Direkt zum Hauptbereich

Die bösen Wähler aus Mecklenburg

Mecklenburg-Vorpommern hat gewählt. Und wie…! Es mutet den Fernsehkonsumenten wie eine Satire an, wenn sich der Spitzenkandidat der CDU das Ergebnis schönredet und im nächsten Atemzug mit überheblichem Timbre in der Stimmlage dem Protestvotum auf Dauer keine Chance gibt. Noch irrwitziger wurde es, als die ARD die Kandidaten der etablierten Parteien zur ersten Stellungnahme bat. Um den Tisch hatten sich die Vertreter der SPD, CDU, Linke und Grüne versammelt. Den AFD-Politiker fehlte. Man hatte ihn erst gar hinzu gebeten, obwohl er die zweitstärkste Kraft in Mecklenburg-Vorpommern repräsentiert. Da stellt man sich sofort die Frage: Was hatten die Grünen dabei zu suchen, die nicht einmal die 5%-Hürde übersprungen haben?  Was läuft da eigentlich? Handelt es sich um eine spezielle Medien-Demokratie? Bestimmt die ARD, wie und mit welchen Beteiligten Politik dem Bürger vermittelt werden darf? Nun ja, es ist eben ziemlich ärgerlich, wenn Wähler nicht so wollen wie die CDU es will.



Richtig ulkig war Lorenz Caffiers Wahl-Kommentar. Rhetorische Selbstbefriedigung auf höchstem Niveau. Im Brustton maximaler Überzeugungskraft behauptete er, 80% der Wähler hätten festgestellt, dass die Koalition in der Vergangenheit einen guten Job gemacht hätte. Alle Wetter! Wie kommt er denn angesichts des desaströsen Wahlergebnisses auf diese verwegene Zahl? Oder hat er ein kleines Späßchen gemacht? Zieht man die 40% Nichtwähler, die 30% SPD-Wähler und die 13% Linkswähler von der theoretischen Gesamtzahl der Wähler ab, verbleiben nicht einmal 17%, die möglicherweise mit der CDU zufrieden sein könnten. Ich könnte mir vor Vergnügen auf die Schenkel klopfen, welch abenteuerliche Pirouetten unsere Vorzeige-Politiker vollziehen, wenn es um die Interpretation der Wahlergebnisse geht. Keine noch so absurde Deutung des Wählerverhaltens wird ausgelassen und mit getragener Mimik und seriösem Unterton vorgetragen. Man könnte den Eindruck gewinnen, die Grün-Schwarz-Rot-Konsorten glauben, dass Mecklenburg-Vorpommerns Wähler allesamt rechtsradikale und renitente Bauern sind, von denen nichts anderes als dumpfer Protest zu erwarten war.

Es ist, wie es ist, Angela Merkel und die CDU hat im eigenen Wahlkreis eine schallende Ohrfeige erhalten. Mehr noch, sie hat sich lächerlich gemacht. Obwohl alle Parteien die AFD nach besten Kräften als Rechtspopulisten bezeichnete, ihre Äußerungen unsachlich analysiert, sie lächerlich gemacht, sie diffamiert oder ignoriert hat, konnten sie aus dem Stand knapp 21 % einfahren. Schon die Tatsache, dass selbst schlimmste Verunglimpfungen und Beschimpfungen viele Wähler nicht davon abhalten konnten, die AFD zu wählen und damit die CDU auf Platz 3 zu verweisen, sollte den Regierenden zu denken geben, sofern man das, was in jenen Köpfen vorgeht, überhaupt als Denken bezeichnen kann.

Im März, nachdem die Wahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt den Christdemokraten schon ein lausiges Ergebnis geliefert hatten, wagt in der CDU noch niemand von Bedeutung, einmal öffentlich ein paar grundsätzliche Fragen zu Merkel und ihrer Politik zu stellen, insbesondere ihrer Flüchtlingspolitik, sowie den Auswirkungen auf die Ergebnisse der eigenen Partei.

