Direkt zum Hauptbereich

Geben ist seliger den nehmen, oder Robert Habecks feuchte Träume

Politiker in unserem Land haben das Motto allerdings umgekehrt, ohne sich darum zu scheren, was der Bundesbürger dazu sagt. Nehmen ist für unsere politischen Spitzenkräfte seliger denn geben, so ihre Maxime. Wir sehen dieses Phänomen gerade in der heutigen Realität. 

Energie ist ein wertvolles Gut. Wie wertvoll, das wird erst klar, wenn sie nicht mehr zur Verfügung steht. Nun haben Habeck und Konsorten Deutschland zum Testfall erklärt, bei dem sie in einem breiten Feldversuch ausloten, wie belastbar und schmerzbefreit ein Steuerzahler ist. 

 


Denn erklärtes Ziel unserer Regierung ist es derzeit, mit der Erzwingung maximaler Sparsamkeit und schrittweisem Energie-Entzug bei gleichzeitiger Beschneidung des Lebensstandards die Widerstandskraft vor allem bei Mittel- und Kleinverdienern zu evaluieren.

Wie es scheint, liegen unsere Spitzenpolitiker wie immer richtig mit ihren Einschätzungen. Deutsche schrecken vor keinem Lockdown, vor keiner Spritze, und keiner noch so harten Einschränkung zurück. Im Gegenteil. Die Wahlergebnisse spiegel das Kalkül der Politiker exakt wieder. Der Durchschnittsdeutsche jubelt, wenn er den Gürtel enger schnallen darf. 

Doch obacht, jetzt sind die echten Prüfungen angesagt. Während sich die Gasspeicher zur deutschen Energie- un Wärmeversorgung mit einer derzeitigen Reserve von 32 Prozent allmählich lehren und wir uns zügig einem Energie-Gau nähern, hören wir von unserem Vizekanzler und Märchenbuchautor, dass wir uns keine Sorgen über die Zukunft machen müssen. 

Gas ist am Weltmarkt im Augenblick kaum zu bekommen, eine motivierende Herausforderung in Sachen vorbildlicher Volkskasteiung. Jeder Einzelne von uns kann seinen gesellschaftlichen Teil mit Disziplin, Askese und Entsagung dazu beitragen, die eigene Zahlungsunfähigkeit zu beschleunigen.  

Glücklicherweise haben die vergangenen Regierungen unseres Landes geheime und wahnsinnig intelligente Langfrist-Gasliefer-Verträge mit Russland abgeschlossen. „Take or Pay“ – das ist das Highlight aller Vertragsklauseln, das uns mit jedem Vertragsbruch neue Dimensionen des Selbstverzichtes eröffnet. In diesen Verträgen wurde damals mit den Russen vereinbart, dass Deutschland auch dann das russische Gas bezahlen muss, wenn es nach dem Wunsch unserer politischen Eliten sanktioniert und nicht abgenommen wird. Geradezu ideale Voraussetzungen für unsere weitsichtigen Politgrößen, um die vorbildliche Belastungsfähigkeit deutscher Bürger in aller Welt zu beweisen. Vor allen Dingen den Russen.

Ich weiß, das versteht jetzt nicht jeder. Der Gas-Abnahme-Pflichtanteil ist in der Regel extrem hoch: Bei unseren langfristigen Gasverträgen sind sogenannte „Take-or-Pay-Klauseln“ üblich. Dabei werden etwa 80 Prozent der maximalen Liefermenge als Mindestabnahme festgelegt, die der Kunde auf jeden Fall bezahlen muss – egal, ob er sie abnimmt oder nicht. Ob Robert Habeck oder Annalena Baerbock diese Vereinbarungen kannten, als sie vollmundig ihre vollkommene Solidarität gegenüber der Ukraine erklärt haben, darf bezweifelt werden. 

