Die beiden Saubermänner und Lieblinge sämtlicher deutscher Schwiegermütter spielten bei der fragwürdigen Mannschaftsaufstellung rein oberflächlich betrachtet, eine unglückliche Rolle. In halb Deutschland entzündeten sich die Geister am Einsatz von Ilkay Gündogan und Mesud Özil, das sich nicht nur an dem unterirdischen Auftritt der Beiden aufrieb. Zwar kann man über die Leistungen der beiden türkischen Kicker geteilter Meinung sein, doch was sich hinter den Kulissen abgespielt hat, spottet jeder Beschreibung.  Doch zunächst die Vorgeschichte. Vierzig Millionen Bundestrainer auf De

Politik heute – wenn die Farce zur Realität wird

Gladiatoren im antiken Rom waren Berufskämpfer, die in öffentlichen Schaustellungen gegeneinander antraten und bis zum bitteren Ende dem Gegner den Garaus machten. Da Gladiatorenkämpfe beim römischen Volk äußerst beliebt waren und man sich aufs Beste Weise dabei unterhalten konnte, hat Caesar die Spiele geradezu prachtvoll inszeniert.  So berichtete Gaius Suetonius Tranquillus: „Der Maximus veranstaltete während der Gladiatorenspiele, Theateraufführungen mit Schauspielern aller Sprachen, die durch alle Stadtviertel zogen. Begleitet wurden die Spektakel mit Zirkusvorstellungen, Athletenkämpfen und Seegefechten.“ Brot und Spiele, sie haben schon immer das unzufriedene Plebs beruhigt. Der einzige Unterschied, der zu den damaligen Spielen besteht, sind die Protagonisten. Heute treffen im Plenum des zivilisierten Diskurses soziopathische Sturköpfe, neurotische Besserwisser, realitätsferne Armleuchter und hinterhältige Schurken aufeinander. Neudeutsch – Parteimitglieder und

Ein Halleluja auf Merkels Durchbruch

Ich will's mal so sagen. Ein Politiker wird einen Durchbruch immer einem Durchfall vorziehen, sei er noch so dürftig. Im Falle der Verhandlungen in Brüssel stellt sich für Frau Merkel nach einer langen Sitzungsnacht die Frage, in welcher Verpackung sie das Ergebnis ihrer beschleunigten Verdauung möglichst mundgerecht dem Parlament und dem Innenminister zuhause präsentieren soll. Ausgangspunkt war die Forderung Seehofers, dass er in der Flüchtlingsfrage von der Zurückweisung illegaler und bereits registrierter Migranten im Ankunftsland erst dann von einem Alleingang absieht, wenn wirkungsgleiche Regelungen in Brüssel verabschiedet werden. Sekundärmigration nennt das unsere Politik heutzutage, die aus Sicht der CSU unterbunden werden soll. Unsere Kanzlerin hatte also nur zwei Wochen Zeit für ihre zügige Verrichtung. Was „hinten rauskam“, kann man mit Fug und Recht als eine sophistische Meisterleistung bezeichnen. Man könnte die frohe Botschaft der Einigung auch „die Ve

Die Mannschaft – Das Volk – Der Bürger. Das kastrierte Deutschland

Die Weltmeister fahren nach Hause. Sie haben nicht einmal die Vorrunde überstanden, obwohl sie in der vermeintlich leichtesten Gruppe angeblich auf weit schwächere Gegner getroffen sind. Wir haben uns in der Fußballwelt bis auf die Knochen blamiert. Looser fliegen nun mit dem Siegerflieger "Fanhansa" zurück in die Heimat. Ob sie wenigstens wissen, was Heimat ist und was sie bedeutet? Was waren das noch für Zeiten, als Deutschland plötzlich Papst wurde. Die Bildzeitung erhob in seiner Headline unseren Ratzinger zum gottgleichen Übervater, der um ein Haar Martin Luther posthum den Rang abgelaufen hätte. Schon ein paar Tage später haben sich die Deutschen wieder in ihrer Rolle maximaler Bescheidenheit eingefunden. Genau dorthin, wo sie zumindest aus der Sicht unserer Alt-68er und der Politik hingehören. Selbst von unseren Kindern, die erst viele Jahre nach dem Krieg geboren wurden und mit Nationalsozialismus, Rassenpolitik rein gar nichts zu tun hatten, wird immer no

