Direkt zum Hauptbereich

Das Kreuz mit dem Kreuz des Herrn Söder

Welch eine lächerliche Debatte. Ich will's mal so sagen: Hätte sich Claudia Roth an Söders Beschluss, in staatlichen Gebäuden ein Kreuz aufzuhängen eingeschaltet, würde man ihren Kommentar als politische Flatulenz abgetan haben. Aber irgendeiner der Grünen plärrt immer. Das Gestänkere aus der Vorstandsecke der Grünen ließ erwartungsgemäß nicht lange auf sich warten. 

Der Apostolische Nuntius stellt sich klar gegen seine Mitbrüder
und an die Seite von Politikern,
die das Kreuz wieder aufstellen wollen

Katrin Göring-Eckardts unterirdisches Sendungsbewusstsein, das ausschließlich dazu geeignet ist, allen und jedem zu beweisen, wes Geistes Kind sie ist, sie brillierte wieder einmal mit unqualifiziertem Geschwätz. Sie redete von Missbrauch und plumpen Wahlgetöse seitens der CSU. Aber gut, sehen wir es der Dame nach, schließlich ist sie Parteichefin der Grünen, da darf man nicht mehr erwarten. 

Doch zurück zu den hoch intelligenten Menschen. Wenn jetzt auch Bischöfe Kritik an der Entscheidung des bayerischen Ministerpräsidenten üben, weil Söder sich mit seiner Entscheidung ausdrücklich auf die bayerische Verfassung und die damit verbundenen christlichen Werte beruft, halte ich das Aufhängen eines Kreuzes in Dienstgebäuden nicht nur für legitim, sondern für überfällig. Schon deshalb, weil durch die christliche Symbolik unseren ungebetenen Besuchern deutlich gemacht wird, auf welchen Werten unsere Gesellschaft beruht und in welchem Land sie sich aufhalten.

So begründete der Parteichef die Anweisung, dass die Kreuze "Ausdruck geschichtlicher und kultureller" Prägung des Freistaats sind und deshalb auch zur "Selbstvergewisserung" dienen. Was bitte, ist dagegen einzuwenden? Bekommen Muslime oder Andersgläubige etwa Pickel oder Durchfall beim Anblick eines Kreuzes? Wenn nun aus allen Ecken plötzlich Geschrei ertönt, scheint mir, dass diese politischen Pharisäer mit ihrer profilneurotischen Pseudokritik lediglich Aufmerksamkeit erringen wollen. Selbst der Kirchenmann Marx schlägt in die Kerbe. Das Kreuz lasse sich nicht verordnen, so der Kardinal über die "Kreuzpflicht" in Dienstgebäuden. Er wirft Söder Spaltung, Unruhe und Feindschaft vor. Du liebe Güte, ein ausgewachsener Kardinal bedient sich eines provokativen Vokabulars, vergewaltigt vorsätzlich die Semantik und verdreht den eigentlichen Sinn von Söders Vorstoß. Solche Äußerungen würde man eher bei den hetzfreudigen SPD-Mitgliedern vermuten.

Im Handelsblatt meldet sich ein Journalist namens Dietmar Neuerer zu Wort, auch so ein Verbalkomiker, der Söder gar Populismus unterstellt. Haben hochdotierte Redakteure ausgerechnet beim Handelsblatt keine anderen Themen? Oder sind sie dort einfach nur zu dämlich, ihrem eigentlichen Zeitungsnamen gerecht zu werden. Stichworte gäbe es zurzeit genug, bei denen sie sich austoben könnten. Zollembargos, Wirtschaftskrieg, Handelsbeschränkungen. Es ist wirklich erstaunlich, wozu opportunistische Journalistenhirne zu schreiben im Stande sind, nur um den Gehaltsscheck am Monatsende noch einzustreichen zu können. Armes Deutschland.  

Das gilt übrigens auf für Kirchenmänner. Neben Kardinal Marx hat sich nun auch Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in die Debatte eingeschaltet. Beim Besuch der Al-Aksa-Moschee und der Klagemauer waren die Bischöfe Marx und der Ratsvorsitzende der EKD von den jeweiligen Zuständigen gebeten worden, ihre Amtskreuze nicht zu tragen. Alle Wetter. In der Geschichte der Kirche mussten sich Geistliche ans Kreuz hängen lassen, sind im Feuer gestorben, wurden gepeinigt und für ihren Glauben misshandelt. Da darf die ketzerische Frage erlaubt sein: Legt man als Kirchenmann das Symbol Christi ab, um Juden oder Muslime nicht zu brüskieren? Wer um Himmels Willen dient in unserem Land der Kirche? Mir als Katholik biegen sich bei diesen Herrschaften die Zehennägel hoch. Darf man sich etwa nur dann offen zum Christentum bekennen, wenn keine Muslime anwesend sind?

