Die Parteinahme und der besonders rot-geschärfte Blick der Süddeutschen Zeitung ist nichts Neues. Einer meiner Lieblingsredakteure dieses linken Agitationsblattes, die sich mit besonderem Engagement einer absonderlichen Menschlichkeit verschrieben haben, verliehen gestern den Begriffen „subtile Hetze“, „unsachliche Polemik“ und "Stimmungsmache" neue Dimensionen. Bernd Kastner, schreibender Jesus aus München, ist mit seinem gestrigen Artikel drauf und dran, sich via Heiligsprechung in der Bibel einen unsterblichen Stammplatz zu verschaffen, indem er den Suizid eines ausgewiesenen, afghanischen Schwerverbrechers in Kabul zur Schuldfrage des deutschen Innenministers Horst Seehofers stilisiert. Vermutlich hat Kastner anlässlich des jähen vorsätzlichen Dahinscheidens eines verkannten Afghanen eine Lichterkette über seinem Schreibtisch aufgehängt. In Münchens journalistischem Endlager herrscht Hochstimmung angesichts des geglücktem Zynismus in der Headline. Kastners
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)