Wie es scheint, will oder kann keiner der Polit-Eliten begreifen, dass das Flüchtlingsproblem eng mit den Problemen der Renten und des Sozialsystems verknüpft ist und dass genau hieraus Ängste, Sorgen, Protest, sogar Wut entstehen. Niemand dieser pensionsberechtigten Polit-Hasardeure reflektiert öffentlich darüber, dass man dem Wähler ausgewogene Politik und engagierte Arbeit bieten muss, wenn man bestehen will. Merkels starrköpfiger Umgang mit der Flüchtlingskrise war für viele Wähler zu naiv. Wie sie mit dieser Quittung umgehen wird, bleibt abzuwarten.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ganz Italien zittert – deutsche Medien schweigen - ein vulkanischer Supergau bahnt sich an.

Da bahnt sich etwas Furchterregendes an. Politiker und Medien schweigen verbissen, beißen sich an den drei scheinbar wichtigsten Themen fest, und unternehmen alles, um nicht selbst in den Fokus einer politischen Katastrophe zu geraten. Denn sollte der Vulkan explosionsartig ausbrechen, könnte innerhalb kürzester Zeit ein arktischer Winter in ganz Europa eintreten. Der italienische Supervulkan “Campo Flegrei“ kündigt seinen bevorstehenden Ausbruch an. Die phlegräischen Felder haben ihre Aktivitäten signifikant erhöht. Alleine im April hat die Erde rund um Neapel 700-mal gebebt. Die stärkste gemessene Magnitude lag vorgestern bei 3,6 – ein äußerst beunruhigender Wert, bei dem man von „Normalität“ schon lange nicht mehr reden kann. Die Anhebung der Erdschichten gehen schneller vonstatten als gewöhnlich. Die Angst der Bewohner wächst, dass ein verheerender Ausbruch nicht mehr lange auf sich warten lässt. Längst ist es neugierigen Besuchern nicht mehr erlaubt, die dampfenden und zischende

Wir sind 12.ter geworden. Eurovision Song Contest und die Superstars

Der in die Jahre gekommene Eurovision Song Contest – kurz ESC ist einfach nicht totzukriegen, obwohl sich die Mehrheit der Menschheit mit Stil, Niveau, Geschmack und Kunstverständnis nichts sehnlicher wünschte: Hätte er doch nie mehr stattgefunden.  Aber was will man machen, wenn im schwedischen Malmö der größte Musikwettbewerb der Welt stattfindet, die Bürger  jedoch  tagtäglich im   Fernsehen mit Figuren wie Robert Habeck, Olaf Scholz und Ricarda Lang gequält werden. Endlich eine Alternative.... In Zeiten von Putin, Klima und Pandemie, Kalifat-Sehnsüchten, Klimaklebern und kollektiven AfD-Bashings in unseren Sendern, scheint der ESC für viele der Griff nach dem rettenden Strohalm und damit der letzte Ausweg zu sein, sich das Hirn zuzudröhnen. Da darf man schon mal die Frage stellen, wie unsere Nation bislang ohne ESC, schaurige Bühnenauftritte und eine protestierende Greta Thunberg überleben konnte. Immerhin: Das dunkle Zeitalter unerträglichen Mangels deutschen Liedgutes liegt

Annalena – jetzt fliegt sie auf die Fidschis

Zwei Versuche, hatte sie schon, dieses Mal muss es einfach hinhauen. Annalena tritt ihre Dienstreise in eine der entlegensten Regionen im Südpazifik an, weil sie dort noch nicht war. Ich wills mal so sagen: Es wird auch langsam Zeit, dass sich unser Außensprachfehler um die klimatischen Bedürfnisse im pazifischen Ozean kümmert. Wegen mehrerer Pannen am Regierungsflieger musste  Annalena Baerbock im vergangenen August eine einwöchige Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi abbrechen. Die Landeklappen ließen sich einfach nicht einfahren und sie musste in einem schnöden Touristenbomber nach Berlin zurückfliegen. Jetzt wird der Besuch nachgeholt, bevor viele der 332 Inseln und Atolle wegen des angeblich menschengemachten Anstiegs des Meeresspiegels endgültig absaufen. Gerade noch rechtzeitig erleben nun auch die Bewohner der Fidschi-Islands den denkwürdigen Besuch aus der Fremde. Unsere Außenministerin mitsamt ihrer 18-köpfigen Entourage erweisen dem kleinen Staat die Ehre. Baerboc