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Rentner und arme Leute - das Kanonenfutter der Politiker


...ich wills mal so sagen: Bei den meisten Leuten die ich kenne, gleicht die Rentenauszahlung einer aktiven Sterbehilfe. Für manche ist es sogar das erste Nahtoderlebnis. Was zynisch klingt, ist ernster, als viele wahrhaben wollen.


 Mit der kürzlich beschlossenen Rentenerhöhung wird die Sache für viele 500-Euro-Rentner nicht wesentlich besser, es zögert lediglich die Entscheidung, sich von einer Brücke zu stürzen, ein wenig hinaus. Schielt man in Richtung Sozialgäste, mit denen man immer noch monatlich eine neue Stadt in Deutschland gründen könnte, stellt man fest, dass auch jene Neuankömmlinge mit soliden Sach- und Geldleistungen ausgestattet werden, beispielsweise die Übernahme der Handygebühren, Fahrtkosten im öffentlichen Nahverkehr, ärztliche Versorgung, kostenlose Medikamentenabgabe und Ähnliches mehr. Müllgebühren, Wasserverbrauch, Energiekosten fallen bei Migranten meines Wissens nicht an. Beim Rentner schon... Schöne, neue Seniorenwelt.

Was die gelernten Psychologen und Soziologen umtreibt ist die Erkenntnis, dass es eine Mehrheit in unserem Land zu geben scheint, denen der Solidaritäts- und Gerechtigkeitsgedanke, zumindest was die Belange der Fürsorgepflicht des Staates angeht, für die eigene Bevölkerung völlig abhandengekommen ist. Doch Toleranz hat auf jeder Sozialebene und in jeder Gesellschaft seine Grenzen. Die soziale Verhaltens-Erwünschtheit innerhalb unserer Gesellschaft hat bei einer Vielzahl grüner Gutmenschen und roten Polithasardeuren eine pervertierte Richtung angenommen. Sie reißt unser Land in Stücke...

Flüchtlinge und deren Belange nehmen in unserem täglichen Bewusstsein einen weit größeren Rahmen ein als die Sorgen der großen Gruppe alter Menschen, der von unserer Gesellschaft Dank einer völlig aus dem Ruder geratenen Sozialpolitik einen kleineren Stellenwert der Wichtigkeit beigemessen wird. Das ach so menschliche, humanitäre Engagement für Flüchtlinge wird selbst von unseren Medien in den Fokus einer anthropomorphischen Verpflichtung gerückt und man badet sich nur allzu gerne im eigenen, menschenfreundlichen Saft.

Ursache und Wirkung von Flucht wird von einer kleinen Klicke politischer Irrlichter in eine vermeintlich unabdingbare Verpflichtung altruistischer Hilfe umgewandelt, die gegen jede gesunde, gesellschaftliche Sichtweise durchgesetzt wird - koste es, was es wolle. Zwar kann man als Politiker mit Versprechen, mit Ankündigungen, mit Konjunktiven eine gewisse Zeit glänzen, aber in Deutschland ist der Lack bei den Genossen, den Schwarzen und den Grünen längst ab, auch wenn sie neuerdings beinahe wöchentlich mit neuen Willensbekundungen und Ausweisungsplänen glänzen. Irgendwann werden Politiker nur noch damit beschäftigt sein, die brennenden Lunten der selbst gelegten Bombe auszutreten, um sich zu retten und nicht etwa das eigene Volk...

Dass Parteiprogramme und politische Überzeugungen im Wesentlichen der Selbstprofilierung dienen und nicht dem Wohl der Bürger, dass Parteispitzen vornehmlich den eigenen Machterhalt verteidigen, indem sie populistische Themen aufgreifen, die für die Inzucht einer solchen Organisation den größten Erfolg versprechen, liegt auf der Hand. Da spielen die Bedürfnisse der Bürger ganz unübersehbar eine untergeordnete Rolle, auch wenn die Polit-Protagonisten unisono das Gegenteil behaupten. Sie sehen weg, wenn ihre „eigenen“ Rentner Flaschen sammeln, um zu überleben.

Das Dilemma: Das Flüchtlingsthema ist der Garant, im Gespräch zu bleiben, sich interessant, kompetent, überzeugend oder auch engagiert darzustellen - im Positiven, wie im Negativen. Befeuert wird die Wandlung unserer Gesellschaft auch dadurch, weil es einen Rentner, einen Pfleger, einen Busfahrer oder eine Kindergärtnerin nicht mehr interessiert, ob sie am Monatsende Fünf Euro fuffzich mehr in der Tasche hat. Sie sehen nur, was sie bezahlen müssen, für was sie geradestehen müssen und der Flüchtling nicht.

Selbstverständlich spielen subjektive Wahrnehmungen und objektive Tatsachen eine überragende Rolle. Wenn jedoch Politik objektive Tatsachen wie Statistiken, Erhebungen, Untersuchungen und Analysen so verändern oder anpassen, damit sie ihrem eigenen politischen Wohl dienen, überdies oft genug Wissenschaft und Expertenwissen missbrauchen, um beim Bürger den Eindruck seröser oder korrekter Darstellungen eigener Positionen erwecken, dann stehen sämtliche gesellschaftliche Werte zur Disposition.

Ob es um Mieten, Pflege, Renten oder gesellschaftliche Teilnahme geht, das subjektive Empfinden – also das Gefühl und die eigene Wahrnehmung -, wäre Indikator genug, die Politiker in Alarmstimmung zu versetzen. Gleichgültig ob Zahlen und Statistiken stimmen, Gefühl wählt den Politiker, sachlich-cognitive Betrachtungen dienen immer nur als Alibi und werden in der Regel als Entscheidungsgrundlage vorgeschoben. Bewertung von Tatsachen, Sichtweisen und Überzeugungen haben in ihrer Entstehung immer emotionale Komponenten. Wenn das ein Politiker das nicht begreift, sollte er Bäcker oder Buchhändler werden. Aber selbst diese Berufsgruppen müssen entsprechend des Kundengeschmacks verkaufen, ob sie wollen oder nicht.

Zurück zu den Flüchtlingen. Menschlichkeit und Hilfe zeichnet jede Gesellschaft aus, sie ist notwendig und verpflichtend da, wo sie sinnvoll und notwendig ist. Mitleid ist allerdings ein schlechter Ratgeber, wenn sie unter dem Deckmantel der humanitären Verpflichtung zum parteipolitischen Dogma wird. Wenn Mitleid bei Helfern zur Lebensaufgabe Mittel zum Zweck wird, entwickelt sich das neurotische Samaritersyndrom schnell zur Selbstzerstörung.
Leicht zu begreifen, eigentlich…“



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