Woher sollen Grüne auch wissen, welche Folgen ihr Handeln haben. Man kann ja als Politiker auch nicht einfach vor die Kameras treten und sagen: Ich bin ein Idiot. Ich hab das nicht gewusst. Wo käme ein Polit-Profi hin, wenn er etwas wüsste und dann auch noch das Volk aufklären soll. Nein, das ist nicht der Weg. Auf der anderen Seite liebt es der Bürger geradezu, von Deppen regiert und belogen zu werden, sonst ist er unglücklich.

Und weil die Politik dem herkömmlichen Einheimischen keinesfalls Fehler auf die Nase bindet und ihm suggeriert, als wüsste man in Berlin genau, was zu tun ist, betteln nun nahezu alle Medien und etwa 47 Prozent aller Gutmenschen auf der Basis völliger Unkenntnis um die vollständige Kappung aller Gaslieferungen. Das versetzt uns in die Situation, dass wir in naher Zukunft das vollkommen überteuerte und überdies umweltschädliche LNG-Gas aus den USA beziehen dürfen, aber gleichzeitig die nicht gelieferten Gasmengen aus Russland bezahlen müssen. Eine ähnliche Situation besteht auch hinsichtlich der Öllieferungen.

Natürlich wollen Habeck und Konsorten ihren Wählern nicht die spannende Überraschung versauen. Man kann die Situation mit der Weihnachtszeit vergleichen, bei der die Eltern die Geschenke für ihre Kinder bis zur Bescherung verstecken. Allerdings mit dem Unterschied, dass unsere Politiker kurz vor der Bescherung die Steuern und Abgaben massiv erhöhen, um ihre Investitionen in die Anschaffung teurer Geschenke zu finanzieren. Woher nehmen, wenn nicht vom Bürger.

Wir sehen also, die Sanktionen gegen Russland sind extrem erfolgreich und eine beispielhafte Vorgehensweise, wie man das eigene Volk nachhaltig in die Knie zwingt und es ohne großes Tamtam in die kollektive Armut treibt. Damit das auch hinhaut, werden flankierend Sprit- und Lebensmittelpreise-, Verbrauchgüter, Transport- und Produktionskosten stufenweise erhöht, um den Verbraucher sukzessive an die neue Verarmung heranzuführen. Schließlich will man Erfolge vorweisen.

Um gegebenenfalls Unruhe in der Bevölkerung zu vermeiden, unterstützen unsere Medien die Regierenden in abgestimmten Motivationssendungen. Meist mit Vokabeln wie Notwendigkeit, Solidarität, Menschlichkeit oder Alternativlosigkeit. Nur so können wir unserer sozialen Verpflichtung zum Gemeinschafts-Suizid optimal nachkommen. Wie es derzeit aussieht, ziehen knapp die Hälfte aller Deutschen am gleichen Strang und lösen schon mal vorsorglich ihre Sparverträge und Rücklagen auf.

Nun ist das ja bei Menschen mit geringerer, intellektueller Leistungskraft nicht sonderlich schwierig, zumal die Glaubensbereitschaft in jener denkfaulen Spezies stark ausgeprägt ist, auch wenn sie sich ihre Mieten und die Autoraten nicht mehr leisten können. Immerhin unterstützt die Mehrheit der Deutschen mit Feuereifer flüchtende Ukrainer ebenso altruistisch, wie die vielen Millionen Besucher aus südlichen Regionen. Letztere zeigen bedauerlicherweise nur wenig Interesse, sich mit geringeren Zuwendungen als die ihnen vom Gesetzgeber versprochenen, abzufinden.  

Aber zurück zu unseren hochkarätigen Spitzenpolitikern. Für die politische Bewertung der Gasimporte aus Russland ist das Wissen um die Art der Verträge ein ausschlaggebender Aspekt, wenn man sein Sanktionsziel in Russland erreichen will. Denn das Ziel, mit einem Importstopp Putins Kriegswirtschaft die Einnahmen zu entziehen, wird angesichts dieser Konstellationen unerreichbar sein. Nun ja, macht ja nix. Der Deutsche Bürger hält es aus, selbst dann, wenn er sich mit Fensterkitt ernähren muss, ganz nach dem Motto, geben ist seliger denn nehmen.

