Direkt zum Hauptbereich

Außenminister auf Holzwegen

Wieder einmal hat sich Sigmar Gabriel im Ausland wahnsinnig beliebt gemacht. Sein Besuch in Israel glich dem eines Elefanten im berühmten Porzellanladen. Der Vergleich mit Dickhäutern ist aufgrund seiner Leibesfülle ja nicht so weit hergeholt, obwohl jene grauen Schwergewichte sich in der Natur untereinander erheblich sozialer verhalten. Nun ist ja Gabriels politische Vita gekennzeichnet von beidfüßig ausgetretenen Fettnäpfen, mit denen man, wenn man wollte, halb Deutschland zupflastern könnte.


Mit Israel hat er mal wieder einen grandiosen Coup gelandet. SPD-Mann Sigmar Gabriel nahm gewaltigen Anlauf und stieß mit seinem ganzen Gewicht dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu vor den Kopf. Man stelle sich vor, Benjamin Netanjahu würde bei seinem Besuch in Deutschland eine Abordnung der Reichsbürger mit dem Argument treffen wollen, weil er mit „regierungskritischen Gruppen“ reden möchte, bevor er unserer Bundeskanzlerin seine Aufwartung macht. Ich müsste mir glatt an den Kopf greifen vor lauter Fassungslosigkeit. Ob Angela ebenso wütend gewesen wäre? Würde sie den israelischen Regierungschef ausgeladen haben? Man weiß es nicht. Sicher ist, die Presse hätte verbal die gesamte israelische Entourage niedergeknüppelt, der halbe Bundestag wäre Kopf gestanden und die Opposition hätte Zeter und Mordio gerufen haben.

Nun ja, Netanjahu baute dem Sigi sogar noch eine Brücke und bat um ein klärendes Telefonat, machte ihm aber gleichzeitig klar: "Mein Grundsatz ist ganz einfach: Ich empfange keine Diplomaten anderer Länder, die Israel besuchen und sich dabei mit Organisationen treffen, die unsere Soldaten Kriegsverbrecher nennen." Kann ich offen gestanden gut verstehen, auch wenn ich die Siedlungspolitik als nicht besonders friedensbildend empfinde. Schwamm drüber. Siggi dagegen zeigte sich ob der klaren Botschaft aus der israelischen Regierung aufmüpfig wie ein ungezogener Rotzlümmel. Nun ja, da, wo er herkommt, da benimmt man sich halt so.

Gründe für eigene Selbstüberschätzung unseres ach so begnadeten Außenministers finden sich schnell: Ihm fehlen Verhaltensmaßstäbe, Taktgefühl, diplomatisches Geschick und das Fingerspitzengefühl für Befindlichkeiten eines Staates. Er hält sich vermutlich selbst für den Größten. Es fehlte nur noch, dass er mit dem Fuß wutentbrannt eine leere Blechdose in die Ecke gekickt haben würde. Netanjahu allerdings fackelte nicht lange und ließ den dicken Siggi wie einen Rotzbuben auf dem Schulhof stehen und ließ ihm durch den diplomatischen Dienst zeigen, wo der Ausgang ist.

Inzwischen haben sich zwar die Gemüter wieder beruhigt, die unschlagbare Einfalt unseres Außenministers bleibt jedoch in aller Erinnerung. Dass Angela ihm trotzdem zur Seite gestanden hat, wundert mich nicht. Siggi baut Scheiße und Angela steht mit klammheimlicher Schadenfreude voll hinter ihm. Ich habe den Verdacht, dass unsere Kanzlerin den Sigmar mit einem Lob ermutigt, noch mehr Mist zu bauen, schließlich sind ja bald Wahlen.

Tja, und danach ging es gemeinsam nach Malta, denn dort erwartete unsere Delegation die nächste Fettschüssel. Siggi traf Österreichs Außenminister Kurz. Man merkte es sofort, Siggi hatte dazu gelernt. Dieses Mal war er noch schneller, denn er verlor keine Zeit, seinen Kollegen aus Österreich noch dümmlich zu brüskieren, wie kurz zuvor die Israelis. Nur dieses Mal ging es um die Türken und ihren EU-Beitritt.
Wenn man einmal davon absieht, dass Minister Kurz den Siggi intellektuell und mit leichter, linker Hand in seiner Hosentasche verschwinden lassen könnte, ist er ihm überdies rhetorisch so himmelweit überlegen, dass Fremdschämen bei weitem nicht ausreichen würde. Aber das macht dem roten Sigmar nichts aus. Weshalb? Nun ja, dort, wo andere funktionsfähige Synapsen haben, befindet sich bei ihm ein großes, schwarzes Nichts.