Mag sein, dass Söder im strategisch-taktischen Kalkül die Idee gekommen ist, diese Kreuz-Entscheidung zu treffen. Na und? Es ist seine Sache. Abre ich  werfe sowohl dem EKD-Vorsitzenden Bedford-Strom als auch diesem scheinheiligen Hypokrit Marx vor, durch das Ablegen des Kreuzes gegenüber den muslimischen Autoritäten die christliche Identität zu verleugnen. Nein, Kritiker dieser Couleur nehme ich nicht ernst. Doch gleich nach dem unangemessenen und völlig populistischen Kirchengeschrei ertönt aus dem Vatikan die Stimme des Apostolischen Nuntius und Vertreter des Heiligen Vaters in Österreich, Erzbischof Peter Stefan Zurbriggen.

Dass ausgerechnet Bischöfe und Priester kritisierten, wenn Kreuze aufgestellt oder aufgehängt werden. „Es ist eine Schande“, sagte der Kirchenfürst deutlich erzürnt. Die politische Korrektheit seiner Mitbrüder gehe ihm langsam auf die Nerven, meinte der Nuntius und erntete dabei den Applaus der Zuhörer. Lobend erwähnte er dagegen Kardinal Tauran, der bei seinem jüngsten Besuch des Saudischen Königs ein extra großes Brustkreuz angelegt habe. 

Offen gestanden ist mir ein Ministerpräsident, der ein Kreuz aufhängt, lieber als ein Bischof, der sein kreuz ablegt.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ganz Italien zittert – deutsche Medien schweigen - ein vulkanischer Supergau bahnt sich an.

Da bahnt sich etwas Furchterregendes an. Politiker und Medien schweigen verbissen, beißen sich an den drei scheinbar wichtigsten Themen fest, und unternehmen alles, um nicht selbst in den Fokus einer politischen Katastrophe zu geraten. Denn sollte der Vulkan explosionsartig ausbrechen, könnte innerhalb kürzester Zeit ein arktischer Winter in ganz Europa eintreten. Der italienische Supervulkan “Campo Flegrei“ kündigt seinen bevorstehenden Ausbruch an. Die phlegräischen Felder haben ihre Aktivitäten signifikant erhöht. Alleine im April hat die Erde rund um Neapel 700-mal gebebt. Die stärkste gemessene Magnitude lag vorgestern bei 3,6 – ein äußerst beunruhigender Wert, bei dem man von „Normalität“ schon lange nicht mehr reden kann. Die Anhebung der Erdschichten gehen schneller vonstatten als gewöhnlich. Die Angst der Bewohner wächst, dass ein verheerender Ausbruch nicht mehr lange auf sich warten lässt. Längst ist es neugierigen Besuchern nicht mehr erlaubt, die dampfenden und zischende

Wir sind 12.ter geworden. Eurovision Song Contest und die Superstars

Der in die Jahre gekommene Eurovision Song Contest – kurz ESC ist einfach nicht totzukriegen, obwohl sich die Mehrheit der Menschheit mit Stil, Niveau, Geschmack und Kunstverständnis nichts sehnlicher wünschte: Hätte er doch nie mehr stattgefunden.  Aber was will man machen, wenn im schwedischen Malmö der größte Musikwettbewerb der Welt stattfindet, die Bürger  jedoch  tagtäglich im   Fernsehen mit Figuren wie Robert Habeck, Olaf Scholz und Ricarda Lang gequält werden. Endlich eine Alternative.... In Zeiten von Putin, Klima und Pandemie, Kalifat-Sehnsüchten, Klimaklebern und kollektiven AfD-Bashings in unseren Sendern, scheint der ESC für viele der Griff nach dem rettenden Strohalm und damit der letzte Ausweg zu sein, sich das Hirn zuzudröhnen. Da darf man schon mal die Frage stellen, wie unsere Nation bislang ohne ESC, schaurige Bühnenauftritte und eine protestierende Greta Thunberg überleben konnte. Immerhin: Das dunkle Zeitalter unerträglichen Mangels deutschen Liedgutes liegt

Annalena – jetzt fliegt sie auf die Fidschis

Zwei Versuche, hatte sie schon, dieses Mal muss es einfach hinhauen. Annalena tritt ihre Dienstreise in eine der entlegensten Regionen im Südpazifik an, weil sie dort noch nicht war. Ich wills mal so sagen: Es wird auch langsam Zeit, dass sich unser Außensprachfehler um die klimatischen Bedürfnisse im pazifischen Ozean kümmert. Wegen mehrerer Pannen am Regierungsflieger musste  Annalena Baerbock im vergangenen August eine einwöchige Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi abbrechen. Die Landeklappen ließen sich einfach nicht einfahren und sie musste in einem schnöden Touristenbomber nach Berlin zurückfliegen. Jetzt wird der Besuch nachgeholt, bevor viele der 332 Inseln und Atolle wegen des angeblich menschengemachten Anstiegs des Meeresspiegels endgültig absaufen. Gerade noch rechtzeitig erleben nun auch die Bewohner der Fidschi-Islands den denkwürdigen Besuch aus der Fremde. Unsere Außenministerin mitsamt ihrer 18-köpfigen Entourage erweisen dem kleinen Staat die Ehre. Baerboc