Direkt zum Hauptbereich

Merkels Besuch in Chemnitz und keiner hat sie eingeladen

Die ARD wartete gestern angesichts des angekündigten Kanzlerinnenbesuches in Chemnitz mit einem Bonmot auf. „Die Stadt hat lange auf Merkel warten müssen!“ Nun ja, der Sender ist für seinen Euphemismus, was Angela angeht, geradezu berüchtigt. Es steht zu vermuten, dass die Redakteure Angelas lang hinausgeschobenen Gang zu Canossa dem Bürger als hoheitliche Linderung für entgangene Freuden umwidmen will.


Ich fürchte, die Chemnitzer haben die Verbalinjurien aus Berlin auch nach zwölf Wochen noch nicht vergessen. „Zusammenrottungen, Hetzjagden auf Menschen anderen Aussehens, anderer Herkunft, oder der Versuch, Hass auf den Straßen zu verbreiten, das nehmen wir nicht hin“, so prangerte der Ministerpräsident vorschnell die Geschehnisse in der sächsischen Kreisstadt an, sparte jedoch im Wesentlichen den Anlass aus, weshalb aufgebrachte Bürger überhaupt auf die Straße gingen.

Unvergessen in ganz Sachsen ist sicher auch das Titelblatt des Spiegels, der mit seinem Aufmacher implizit gleich den ganzen Osten als „Braune Kloake“ diffamierte. „Rechtsradikale jagen Menschen in Chemnitz“, so titelt ZEIT ONLINE mit ihrem Journalisten Johannes Grunert unter der Rubrik „Ausländerfeindlichkeit“. Da wusste die Republik doch gleich, worum es ging. Kritische Leser jedoch rieben sich die Augen, mit welch rotzfrecher Unverfrorenheit der linke Schmierfink über die Messerattacke in Chemnitz berichtete, die mit Tatsachen und Realitäten kaum noch etwas zu tun haben.

Doch nun kommt sie, die Angela, die von vielen Bürgern eher als ungebetener Gast oder als lästiger Besucher empfunden wird. Ganze fünf Stunden sind eingeplant, weil sie, wie Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig erklärte, sich intensiv mit den Menschen in Chemnitz austauschen möchte. Da braucht es einige Zeit, einen so umfangreichen Termin in den Terminplan einzubauen.“ Angesichts solcher Einlassungen macht sich bei mir eine leichte Übelkeit breit. Chemnitz belegt bei unserer abgehalfterten Potentatin in der Prioritätenliste wichtiger Regierungsverpflichtungen einer der hinteren Plätze.

Bei ihrem Besuch wird ihre Majestät zuerst die Basketballer vom Zweitligisten „Niners Chemnitz“ treffen. Klar. Wen sonst. Vielleicht darf auch noch der örtliche Kegelverein unserer Kanzlerin die Ehre erweisen. Jeden klar denkenden Menschen macht die Ignoranz von tiefgreifenden Problemen unserer Bürger, insbesondere im Osten unseres Landes fassungslos. Wie will die Kanzlerin die schwerwiegende Zurücksetzung, die unübersehbare Benachteiligung, die anmaßenden und andauernden Diffamierungen sächsische Bürger aufarbeiten? Mir scheint, die einzig logische Aufarbeitung eines permanenten Wegduckens vor den historischen Fehlleistungen der Regierung in den vergangenen drei Jahren wäre der sofortige Rücktritt der Kanzlerin.

Wie war das noch vor 90 Tagen? „Rechte Chaoten marschieren in Chemnitz auf“, so schossen die linken Medien aus allen Rohren, implizierend, dass es sich um einen Chemnitzer Mob handelte, um Nazis, um Schlägertupps. Doch nach heutigen Erkenntnissen könnte man auch die Frage stellen, weshalb unsere Kanzlerin nicht auch Dortmund, Essen, Köln, Hamburg oder anderen Städten ihre Aufwartung gemacht hat, aus denen eine Vielzahl rechtsradikaler Krawallmacher angereist waren. Auch die Frage ist erlaubt, wie viele der Herrschaften vom Verfassungsschutz als „Agents Provokateur“ die Szene angeheizt haben.

Es ist angerichtet, in Chemnitz, so könnte man sagen. Zwei Stunden Zeit nimmt sich die Kanzlerin im Anschluss für Bürger aus Chemnitz - bei einem Leserforum einer Zeitung. Das Treffen findet in einer Halle nahe der Polizeidirektion statt. Genau da wollen auch die Merkel-Gegner aufmarschieren. Inklusive neuer Pfeifkonzerte gegen die Kanzlerin.  Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin und Sozialdemokratin, macht keinen Hehl daraus, dass sie sich etwas anderes für ihre Stadt gewünscht hätte. Ein Gespräch über den Umgang mit Feindseligkeit und den Sinn von Politikerbesuchen. Sie hätte es besser gefunden, wenn sich die Bundeskanzlerin unmittelbar nach den Ereignissen vom August ein Bild vor Ort gemacht hätte, im Gespräch mit den Chemnitzern. Auch um Sicherheit zu gewinnen, was tatsächlich passiert ist.