Beim Treffen auf Malta forderte Sebastian Kurz ein Ende der Beitrittsverhandlungen mit Ankara. Recht hat er! In der Analyse, dass sich die Türkei mit dem Ergebnis des Verfassungsreferendums noch weiter von den demokratischen Prinzipien der EU entfernt, sind sich die 28 Außenminister einig. Nur Berlins Chefdiplomat Gabriel lehnte die Beendigung der Verhandlungen mit der Türkei kategorisch ab. Weshalb, das liegt klar auf der Hand. Die SPD rechnet in Deutschland mit türkischen Wählerstimmen. Pharisäer sind harmlose Bübchen im Vergleich zu den weich gespülten Parteigenossen...

Und unser aller Sigmar...? Der mag sie halt, die Türken, solange sie ihm nutzen. Ich sehe kommen, dass unsere gesamte Polit-Mischpoke wieder einmal sämtliche verfügbaren Schwänze einzieht, wenn es ernst wird. Vielleicht steht als nächstes die vorsorgliche Verleihung des Friedensnobelpreises für Erdogan auf dem Programm. Schließlich kann man ja nicht wissen, ob Siggi unbeschadet nach Ankara reisen darf, ohne dass man ihn wegen freundschaftlichen Verhaltens mit Israelis auf den Weg dorthin verhaftet.



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ganz Italien zittert – deutsche Medien schweigen - ein vulkanischer Supergau bahnt sich an.

Da bahnt sich etwas Furchterregendes an. Politiker und Medien schweigen verbissen, beißen sich an den drei scheinbar wichtigsten Themen fest, und unternehmen alles, um nicht selbst in den Fokus einer politischen Katastrophe zu geraten. Denn sollte der Vulkan explosionsartig ausbrechen, könnte innerhalb kürzester Zeit ein arktischer Winter in ganz Europa eintreten. Der italienische Supervulkan “Campo Flegrei“ kündigt seinen bevorstehenden Ausbruch an. Die phlegräischen Felder haben ihre Aktivitäten signifikant erhöht. Alleine im April hat die Erde rund um Neapel 700-mal gebebt. Die stärkste gemessene Magnitude lag vorgestern bei 3,6 – ein äußerst beunruhigender Wert, bei dem man von „Normalität“ schon lange nicht mehr reden kann. Die Anhebung der Erdschichten gehen schneller vonstatten als gewöhnlich. Die Angst der Bewohner wächst, dass ein verheerender Ausbruch nicht mehr lange auf sich warten lässt. Längst ist es neugierigen Besuchern nicht mehr erlaubt, die dampfenden und zischende

Wir sind 12.ter geworden. Eurovision Song Contest und die Superstars

Der in die Jahre gekommene Eurovision Song Contest – kurz ESC ist einfach nicht totzukriegen, obwohl sich die Mehrheit der Menschheit mit Stil, Niveau, Geschmack und Kunstverständnis nichts sehnlicher wünschte: Hätte er doch nie mehr stattgefunden.  Aber was will man machen, wenn im schwedischen Malmö der größte Musikwettbewerb der Welt stattfindet, die Bürger  jedoch  tagtäglich im   Fernsehen mit Figuren wie Robert Habeck, Olaf Scholz und Ricarda Lang gequält werden. Endlich eine Alternative.... In Zeiten von Putin, Klima und Pandemie, Kalifat-Sehnsüchten, Klimaklebern und kollektiven AfD-Bashings in unseren Sendern, scheint der ESC für viele der Griff nach dem rettenden Strohalm und damit der letzte Ausweg zu sein, sich das Hirn zuzudröhnen. Da darf man schon mal die Frage stellen, wie unsere Nation bislang ohne ESC, schaurige Bühnenauftritte und eine protestierende Greta Thunberg überleben konnte. Immerhin: Das dunkle Zeitalter unerträglichen Mangels deutschen Liedgutes liegt

Annalena – jetzt fliegt sie auf die Fidschis

Zwei Versuche, hatte sie schon, dieses Mal muss es einfach hinhauen. Annalena tritt ihre Dienstreise in eine der entlegensten Regionen im Südpazifik an, weil sie dort noch nicht war. Ich wills mal so sagen: Es wird auch langsam Zeit, dass sich unser Außensprachfehler um die klimatischen Bedürfnisse im pazifischen Ozean kümmert. Wegen mehrerer Pannen am Regierungsflieger musste  Annalena Baerbock im vergangenen August eine einwöchige Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi abbrechen. Die Landeklappen ließen sich einfach nicht einfahren und sie musste in einem schnöden Touristenbomber nach Berlin zurückfliegen. Jetzt wird der Besuch nachgeholt, bevor viele der 332 Inseln und Atolle wegen des angeblich menschengemachten Anstiegs des Meeresspiegels endgültig absaufen. Gerade noch rechtzeitig erleben nun auch die Bewohner der Fidschi-Islands den denkwürdigen Besuch aus der Fremde. Unsere Außenministerin mitsamt ihrer 18-köpfigen Entourage erweisen dem kleinen Staat die Ehre. Baerboc