Direkt zum Hauptbereich

Der zynische Staat – Deutsche Politiker spielen mit gezinkten Karten

Wenn Kliniken überfüllt, alle Intensiv-Betten belegt sind und das Personal völlig überlastet ist, dann stellt sich die Frage: wer wird behandelt? Kommt es zum Schlimmsten, müssen Ärzte dramatische Entscheidungen treffen.

 


Sind diese Kapazitäten erschöpft, muss das medizinische Personal unter extremen unter Zeitdruck auswählen, wer eine lebensrettende Behandlung erhält und wer nicht. Man nennt diese Auswahl “Triage“. Der Begriff kommt aus dem Französischen und stammt aus der Zeit der napoleonischen Kriege.

Man brauchte damals ein System, um zu entscheiden, welche der zahlreichen Verletzten zuerst behandelt wurden. Ziel der Triage war es, Soldaten möglichst schnell wieder fit für den Einsatz zu machen. Das bedeutet, dass diejenigen mit den besten Aussichten auf Genesung zuerst Hilfe bekamen, und nicht die Menschen, die sie am nötigsten brauchten. Schwer verletzte mit wenig Überlebenschance verreckten auf dem Feld.

Und heute? Es hat sich wenig geändert, es geht nur etwas weniger martialisch zu, denn der herkömmliche Politiker zieht die gut geplante Irreführung seines Volkes der unübersehbaren Realität vor. Immer, wenn Herr Söder, Frau Merkel oder dieser Herr Lauterbach dem Volk drohen, dass Intensivstationen bald ausgelastet, wir einem Massensterben entgegensehen und unsere Verwandten und Liebsten wegen Corona dahinsiechen werden, immer dann werden die dicksten Geschütze in Stellung gebracht.

Aufklärungskampagnen der Regierung prasseln 24 Stunden am Tag auf uns hernieder. Parallel werden in unseren öffentlich-rechtlichen Sendern werbewirksame Einspieler geschaltet. Dort dürfen alle möglichen Professoren, Tierärzte oder von Redaktionen der Sendeanstalten ernannten Experten mit unheilschwangerem Timbre in der Stimme die Triage ins Spiel bringen. Das erhöht das Gefahrenszenario und die Angst und natürlich die Aufmerksamkeit des Bürgers.

Da müssen ethisch schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden. Ich fürchte nur, bei der neuesten und als harmlos daherkommende Nachricht, wer den rettenden Impfstoff in Deutschland zuerst erhalten wird, hat kaum ein Bürger richtig hingehört. Deshalb solltet ihr alle die Ohren spitzen, vor allem jene Zuhörer, die stramm auf die 80 Jahre zugehen.

Nach dem Willen der Regierung allerdings sollen 80-jährige und Ältere die Ersten bei der Impfung sein, obwohl die durchschnittliche Lebenserwartung bei Männern in Deutschland nur 78 Jahre beträgt. Vorher is nich! Nun ja, die Rentenkassen sind auch angespannt. Wäre ich zynisch, würde ich glauben, unsere Regierung hätte vor, zuerst die Verblichenen zu exhumieren und gegen Covid zu impfen. Immerhin, der gute Wille ist ausschlaggebend.

Übrigens, die durchschnittliche Lebenserwartung bei Frauen in Deutschland beträgt 83 Jahre. Da bleibt auch nicht mehr viel Zeit zur Lebensfreude, zumal sie sich ohnehin nicht gegen die Impfung wehren können. Geht man jedoch nach dem Grundgedanken der Triage und der zweifellos schwerwiegenden, ethischen Bedeutung, müssten all jene zuerst geimpft werden, deren Chancen aufs Überleben positiv eingeschätzt werden. Also, die Jungen, die in den nächsten 30 Jahren die Steuern zahlen, den Politikern die Pensionen sichern und die Zukunft des Staates und den geruhsamen Lebensabend ihrer Politiker garantieren.

Ich möchte nicht, dass hier ein Missverständnis entsteht. So wenig, wie ich ein junges gegen ein altes Leben miteinander aufwiegen will, so wenig kann man auch das wirtschaftliche Überleben eines Staates und seiner Bürger ins Verhältnis zur allgemeinen Gesundheit stellen.