Kommentare

  1. Das ist perfekt analysiert und der ganze Wahnsinn verständlich erläutert.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ganz Italien zittert – deutsche Medien schweigen - ein vulkanischer Supergau bahnt sich an.

Da bahnt sich etwas Furchterregendes an. Politiker und Medien schweigen verbissen, beißen sich an den drei scheinbar wichtigsten Themen fest, und unternehmen alles, um nicht selbst in den Fokus einer politischen Katastrophe zu geraten. Denn sollte der Vulkan explosionsartig ausbrechen, könnte innerhalb kürzester Zeit ein arktischer Winter in ganz Europa eintreten. Der italienische Supervulkan “Campo Flegrei“ kündigt seinen bevorstehenden Ausbruch an. Die phlegräischen Felder haben ihre Aktivitäten signifikant erhöht. Alleine im April hat die Erde rund um Neapel 700-mal gebebt. Die stärkste gemessene Magnitude lag vorgestern bei 3,6 – ein äußerst beunruhigender Wert, bei dem man von „Normalität“ schon lange nicht mehr reden kann. Die Anhebung der Erdschichten gehen schneller vonstatten als gewöhnlich. Die Angst der Bewohner wächst, dass ein verheerender Ausbruch nicht mehr lange auf sich warten lässt. Längst ist es neugierigen Besuchern nicht mehr erlaubt, die dampfenden und zischende

Wir sind 12.ter geworden. Eurovision Song Contest und die Superstars

Der in die Jahre gekommene Eurovision Song Contest – kurz ESC ist einfach nicht totzukriegen, obwohl sich die Mehrheit der Menschheit mit Stil, Niveau, Geschmack und Kunstverständnis nichts sehnlicher wünschte: Hätte er doch nie mehr stattgefunden.  Aber was will man machen, wenn im schwedischen Malmö der größte Musikwettbewerb der Welt stattfindet, die Bürger  jedoch  tagtäglich im   Fernsehen mit Figuren wie Robert Habeck, Olaf Scholz und Ricarda Lang gequält werden. Endlich eine Alternative.... In Zeiten von Putin, Klima und Pandemie, Kalifat-Sehnsüchten, Klimaklebern und kollektiven AfD-Bashings in unseren Sendern, scheint der ESC für viele der Griff nach dem rettenden Strohalm und damit der letzte Ausweg zu sein, sich das Hirn zuzudröhnen. Da darf man schon mal die Frage stellen, wie unsere Nation bislang ohne ESC, schaurige Bühnenauftritte und eine protestierende Greta Thunberg überleben konnte. Immerhin: Das dunkle Zeitalter unerträglichen Mangels deutschen Liedgutes liegt

Baerbocks Tagesthemen-Interviews in Zukunft nur noch mit Untertitel?

Nein, wir haben keine Außenministerin, Deutschland hat einen kosmetisch optimierten Bundessprachfehler. Wenn Annalena nicht nur zum TV-affinen Publikum spricht, sondern auch qualifizierten Pressevertretern Fragen kompetent und fachkundig beantwortet, können selbst hartgesottene Zuschauer intellektuell kaum noch folgen. In ihrem gestrigen „Tagesthemen“-Interview sorgte unsere Sprach-Influencerin in den Netzwerken für maximale Irritationen. Da jagte eine unverständliche Wortschöpfung die nächste, gefolgt von aufsehenerregenden Neologismen, eingebettet in verquaste Sätze, deren Sinn sich allenfalls eingeweihten Linguistikern oder erfahrenen Logipäden erschloss.  So mancher politikbeflissene Zuschauer auf dem heimischen Sofa musste nach der Sendung ratlos zurückbleiben, betrat Annalena doch beherzt und entschlossen linguistisches Neuland. Selbst in den sozialen Netzwerken herrschte in weiten Teilen Verwirrung, die sich in Tausenden Kommentaren bei "X", "Facebook" und