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SPD im Debattencamp der Loser

Man kennt den Begriff Camp seit Urzeiten schon von den Pfadfindern, die tagsüber durch Wald und Dickicht streifen, um das Überleben in der Wildnis üben. Abends sitzt man dann vereint und glücklich am Lagerfeuer und singt Lieder. Die Parteivorsitzende Andrea Nahles (SPD), hat sich wohl in einem Anfall von Romantik an ihre wilde Jugendzeit in der Vulkaneifel erinnert und kurzerhand sämtliche Loser zum Debattencamp eingeladen.


Ganz nach dem Motto, die SPD muss überleben, sollten die Teilnehmer im Dschungel der Wahlniederlagen Ideen entwickeln, die geeignet sind, Deutschland zu retten. Die lange Phase der Erneuerung, die mit der Inthronisierung von Martin Schulz im Januar 2017 zum Absturz-Beauftragten begann, endete mit einem grandiosen Erfolg. In der Partei blieb kein Auge trocken.

Nur 9 Monate später übernahm Andrea Nahles innerhalb der Partei die Führung, indem sie sich auf eine lange Partei-Tradition besann. Was sich schon bei Willi Brandt, Rudolf Scharping und bei den Heide-Mördern mit Heide Simonis exzellent hingehauen hatte, konnte man mit SPD-Chef Kurt Beck und Gerhard Schröder weiter perfektionieren. Mithilfe jahrzehntelang bewährter Methoden vernichtender Intrigen wurde nun auch Genosse Schulz aus dem Weg geräumt, um Andrea Nahles die Möglichkeit zu bieten, an dessen Erfolgsserie nahtlos anzuknüpfen.

Doch wer glaubte, dass der erfolgreiche Weg desaströser Niederlagen nicht zu toppen gewesen wären, sah sich getäuscht. Die SPD zeigten bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen, dass sie über weitere Ressourcen verfügten und was sie wirklich draufhaben. Zwar ist der SPD noch nicht der Endsieg gelungen, doch die Zeichen stehen gut. Wir dürfen optimistisch sein. Wie schon gesagt: Andrea eröffnete mit ihrem Highlight „Debattencamp“ die Chancen für eine Ausrichtung verbunden mit der Aussicht auf eine spektakuläre Profilierung ihrer Partei.

Die Geheimformeln der neuen SPD-Qualität heißen: Abkehr von Hartz IV und Einführung des Bürgergelds, Verbot des Begriffes „Sozialreform von Gerhard Schröder“ und, - das überrascht nicht – das seit etwa 45 Jahren angestrebte Ziel, „Die SPD soll sozialer werden“.  Die Wähler dürften überrascht gewesen sein, zumal sie nicht erwarten durften, dass ein solch mutiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit von der Parteispitze so offen diskutiert wird.

„Wir sind Vorreiter einer umfassenden Strategie“, so Read Saleh, Vorsitzender der SPD-Fraktion und Verfasser des bislang als Ladenhüter bekannte Buch „ICH DEUTSCH“. Dieses Konzept hat in Salehs Augen Strahlkraft über die Hauptstadt hinaus. "Das ist der größte Wurf der letzten Jahre. Es ist eine konsequente Weiterentwicklung der Vision von der gebührenfreien Stadt."
Ich fürchte allerdings, nicht nur die Kommunen werden ihm etwas husten, zumal so ziemlich jeder Bürger in helle Panik gerät, wenn die SPD visionäre Ideen formuliert.

Nun sollte der Leser nicht etwa annehmen, die SPD und insbesondere Frau Nahles sei nicht in der Lage, ihre potentiellen Wähler mit Argumenten dermaßen zu beeindrucken, dass sie wahrscheinlich die Partei für die nächsten 30 Jahre vollkommen aus dem Gedächtnis zu streichen. So bezeichnete sie den Landes-Mindestlohn von 12 Euro 63 und die Zulage ab 2020 von monatlich 150 Euro, als ein herausragendes Ergebnis der „Denkfabrik der Kleingeister“. Nun ja, ich würde es als Ziel bezeichnen, aber das kennen wir ja.

Die Begründung, dass jene Innovation bezahlbar sei, könnte man getrost als Super-Gag in jeder Comedyshow zum Besten geben. O-Ton: „Nach Jahren eines harten Sparkurses, der von einem rot-roten Senat unter Führung des damaligen Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) umgesetzt worden war, wurde der Haushalt konsolidiert.“ Genau mein Humor, vor allem, wenn man an den neuen Flughafen denkt.




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