Direkt zum Hauptbereich

Der bayerische Sprengsatz

Die CSU-Wähler liegen auf der Lauer. Und nicht nur die. Söder sammelt in seinem vorauseilenden Entmachtungsplan die Truppen. Dobrindt, der alte Schlawiner, bringt sich auch schon in Position. Andreas Scheuer, der empathische Plagiator mit ehemals falschem Doktortitel, der zieht klammheimlich die Strippen. An welchem Ende er jedoch zuppelt, kann man noch nicht eindeutig sagen. 




Dagegen scheint Joachim Herrmann, der alte Recke, wie einst Brutus, die günstige Gelegenheit abzuwarten, bis Seehofer ihm gramgebeugt den Rücken zuwendet. Schließlich muss er seinem soliden Ruf als wackerer Mittstreiter gerecht werden und ist deshalb gezwungen, heimlich von hinten und nicht von vorne anzugreifen. Vermutlich wird sich Seehofer am Kaviarhäppchen verschlucken, wenn ihm der Dolch im Rücken steckt, - wer immer ihn vorher unterm Gewande trug. Aber vielleicht meucheln sie auch zu dritt – wer weiß das schon? 

Eines ist klar, Seehofer hat sein Rückgrat an der Garderobe abgegeben und steht auf tönernen Füßen. Er hält sich emotional und physisch nur noch unter Aufbietung seiner ganzen Kraft aufrecht. Der Pyrrhussieg ist ihm gewiss. Wie sagte einstmals der König Pyrrhos von Epirus vor seinem Feldzug so knackig: „Noch so eine Schlacht gegen die Römer, und wir sind geschlagen!“ Das Gefecht mit Merkel in Sachen Flüchtlingsbegrenzung hat er mit erheblichen Verlusten an Reputation und Glaubwürdigkeit gerade noch überstanden. Jetzt steht er an der Sondierungsfront und ist zum Siegen verurteilt. Aber der Angstbeißer ziert sich noch ein wenig. Beißt er nicht, braucht er Bayern gar nicht mehr zu betreten.

Die Lunte am Sprengsatz brennt und die Zündschnur ist verdammt kurz. Spätestens am Freitag geht die bayerische Bombe hoch, es sei denn, der Feldherr aus München kneift im letzten Augenblick. Doch damit ist nicht zu rechnen. Vielleicht kommt ihm Napoleons letzte Schlacht in den Sinn. Waterloo. Sie endete mit der Verbannung auf Sankt Helena. In Seehofers Fall könnte das die Deportation nach Ingolstadt bedeuten. Und wer will da schon freiwillig hin.

Bei genauer Betrachtung des nun mehr als 4 Wochen andauernden Trauerspiels, könnten die bunten Balkonplauderer kaum Positives über ihre Sondierungen berichten, sofern sie bei der Wahrheit bleiben. Die Prognose, ob nun Einigung oder nicht, ist für zwei Parteien völlig ungewiss und überdies vom erdrückenden Zwang geprägt. Sie müssen Vorzeigbares der eigenen Basis zu präsentieren. Wenn allerdings die Kanapee-Scharmützel und Kaffeesatz-Debatten im allseitigem Profilierungswahn zur unverdaulichen Mahlzeit führen und mit Verstopfung enden, werden sich die begnadeten Metaphernklemptner endgültig disqualifizieren.


Doch Seehofer weiß es schon, es ist ihm auch anzusehen, er wird seinen Sessel aufgeben müssen, egal ob er sich mit dem CSU-Programm durchsetzt oder nicht. Der einzige Unterschied zwischen Sieg und Niederlage besteht darin, ob er mit erhobenem Haupt in den Ruhestand oder mit Schimpf und Schande gehen wird. Das Damoklesschwert schwebt längst über Koalition zwischen CDU und CSU. Sollte es wider Erwarten zu einer Jamaika-Regierung kommen, müssen die Anwärter auf den Thron des bayerischen Fürstentums davon ausgehen, dass ihnen die bayerischen Wähler bei den anstehenden Landtagswahlen Feuer unterm Arsch machen. Dann wird es ganz und gar ungemütlich. 

