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Corona, Jens Spahn und sein Geschwätz von gestern

Geschehen jetzt Zeichen und Wunder? Beinahe könnte man es annehmen, denn Jens Spahn zeigte Mut und disqualifizierte sich und die Bundesregierung als gewählte und autorisierte Kaffeesatzleser. Ganz nach dem Motto: Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, so verhöhnt der bundesdeutsche Gesundheitsguru Jens die Demokratie, die 50.000 Bürger in Berlin verteidigen wollten. Da scheinen ein paar Politstrategen an Spahns Semantik und Rhetorik gefeilt zu haben, bevor er sich in Bottrop dazu hinreißen ließ, einzuräumen, dass einige von der Bundesregierung getroffenen Corona-Schutz-Maßnahmen im Rückblick „womöglich“ unverhältnismäßig waren. Doch der Heilsbringer drang bei seinem Publikum nicht mehr durch. Die Menge buhte ihn aus und skandierten: "Hau ab" und "verschwinde".  Aha…, die von der Bundesregierung beschlossenen Corona-Einschränkungen waren also überzogen! Welch eine Überraschung! Und was für eine hübsche Formulierung, wenn man als „beteiligter Bundesm

Witzfiguren der Corona-Politik - Nachlese der Demonstration in Berlin

Welch ein schönes Schauspiel. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das deutsche Volk wieder einmal mit einer präsidialen Komödie beglückt. Er ehrte drei heldenhafte Polizisten, die nicht nur im letzten Augenblick einen Umsturz der Republik verhindert, sondern auch unsere Demokratie unter Einsatz ihres Lebens geschützt und den Reichstag vor 400 heranstürmenden Demonstranten erfolgreich verteidigt haben. Dass sich unter unseren Polizeikräften drei Supermänner befinden, die in der Lage sind, 400 heranstürmende Männer lediglich mit ihrer Manneskraft und drei Knüppeln aufzuhalten, vermutet man eher in orientalischen Märchen wie "Tausend und eine Nacht" oder in Science Fictions.  Nicht so bei unserem Bundespräsidenten. Er reagierte mit einer "Express-Ehrung", um seinem Volk Polizisten zu präsentieren, die in Edmund Mudraks Buch "Deutsche Heldensagen" Eingang finden werden. Allerdings hat Frank-Walter, Deutschlands ranghöchster Witzbold, in seine

Berlin, Corona und der staatliche Popanz

Entsetzen über die Eskalation am Reichstag, das ist der Haupttenor der Berichterstattung in allen Medien. Während weit mehr als 50.000 Demonstranten das Geschehen rund um die Corona-Politik dominierten, beherrscht die Besetzung der Stufen zum Reichstag einiger rechtsextremer Chaoten die Nachrichtensender. dpa-news Verfolgt man die Statements von Politikern, Staatsmoderatoren und willfährigen Journalisten, entsteht der Eindruck, als seien zehntausende friedlich demonstrierende Bürger auf den Straßen unterwegs gewesen, um die Demokratie und den Staat im höchsten Maße zu gefährden. Doch um welche Demokratie handelt es sich eigentlich noch? Um die der Politiker, die um ihren Machterhalt kämpfen, oder um jene der Bürger, die um ihre verfassungsmäßigen Rechte kämpfen? Auch wenn als Randbemerkung - um den Schein der Objektivität zu wahren, berichtet wird, dass die große Mehrheit der Demonstranten friedlich blieb, wurde nichts unversucht gelassen, ein ganz anderes Bild zu zeichne

Jetzt ziehen wir die Zügel an ....

Seine Majestät, CSU-Kinni Markus der Ersten aus Franken, er hat gestern in aller Öffentlichkeit sein Volk wissen lassen, welchen Stellenwert es hat, wenn er über Corona spricht. »Wir müssen die Zügel anziehen!«, beantwortete er die Frage der Journalistin des ZDF, ob es eine zweite Welle gäbe. Bei wem, bitte, muss er die Zügel anziehen? Verwechselt er da nicht den Bürger mit dem Vieh? Sehen wir etwa aus wie Ochsen oder Pferde? Fehlt nur noch das Kummet (Bußgeldkatalog), das man den Wählern um den Hals legt, damit es den Dreckskarren der Politik brav weiter durch die politische Kloake. Notfalls schnalzt der Kutscher auf dem Bock mit der Zunge und gibt Ochsen und Gaul die Peitsche. Auch Frau Merkel benutzte die gleiche Wortwahl vor einer Woche. Zügel anziehen, das scheint der verbreitete Zungenschlag einer politischen Kaste zu sein, der die Verhältnismäßigkeit verloren gegangen ist. Nur zur Erklärung jeder Leser, die nicht begreifen, was mit ihnen geschieht: Der Zügel bezeic