Lifeline - moralische Erpresser auf See

Es funktioniert für den verlängerten Helferarm der kriminellen Schlepper alles wie am Schnürchen. Jetzt stürzt sich die rote Pest der schreibenden Zunft in Übereinstimmung mit den grünen Weltbeglückern auf die sich anbahnende Katastrophe. Noch immer dümpelt das so genannte Rettungsschiff „LIFELINE“ vor der maltesischen Küste und versucht vergeblich, seine menschliche Fracht an europäischen Gestaden abzuladen. Kein europäisches Land fühlt sich für selbsternannten Lebensretter und deren Fracht zuständig. Keiner hat vor, Hunderte von Migranten aus ihrer misslichen Lage zu befreien, die, wenn man es genau nimmt, erst durch das Eingreifen militant-verbohrter Koberer an Deck gelockt wurden. Man könnte glauben, man befände sich auf der Reeperbahn, auf der zwielichtige Anreißer vor den Pornoläden den Vorbeiflanierenden  maximales Glück versprechen und sie zum Eintreten nötigen. "Kommen'se rein, kommen'se rein, hier werden Sie bestens bedient." Das Seenot-Bergung

Brüssel und der Parteienwahnsinn

Es ist schon erstaunlich, was Seehofer und seine Mannen in Bayern in Bewegung gesetzt haben. Man gewinnt inzwischen den Eindruck, als gäbe es in den Parteien und Verbänden mehr Warner und Mahner als Mitglieder.  Hinter jeder noch so schmuddeligen Ecke lauert irgendein Schlaumeier, der vor dem Auseinanderbrechen der EU, dem Niedergang der Union, dem Zerfall Deutschlands oder dem Untergang des Abendlandes warnt. Durch Berlin wabert ein unangenehmer Geruch, der an randvolle Hosen erinnert. Kein Zerrüttungsszenario wird ausgelassen, keine düstere Prophezeiung ausgenommen, wenn es darum geht, sich wichtig zu machen oder sich in den Vordergrund zu drängen. Inkompetente Schwätzer haben gerade Hochkonjunktur, wenn es um die besondere Hervorhebung der Verantwortung geht, die jeweils der Kontrahent oder Gegner zu tragen hätte. Und alles nur, weil die CSU die Forderung durchsetzen will, dass sich die Regierung endlich an Gesetz und Ordnung hält. Sophisten und Pharisäer geben sich bei de

Merkels guter Wille – Europas schlechtes Omen

Die gequält-optimistische Botschaft sollte wohl Zuversicht verbreiten, die Angela Merkel gestern nach dem Mini-Gipfel vor den Kameras verkündete. „Es gab viel guten Willen“, ließ sie die Journalisten wissen, obwohl sich vor den Türen des Verhandlungsorts längst herumgesprochen hatte, dass die Kanzlerin nichts zu lachen hatte. Deutschland kann man mit diesen abgedroschenen Floskeln nicht mehr beruhigen. Schon gar nicht die Bayern. Eine gewisse Bewunderung bringe ich einer Tatsache entgegen, die man Lesern wohl nur mit einem bildhaften Beispiel erklären kann. Wenn ein einzelner Faustkämpfer gegen mehrere Schwergewichtsboxer antritt und dann vermöbelt wird, muss sich der Herausforderer über den konstruktiven KO-Schlag nicht wundern. Es  kommt allerdings relativ selten vor, dass der Verdroschene nach schweren, linken Haken in die Niere und  schmerzhafte Treffer auf den Solarplexus   mit einem Lächeln behauptet,  dass es im Ring „viel guten Willen“ gegeben hätte. In diesem Fall kann