Direkt zum Hauptbereich

Lusche Laschet unter Druck - COVID 19 im Fleischhimmel

Ja, ja, er macht seinem Namen alle Ehre, dieser Laschet. Erst sagt er, in der Fleischerei beim Obermetzger Tönnies würden die Miet-Rumänen und Bulgaren das COVID-VIRUS eingeschleppt haben, dann behauptet er einen Tag später das glatte Gegenteil. Der Auftritt des Ministerpräsidenten hat bei Clemens keine Freude ausgelöst, ist er doch einer der wichtigsten Steuerzahler in Nordrhein-Westfalen. Nun wetzt er das Fleischermesser.


Nein, mit dem Clemens ist nicht gut Kirschen essen. Jetzt muss sie sich warm anziehen, die Berufslusche, denn auch in seiner Partei, der CDU, herrscht gnadenloser Gegenwind. Sogar der Profi-Konfirmand Heiko Maaß, trat wie immer im stets zu knapp sitzenden Anzug vor die Kameras und bescheinigte seinem Kollegen in "maaßvollen" Worten politischen Dilettantismus. "Er soll erst nachdenken, bevor er den Mund auftut!" Einem der wichtigsten Unternehmer an die Hauswand pinkeln, das geht ja gar nicht - so unser kompetenter Außenminister. Und ich sage: Ja, genau…, wie kann man nur.

Allerdings, da beißt die Maus den Faden nicht ab, Schalke-Boss Clemens Tönnies und König der Schweine hat sich nicht nur die teuren Hygienemaßnahmen in seiner Fleischerei erspart, wie man in der dicht gedrängten Frühstückskantine des Betriebes sehen konnte. Der Boss aus Rheda-Wiedenbrück schlug auch gleich einen harschen Ton an. „Wir haben einen Versorgungsauftrag!“ Damit meinte er wohl die Millionen von Schnitzel, Steaks, Rollbraten und Lenden, die täglich und vor allem pünktlich auf Muttis Tischen landen müssen. Das entbindet natürlich automatisch von allen Regeln und Gesetzen. Die gelten nur fürs gemeine Volk und die Fleischer am Fließband.

Über 20.000 Schweine werden täglich in seinen Betrieben niedergemetzelt, um die Nahrungsketten bei LIDL, ALDI, REWE oder sonstwo keine Sollbruchstelle erleidet. Wo kämen wir hin, wenn die Kühltruhen plötzlich leer wären. Und damit sich auch Hartz-IV-Teilnehmer kurz vorm Ablaufdatum das eine oder andere Päckchen Hackfleisch leisten kann, müssen Tönnies-Produkte natürlich auch erschwinglich sein. Das allerdings schaffen die Fleischbetriebe nur, wenn sie die billigsten Arbeitskräfte am Markt rekrutieren lassen.

Hoch lebe Deutschlands Ausbeuter-Mentalität, an der nicht nur Tönnies die Schuld trägt, denn das wäre zu einfach. Werkverträge, das ist ein Reizwort, das nicht nur unter deutschen Beschäftigen für großen Unmut sorgt. Moderne Sklavenhalter treiben Tausende von Rumänen und Bulgaren wie die Schlachtschweine auf Tönnies Zerlegungsstraßen (bildlich gesprochen) in die Fänge der riesigen Fleischereibetriebe, die zwar einerseits dem harten Wettbewerb und einer gnadenlosen Konkurrenz ausgesetzt sind und deshalb andererseits nur Hungerlöhne bezahlen. Das war Laschet aber bislang mehr oder weniger Wurscht, was man an den Steuereinnahmen und auch an dessen wohlgenährter Zufriedenheit erkennt. In der Tat - ein vorgeschobener Sachzwang als  Teufelskreis.

Und damit den Arbeitnehmern nicht zu wohl wird, werden sie nach der Knochenarbeit in Karnickelställe gepfercht. Gemeinschaftsduschen und Toiletten sind obligat. Vier Mann auf einem Zimmer, das den Namen nicht verdient. Stockbetten und hygienische Umstände, bei denen jede normale Hausfrau schreiend das Weite suchen würde. In der Politik sind die Tatsachen nicht neu. Längst wollte man die Werksverträge abschaffen oder zumindest die Bedingungen und Unterkünfte „menschlicher“ gestalten. Die Unternehmen sollen selbst die Arbeitnehmer einstellen und für sie die Verantwortung übernehmen. Doch genau dagegen stemmen sich insbesondere die großen Fleischereibetriebe. Money makes the world go arround.

Ich wills mal so sagen. Clemens Tönnies ist ja bekannt für seine knackigen Ansagen, die ihm einst beinahe das Amt als Vorstand und Fußballmäzen bei Schalke gekostet hat. Er erklärte bei der Hauptversammlung mehreren Tausend Zuhörern, dass er lieber Atomkraftwerke in Afrika finanzieren würde, zumal dann die - nein - ich sags jetzt nicht - die Dunkelhäutigen Bewohner tagsüber arbeiten und nachts weniger Kinder machen würden. Nun ja, der Ansicht kann man bei der AfD durchaus sein, aber der Clemens kennt da keinen Spaß, wenn es um die Maloche geht. Wer abends müde ist, denkt auch nicht mehr nach, schon gar nicht über die Hygiene. 

