Bundeskanzler Olaf Scholz wird wohl in absehbarer Zeit mitsamt seiner Aktentasche in die Annalen der SPD-Parteigeschichte als bedeutendster Loser aller Zeiten eingehen. Nun ist es ja nicht so, als hätten die roten Genossen seit der Gründung der Partei im Jahre 1890 keine Erfahrung mit Untergängen, Abstürzen und Schwächeanfällen sammeln können. Aber was sich da gerade anbahnt, hat schon die suizidale Qualität einer ultimativen Selbstvernichtung. Wir erinnern uns noch an die anspruchsvollen Reden von Andrea Nahles, mit der sie der SPD den Stempel höchsten intellektuellen Anspruchs aufdrückte. Mit Sätzen wie „Ätschi-Bätschi," und "Witte-Witte-Bumm, ich mach’ mir die Welt, wie sie mir gefällt“, bis hin über „ab morgen kriegen sie in die Fresse“, oder zu ihrem verbalen Rentenhighlight „wir machen das für die Leute, verdammte Kacke“, machte sie intellektuelle Furore. Zum Glück blieb sie uns als Kanzlerin erspart. Kurz danach verschwand sie sang- und klanglos von der politischen
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)