Stattdessen bereiten sich unsere Medien auf den nächsten Showdown vor. Karl-Marx-Kopf, Deutschlandfahnen, Hitlergrüße und ein nackter Hintern, darauf spekulieren die Schmierfinken mit dem Gedanken im Hinterkopf. Was sich bewährt hat, kann man wiederholen. Es ist zum Kotzen, wenn man sich die heutigen Statements aus der Presse zu Gemüte führt. Ich fürchte, die Sachsen werden das Kainsmal nicht mehr los, zu gierig zu sensationsgeil sind die Medienmacher, das Feuerchen am brennen zu halten.

Kaum anzunehmen, dass die Kanzlerin mit einer Stippvisite bei maximaler Polizeipräsenz, mit abgesperrten Stadtteilen, bei Gesprächen mit handverlesenen Gutmenschen irgendetwas Positives hinterlassen wird. Im Gegenteil und es ist jetzt schon klar: Sie wird sich warm anziehen müssen.





Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ganz Italien zittert – deutsche Medien schweigen - ein vulkanischer Supergau bahnt sich an.

Da bahnt sich etwas Furchterregendes an. Politiker und Medien schweigen verbissen, beißen sich an den drei scheinbar wichtigsten Themen fest, und unternehmen alles, um nicht selbst in den Fokus einer politischen Katastrophe zu geraten. Denn sollte der Vulkan explosionsartig ausbrechen, könnte innerhalb kürzester Zeit ein arktischer Winter in ganz Europa eintreten. Der italienische Supervulkan “Campo Flegrei“ kündigt seinen bevorstehenden Ausbruch an. Die phlegräischen Felder haben ihre Aktivitäten signifikant erhöht. Alleine im April hat die Erde rund um Neapel 700-mal gebebt. Die stärkste gemessene Magnitude lag vorgestern bei 3,6 – ein äußerst beunruhigender Wert, bei dem man von „Normalität“ schon lange nicht mehr reden kann. Die Anhebung der Erdschichten gehen schneller vonstatten als gewöhnlich. Die Angst der Bewohner wächst, dass ein verheerender Ausbruch nicht mehr lange auf sich warten lässt. Längst ist es neugierigen Besuchern nicht mehr erlaubt, die dampfenden und zischende

Wir sind 12.ter geworden. Eurovision Song Contest und die Superstars

Der in die Jahre gekommene Eurovision Song Contest – kurz ESC ist einfach nicht totzukriegen, obwohl sich die Mehrheit der Menschheit mit Stil, Niveau, Geschmack und Kunstverständnis nichts sehnlicher wünschte: Hätte er doch nie mehr stattgefunden.  Aber was will man machen, wenn im schwedischen Malmö der größte Musikwettbewerb der Welt stattfindet, die Bürger  jedoch  tagtäglich im   Fernsehen mit Figuren wie Robert Habeck, Olaf Scholz und Ricarda Lang gequält werden. Endlich eine Alternative.... In Zeiten von Putin, Klima und Pandemie, Kalifat-Sehnsüchten, Klimaklebern und kollektiven AfD-Bashings in unseren Sendern, scheint der ESC für viele der Griff nach dem rettenden Strohalm und damit der letzte Ausweg zu sein, sich das Hirn zuzudröhnen. Da darf man schon mal die Frage stellen, wie unsere Nation bislang ohne ESC, schaurige Bühnenauftritte und eine protestierende Greta Thunberg überleben konnte. Immerhin: Das dunkle Zeitalter unerträglichen Mangels deutschen Liedgutes liegt

Annalena – jetzt fliegt sie auf die Fidschis

Zwei Versuche, hatte sie schon, dieses Mal muss es einfach hinhauen. Annalena tritt ihre Dienstreise in eine der entlegensten Regionen im Südpazifik an, weil sie dort noch nicht war. Ich wills mal so sagen: Es wird auch langsam Zeit, dass sich unser Außensprachfehler um die klimatischen Bedürfnisse im pazifischen Ozean kümmert. Wegen mehrerer Pannen am Regierungsflieger musste  Annalena Baerbock im vergangenen August eine einwöchige Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi abbrechen. Die Landeklappen ließen sich einfach nicht einfahren und sie musste in einem schnöden Touristenbomber nach Berlin zurückfliegen. Jetzt wird der Besuch nachgeholt, bevor viele der 332 Inseln und Atolle wegen des angeblich menschengemachten Anstiegs des Meeresspiegels endgültig absaufen. Gerade noch rechtzeitig erleben nun auch die Bewohner der Fidschi-Islands den denkwürdigen Besuch aus der Fremde. Unsere Außenministerin mitsamt ihrer 18-köpfigen Entourage erweisen dem kleinen Staat die Ehre. Baerboc