Doch was macht Laschet? Er tut das, was alle Politiker tun, wenn sie von mächtigen Steuerzahlern angeschossen werden oder wenn sie, wie Armin, Gefahr laufen, das Rennen um die Kanzlerschaft verlieren könnten. Prompt nimmt er den Vorwurf zurück, die Leiharbeiter seien Virenschleudern. Woher will er das wissen? Tönnies wird ihm wohl den Wortlaut vorher aufgeschrieben haben, damit alles positiv klingt. Denn wenn der Bürger draußen den vorgeschriebenen Abstand wahrt und Masken trägt, gibt es in den Arbeiterunterkünften von Tönnies auch keinen Virus. Man möchte sich nur noch an den Kopf greifen. Dennoch, Sorgen um das Kanzleramt muss sich Armin nicht mehr machen, das hat sich ohnehin schon vor Wochen erledigt.

Der SPD-Fraktionschef im NRW-Landtag, Thomas Kutschaty, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Armin Laschet habe die Denke von Tönnies eins zu eins zu Eigen gemacht. Das ist unterste Schublade." Na ja, von wem denn sonst? Abgesehen davon will Armin der Lasche wahrscheinlich nicht das Privileg von Freikarten für die Bundesligaspiele von Schalke weiterhin genießen. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil bezeichnete es als "unsouverän“, dass Herr Laschet als erstes die Bulgaren und die Rumänen, also die Arbeiter, die herkommen, um hier wirklich unter widrigen Umständen in der Fleischindustrie zu arbeiten, dass er die angreift." Auch er erwarte daher eine Entschuldigung, sagte Klingbeil am Donnerstag bei bild.de.

Ach ja, und da wäre ja auch noch die rumänische und bulgarische Regierung, die dem armen Ministerpräsidenten via Berlin die Leviten gelesen hat. Und während auch Katrin Göring-Eckardt (Grüne) mit einem geradezu begnadeten Geistesblitz über Laschet herfällt, muss man sich gleich auch ihren Wortlaut auf der Zunge zergehen lassen. "Für den einen ist es das chinesische Virus, für den anderen das bulgarisch und rumänische Virus. Statt Ressentiments zu schüren, erwarte ich von MP Laschet Verantwortung zu übernehmen und Menschen zu schützen!" Ja, das tut er doch, liebe Katrin! Der Fleischer ist doch sein bester Kumpel.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ganz Italien zittert – deutsche Medien schweigen - ein vulkanischer Supergau bahnt sich an.

Da bahnt sich etwas Furchterregendes an. Politiker und Medien schweigen verbissen, beißen sich an den drei scheinbar wichtigsten Themen fest, und unternehmen alles, um nicht selbst in den Fokus einer politischen Katastrophe zu geraten. Denn sollte der Vulkan explosionsartig ausbrechen, könnte innerhalb kürzester Zeit ein arktischer Winter in ganz Europa eintreten. Der italienische Supervulkan “Campo Flegrei“ kündigt seinen bevorstehenden Ausbruch an. Die phlegräischen Felder haben ihre Aktivitäten signifikant erhöht. Alleine im April hat die Erde rund um Neapel 700-mal gebebt. Die stärkste gemessene Magnitude lag vorgestern bei 3,6 – ein äußerst beunruhigender Wert, bei dem man von „Normalität“ schon lange nicht mehr reden kann. Die Anhebung der Erdschichten gehen schneller vonstatten als gewöhnlich. Die Angst der Bewohner wächst, dass ein verheerender Ausbruch nicht mehr lange auf sich warten lässt. Längst ist es neugierigen Besuchern nicht mehr erlaubt, die dampfenden und zischende

Wir sind 12.ter geworden. Eurovision Song Contest und die Superstars

Der in die Jahre gekommene Eurovision Song Contest – kurz ESC ist einfach nicht totzukriegen, obwohl sich die Mehrheit der Menschheit mit Stil, Niveau, Geschmack und Kunstverständnis nichts sehnlicher wünschte: Hätte er doch nie mehr stattgefunden.  Aber was will man machen, wenn im schwedischen Malmö der größte Musikwettbewerb der Welt stattfindet, die Bürger  jedoch  tagtäglich im   Fernsehen mit Figuren wie Robert Habeck, Olaf Scholz und Ricarda Lang gequält werden. Endlich eine Alternative.... In Zeiten von Putin, Klima und Pandemie, Kalifat-Sehnsüchten, Klimaklebern und kollektiven AfD-Bashings in unseren Sendern, scheint der ESC für viele der Griff nach dem rettenden Strohalm und damit der letzte Ausweg zu sein, sich das Hirn zuzudröhnen. Da darf man schon mal die Frage stellen, wie unsere Nation bislang ohne ESC, schaurige Bühnenauftritte und eine protestierende Greta Thunberg überleben konnte. Immerhin: Das dunkle Zeitalter unerträglichen Mangels deutschen Liedgutes liegt

Baerbocks Tagesthemen-Interviews in Zukunft nur noch mit Untertitel?

Nein, wir haben keine Außenministerin, Deutschland hat einen kosmetisch optimierten Bundessprachfehler. Wenn Annalena nicht nur zum TV-affinen Publikum spricht, sondern auch qualifizierten Pressevertretern Fragen kompetent und fachkundig beantwortet, können selbst hartgesottene Zuschauer intellektuell kaum noch folgen. In ihrem gestrigen „Tagesthemen“-Interview sorgte unsere Sprach-Influencerin in den Netzwerken für maximale Irritationen. Da jagte eine unverständliche Wortschöpfung die nächste, gefolgt von aufsehenerregenden Neologismen, eingebettet in verquaste Sätze, deren Sinn sich allenfalls eingeweihten Linguistikern oder erfahrenen Logipäden erschloss.  So mancher politikbeflissene Zuschauer auf dem heimischen Sofa musste nach der Sendung ratlos zurückbleiben, betrat Annalena doch beherzt und entschlossen linguistisches Neuland. Selbst in den sozialen Netzwerken herrschte in weiten Teilen Verwirrung, die sich in Tausenden Kommentaren bei "X", "Facebook" und