Berliner Despoten, Dilettanten und Corona-Glücksritter

In den nächsten Tagen plant unsere Kanzlerin einen neuen Corona-Gipfel. Dieses Mal mit allen Ministerpräsidenten der Bundesländer. Das lässt Übles ahnen. Im Kontext der Covid-Pandemie klingt ihre Ankündigung ganz so, als habe der „Capo di Capi“ der sizilianischen Mafia eine Generalversammlung der Paten einberufen, um die Strategie für die maximale Bedrohung ihrer Gegner festzulegen. Für Mafiosi sind die Hauptgegner Staatsanwälte, Carabinieri, verfeindete Clans und zahlungsunwillige Restaurantbesitzer, - geradezu ein Klacks, wenn man die Situation in Deutschland vergleicht. Denn für das Kanzleramt scheinen im Gegensatz zur kriminellen Vereinigung Cosa Nostra in Sizilien die Gegner nicht nur renitente Bürger, sondern gleich die gesamte Wirtschaft mitsamt ihrer Arbeitnehmer zu sein.  Ave Angela, morituri te salutant, so jubeln die Todgeweihten unserer Regentin zu, in der Hoffnung, sie beschützt ihre deutschen Lämmer, bevor sie der Covid-Schlachtbank anheim fallen. Nun ja, d

Bayern und ihre Corona-Schädlinge

Während unser Gesundheitsminister Spahn und seine Komplizen im RKI ihre Damoklesschwerter über Deutschland schwingen und das Volk mit hiob’schen Unheilsverkündigungen mit dem Masken-Kuratel unterjochen, brillierte der bayerische Ministerpräsident Söder mit geballter, bayerischer Corona-Kompetenz. Bereits letzte Woche verkündete er im Stile eines entschlossenen Heilsbringers, dass er an allen bayerischen Grenzen, Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen die aus dem verseuchten Ausland heimkehrenden Urlauber auf Corona testen lassen will, notfalls auch unter Anwendung saftiger Bußgelder. Sprach's und begab sich mit der Miene eines weitsichtigen Strategen ungetestet wieder in seine Staatskanzlei. Doch schon Konfuzius mahnte in seiner unendlichen Weisheit: Ein Beamter, der etwas plant oder ankündigt, ist tödlicher als Corona. Unverzüglich wurden ganze Kohorten freiwilliger „Rote-Kreuz-Helfer“ an die Hauptverkehrsadern bayerischer Grenzübergänge beordert, eingekleidet in blütenwe

Geheimplan der Parteien. Neuordnung der Bundestagswahl angestrebt

Wie aus einem geheimen Papier des Innenministeriums der CSU hervorgeht, will man noch vor der Bundestagswahl einen Quotienten zur Festlegung der Mindestintelligenz erarbeiten, der den Bürger zur Teilnahme an einer Wahlgang berechtigt. Auch die Hürden bei Politikern sollen nach dem Willen von Söder (CSU) höher gelegt werden. Angestrebt ist: Dumme Wähler wird es in Zukunft nicht mehr geben. Damit würden sich die Wahlberechtigten von etwa 45 Millionen in Deutschland auf etwa zehn Prozent auf 4 Millionen reduzieren und erhebliche Kosten bei der Herstellung von Wahlzetteln und der Auszählung eingespart werden können. Im übrigen wären Wahlprognosen weniger aufwändig und leichter zu erstellen.  Über diese wegweisende Wahlstrategie der CSU sollte eigentlich erst nächste Woche im Bundestag abgestimmt werden. Sie sickerte aber durch eine Indiskretion einer Sachbearbeiterin an die Öffentlichkeit und provozierte heftige Auseinandersetzungen unter den Parteien. Katrin Göring-Eckardt (G