Es wird 2019 Neuwahlen geben, davon bin ich überzeugt. Präsident Steinmeier wird die ungeliebte Ex-Kanzlerin für das Amt der Kanzlerin vorschlagen. Der Wähler wird’s zähneknirschend zur Kenntnis nehmen, dringend anstehende Veränderungen auf Eis gelegt, es werden unendliche Personaldebatten geführt werden und Deutschland mit seinem Einfluss in Europa Federn lassen. Doch das alles wäre zu verkraften, wenn es nicht noch das Zünglein an der Waage gäbe. Die Parteien, insbesondere CDU und FDP werden sich warm anziehen müssen, sollte sich die AFD in dieser Zeit stabilisieren. dort sind die Messer schon gewetzt.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ganz Italien zittert – deutsche Medien schweigen - ein vulkanischer Supergau bahnt sich an.

Da bahnt sich etwas Furchterregendes an. Politiker und Medien schweigen verbissen, beißen sich an den drei scheinbar wichtigsten Themen fest, und unternehmen alles, um nicht selbst in den Fokus einer politischen Katastrophe zu geraten. Denn sollte der Vulkan explosionsartig ausbrechen, könnte innerhalb kürzester Zeit ein arktischer Winter in ganz Europa eintreten. Der italienische Supervulkan “Campo Flegrei“ kündigt seinen bevorstehenden Ausbruch an. Die phlegräischen Felder haben ihre Aktivitäten signifikant erhöht. Alleine im April hat die Erde rund um Neapel 700-mal gebebt. Die stärkste gemessene Magnitude lag vorgestern bei 3,6 – ein äußerst beunruhigender Wert, bei dem man von „Normalität“ schon lange nicht mehr reden kann. Die Anhebung der Erdschichten gehen schneller vonstatten als gewöhnlich. Die Angst der Bewohner wächst, dass ein verheerender Ausbruch nicht mehr lange auf sich warten lässt. Längst ist es neugierigen Besuchern nicht mehr erlaubt, die dampfenden und zischende

Wir sind 12.ter geworden. Eurovision Song Contest und die Superstars

Der in die Jahre gekommene Eurovision Song Contest – kurz ESC ist einfach nicht totzukriegen, obwohl sich die Mehrheit der Menschheit mit Stil, Niveau, Geschmack und Kunstverständnis nichts sehnlicher wünschte: Hätte er doch nie mehr stattgefunden.  Aber was will man machen, wenn im schwedischen Malmö der größte Musikwettbewerb der Welt stattfindet, die Bürger  jedoch  tagtäglich im   Fernsehen mit Figuren wie Robert Habeck, Olaf Scholz und Ricarda Lang gequält werden. Endlich eine Alternative.... In Zeiten von Putin, Klima und Pandemie, Kalifat-Sehnsüchten, Klimaklebern und kollektiven AfD-Bashings in unseren Sendern, scheint der ESC für viele der Griff nach dem rettenden Strohalm und damit der letzte Ausweg zu sein, sich das Hirn zuzudröhnen. Da darf man schon mal die Frage stellen, wie unsere Nation bislang ohne ESC, schaurige Bühnenauftritte und eine protestierende Greta Thunberg überleben konnte. Immerhin: Das dunkle Zeitalter unerträglichen Mangels deutschen Liedgutes liegt

Annalena – jetzt fliegt sie auf die Fidschis

Zwei Versuche, hatte sie schon, dieses Mal muss es einfach hinhauen. Annalena tritt ihre Dienstreise in eine der entlegensten Regionen im Südpazifik an, weil sie dort noch nicht war. Ich wills mal so sagen: Es wird auch langsam Zeit, dass sich unser Außensprachfehler um die klimatischen Bedürfnisse im pazifischen Ozean kümmert. Wegen mehrerer Pannen am Regierungsflieger musste  Annalena Baerbock im vergangenen August eine einwöchige Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi abbrechen. Die Landeklappen ließen sich einfach nicht einfahren und sie musste in einem schnöden Touristenbomber nach Berlin zurückfliegen. Jetzt wird der Besuch nachgeholt, bevor viele der 332 Inseln und Atolle wegen des angeblich menschengemachten Anstiegs des Meeresspiegels endgültig absaufen. Gerade noch rechtzeitig erleben nun auch die Bewohner der Fidschi-Islands den denkwürdigen Besuch aus der Fremde. Unsere Außenministerin mitsamt ihrer 18-köpfigen Entourage erweisen dem kleinen Staat die Ehre. Baerboc