Denn dahinter dürfte in letzter Konsequenz immer die Frage stehen: Wer würde im „worst case“ mit hoher Wahrscheinlichkeit unbeschadet davonkommen und sich retten? Wahrscheinlich nicht der 81jährige. Und sicher auch nicht der wirtschaftlich Schwächere. Es werden jene sein, die finanziell, politisch und materiell vorgesorgt haben. Heißt es nicht: Gleiches Recht für alle? Wie auch immer, wieder einmal spielt unsere Politik ein Spiel mit gezinkten Karten, und das ist skandalös, empörend und in höchstem Maße zynisch.

Kommentare

  1. Toleranz - ertragen, erleiden, erdulden. Wahrscheinlich könnte die Toleranz der 80-jährigen am größten sein.....

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ganz Italien zittert – deutsche Medien schweigen - ein vulkanischer Supergau bahnt sich an.

Da bahnt sich etwas Furchterregendes an. Politiker und Medien schweigen verbissen, beißen sich an den drei scheinbar wichtigsten Themen fest, und unternehmen alles, um nicht selbst in den Fokus einer politischen Katastrophe zu geraten. Denn sollte der Vulkan explosionsartig ausbrechen, könnte innerhalb kürzester Zeit ein arktischer Winter in ganz Europa eintreten. Der italienische Supervulkan “Campo Flegrei“ kündigt seinen bevorstehenden Ausbruch an. Die phlegräischen Felder haben ihre Aktivitäten signifikant erhöht. Alleine im April hat die Erde rund um Neapel 700-mal gebebt. Die stärkste gemessene Magnitude lag vorgestern bei 3,6 – ein äußerst beunruhigender Wert, bei dem man von „Normalität“ schon lange nicht mehr reden kann. Die Anhebung der Erdschichten gehen schneller vonstatten als gewöhnlich. Die Angst der Bewohner wächst, dass ein verheerender Ausbruch nicht mehr lange auf sich warten lässt. Längst ist es neugierigen Besuchern nicht mehr erlaubt, die dampfenden und zischende

Wir sind 12.ter geworden. Eurovision Song Contest und die Superstars

Der in die Jahre gekommene Eurovision Song Contest – kurz ESC ist einfach nicht totzukriegen, obwohl sich die Mehrheit der Menschheit mit Stil, Niveau, Geschmack und Kunstverständnis nichts sehnlicher wünschte: Hätte er doch nie mehr stattgefunden.  Aber was will man machen, wenn im schwedischen Malmö der größte Musikwettbewerb der Welt stattfindet, die Bürger  jedoch  tagtäglich im   Fernsehen mit Figuren wie Robert Habeck, Olaf Scholz und Ricarda Lang gequält werden. Endlich eine Alternative.... In Zeiten von Putin, Klima und Pandemie, Kalifat-Sehnsüchten, Klimaklebern und kollektiven AfD-Bashings in unseren Sendern, scheint der ESC für viele der Griff nach dem rettenden Strohalm und damit der letzte Ausweg zu sein, sich das Hirn zuzudröhnen. Da darf man schon mal die Frage stellen, wie unsere Nation bislang ohne ESC, schaurige Bühnenauftritte und eine protestierende Greta Thunberg überleben konnte. Immerhin: Das dunkle Zeitalter unerträglichen Mangels deutschen Liedgutes liegt

Baerbocks Tagesthemen-Interviews in Zukunft nur noch mit Untertitel?

Nein, wir haben keine Außenministerin, Deutschland hat einen kosmetisch optimierten Bundessprachfehler. Wenn Annalena nicht nur zum TV-affinen Publikum spricht, sondern auch qualifizierten Pressevertretern Fragen kompetent und fachkundig beantwortet, können selbst hartgesottene Zuschauer intellektuell kaum noch folgen. In ihrem gestrigen „Tagesthemen“-Interview sorgte unsere Sprach-Influencerin in den Netzwerken für maximale Irritationen. Da jagte eine unverständliche Wortschöpfung die nächste, gefolgt von aufsehenerregenden Neologismen, eingebettet in verquaste Sätze, deren Sinn sich allenfalls eingeweihten Linguistikern oder erfahrenen Logipäden erschloss.  So mancher politikbeflissene Zuschauer auf dem heimischen Sofa musste nach der Sendung ratlos zurückbleiben, betrat Annalena doch beherzt und entschlossen linguistisches Neuland. Selbst in den sozialen Netzwerken herrschte in weiten Teilen Verwirrung, die sich in Tausenden Kommentaren bei "X", "Facebook" und