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Olaf, der Schwurbler

Man kann mit Fug und Recht sagen: Unter den Schwurblern zählt Olaf zur Top-Elite deutscher Spitzenpolitik. Böse Zungen behaupten, er neige zum Schummeln – ja, es wird ihm gar unterstellt, er habe sich in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Phrasen-Sammlung aufgebaut, die er je nach Anlass und Geschehen zum Nachteil seines Volkes erfolgreich einsetzt.

Kaum ein anderer Politiker beherrscht die Verbreitung von Worthülsen und inhaltslosen Statements besser als er. An den jüngsten Kostproben durfte das deutsche Publikum anlässlich des Zusammentreffens mit dem israelischen Staatspräsidenten Benjamin Netanjahu in Berlin teilhaben. "Deutschland ist besorgt und warnt vor dem Abbau der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Israel."  

Er hätte ihn mit dieser Worthülse beinahe in die Knie gezwungen, wäre ihm die Demokratie im eigenen Land nicht mindestens ebenso Banane, wie die in Israel. Denn hierzulande sind wir, was den Abbau der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit anbetrifft längst zwei Schritte weiter.

Kaum hatte er seine Bedenken aus der Kollektion seiner sinnbefreiten Platittüden vorgelesen, betonte er die besondere Verantwortung Deutschlands für den jüdischen Staat. "Die Sicherheit Israels ist unsere Staatsraison. Dafür steht diese Bundesregierung und darauf kann Israel sich verlassen" – ein Schwurbelstatement wie in Pudding gemeißelt. Sodann folgte ein kurzer Austausch kryptischer Luftblasen, bei dem Scholz und Netanjahu sich wechselweise ermahnten.

Und während in Berlin hunderte wild gewordene Islamisten auf den Straßen glaubwürdig skandierten, sämtliche Juden umbringen zu wollen, wies Scholz seinen Gesprächspartner mit einem Schwurbelhieb auf die Massenproteste in den Straßen von Jerusalem und an der Al-Aksa-Moschee sowie auf die Justizreform in Israel hin. Dass unsere Justiz schon seit Merkel nicht mehr das ist, was sie mal war und man in Sachen Sicherheit und Strafrecht auch mal wieder ein Reförmchen nötig hätte, stand nicht zur Debatte.

Die Unterschiede bei der Behandlung gewaltbereiter Zeitgenossen der beiden in tiefer Freundschaft verbundenen Staaten, konnten angesichts aktueller Ereignisse eklatanter nicht sein. In Jerusalem lieferten Polizei- und Sicherheitskräfte dem wütenden Mob wegen Israels Justizreform in den Straßen eine blutige Schlacht, in Deutschland dagegen ließ man die potentiellen Judenmörder gewähren. Nun ja, andere Länder, andere Sitten, möchte man da sagen. Was dem einen Uhl ist, ist dem anderen die Nachtigall.

Doch dass Benjamin unbedingt die Todesstrafe in seinem Land einführen will, das wiederum befremdete unseren Olaf sichtlich, zumal man in unserem Land dazu neigt, muslimische Gewalttäter, Bombenleger, Vergewaltiger und Drogenbosse wegen möglicher Traumata mit einer Ermahnung in ihre Einrichtung zurückzuschicken. Zugegeben, hier erleben wir ein gewisses, demokratisches und juristisches Missverhältnis bei der Frage: Aufhängen, Laufenlassen oder Verständnis zeigen.

Überhaupt kann man dem Treffen zwischen Olaf und Benjamin eine gewisse Skurrilität nicht absprechen. Während das bedeutungslose Echo des Geschwätzes unserer Außenministerin Annalena Baerbock immer noch in den Gängen des Kanzleramtes hin- und her waberte, als sie die verbindenden Elemente zwischen Deutschland und Israel besonders hervorhob, was immer die „Elemente“sind -, und sie gar als "immerwährendes Aushängeschild Israels" bezeichnete, eierte Olaf der Schwurbler, bei der Pressekonferenz zwischen Kritik und vorauseilender Unterwürfigkeit bei der heiklen Frage herum, wie er sich waschen soll ohne dabdei nass zu werden.

Schwamm drüber, Benjamin ist wieder auf dem Weg nach Hause und Olaf, in seiner Aktentasche sein Schwurbel-Archiv, auf dem Weg zur Anhörung in Sachen Warburg-Bank. Dort wird er vermutlich richtig vom Leder ziehen und mit seiner Standardsammlung aus der Abteilung: Floskeln für „Amnesie und Vergessen“ eine für den Steuerzahler ungünstige Auswahl zu Gehör bringen. Sie hat schließlich auch beim WireCard-Skandal wertvolle Hilfe geleistet.

                                        

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