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Protz, Pracht und leere Hirne

Jeder, der über einigermaßen Verstand verfügt und versehentlich auf die Broschüre des Bundeskanzleramtes stößt, der kann an der Tatsache nicht mehr vorbei, dass etwas gewaltig faul ist im Staate Deutschland.

Als glühender Anhänger von Verhältnismäßigkeit und Vergleich, als nüchterner Bewerter von Aufwand, Notwendigkeit und Nutzen, drängen sich mir manchmal auch Korrelationen auf, die sich auf den ersten Blick nicht jedem offenbaren. Doch was das Kanzleramt und dessen „unanständige“ Dimension angeht, bin ich versucht, den obszönen Gigantismus ins Verhältnis der zur Verfügung stehenden Hirnmasse der Benutzer zu stellen.

Die geballte Konzentration gefährlicher Inkompetenz, maßloser Selbstüberschätzung, unverschämter Anmaßung und dreister Überheblichkeit korreliert hoch mit dem Bedürfnis nach Protz, Prunk, und Pracht. Kurz gesagt: Je leerer das Hirn, desto maßloser der Drang nach optischen Insignien beeindruckender Beweise und phototechnisch getunter Bilder. Und mit nichts funktioniert die Selbstprofilierung nachhaltiger als mit altrömischer Dekadenz und entsprechenden Bauwerken. 

Was Robert Geisens und Carmen, geborene Schmitz - auch nicht gerade die Hellste - der Bentley und die Superyacht sind, das ist unserem Olaf die wild wuchernde Vergrößerung seiner Machtzentrale mit zusätzlichen 400 neuen Büros. Es ist unübersehbar. In Berlin baut eine von Größenwahn besessene Mischpoke am neuen Mekka westlicher Inkompetenz.

Erinnern wir uns an den bayerischen König Ludwig, der sich mit seiner wahnsinnigen Prunksucht Denkmäler wie die Traumschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau erbauen ließ. Der Mann plünderte die bayerische Staatskasse derartig nachhaltig, dass dem Land der Staatsbankrott buchstäblich ins Haus stand. Im Jahr 1886 wurde der "Kini" für geisteskrank erklärt, abgesetzt und die Bauarbeiten am Schloss auf der Stelle beendet.

Man könnte die Reihe prunkbesessener Kleingeister endlos fortsetzen, deren Machfülle groß, die Hirnmasse klein und der Schaden, den sie mit ihren Neurosen im Land anrichteten und dem Volk antaten, reziprok-proportianal betrachtet, die gleichen Ausmaße erreichte. Man kann also feststellen: So mächtig wie möglich zu erscheinen, korreliert am Ende wiederum hoch mit der Fallhöhe des Kopfes, wenn das Volk die Nase voll hat. 

In dem Zusammenhang fällt mir der ehemalige rumänischen Regierungschef und realsozialistischen Gottkönig des Volkes „Nicolae Ceaușescu“ ein. Brutal, eitel, extrem dämlich und auf höchstem Protzniveau. Er hatte sich einen aberwitzig überdimensionalen Regierungspalast errichtet, während sein Volk hungerte. Vom Westen wurde er damals heftig kritisiert und der damalige Kanzler Kohl hat diesen Wahnsinn angeprangert. 

Nun ja. Das Volk hat kurzen Prozess mit ihm und seiner Frau gemacht, den Luxusregenten eingefangen, dem Ehepaar den Prozess gemacht und in einem Hinterhof standrechtlich erschossen.. Dabei kommt mir in den Sinn, was wohl passieren wird, wenn Deutsche die habeck'schen Heizungen nicht bezahlen können, ihre Einfamilienhäuser verkaufen und mit Fahrrädern in Urlaub fahren müssen.

Regierungspalast Caucescu
Manche halten den Palast für den Sargnagel für Nicolae Ceaușescu: Als der rumänische Diktator 1989 an die Wand gestellt wurde, war sein Riesenhäuschen gerade erst zu 75 % fertig, während es in den Läden ringsum kaum noch Zucker oder andere Lebensmittel zu kaufen gab

Kehren wir also zurück zum Bundeskanzleramt, über deren schiere Anzahl an schlichten „Bewohnern“ und deren „Nutzen“ nun Klarheit herrschen dürfte. Wenn also ein von maximaler Schlichtheit betroffener „Anführer“ für sein relativ kleines Land ein Herrschermonument bauen lässt, wie einst der Kini von Bayern, und in das man die Machtzentrale von Washington/USA mehr als 8-mal hineinstellen könnte, sollte man als mündiger Bürger, der diese Maßlosigkeit bezahlen muss, zumindest aufmerken.    

Nun könnte man mir ja entgegenhalten, dass meine These nicht stimmt, da das Weiße Haus in Washington im Vergleich zu unserem Bundeskanzleramt hinsichtlich seiner Nutzfläche eine jämmerliche Hütte ist und daher nur kluge Präsidenten beherbergt haben müsste. Dem kann ich nur entgegnen, dass sich deren Präsidenten auf alternativen Protzgebieten mehr als reichlich ausgetobt haben und es immer noch tun. Siehe Trump-Tower, Mar-o-Lago, Camp David und ähnliche Anwesen. Wie man sieht, auch hier korrelieren Intelligenz und Pracht.

Kommen wir zurück zum Bundeskanzleramt, das nun trotz leerer Kassen und Billionenkrediten für schlappe 1,4 Milliarden Euro eine schöne Erweiterung erfahren wird. Fehlt nur noch, dass sich Kanzler Scholz wie Donald Trump einen Jumbo mit der Aufschrift OLAV anschafft, um damit nach Peking oder Moskau zu fliegen. 

Der Bundesrechnungshof jedenfalls hat die Pläne für ein Zusatzgebäude des Kanzleramts jenseits der Spree nicht nur gerügt, er hat sie auch zerpflückt. Der Tenor in dem Bericht: zu groß, zu teuer und von fraglichem Nutzen. Pro Quadratmeter Fläche kommen die Prüfer auf Gesamtkosten von 18.529 Euro – das ist das Dreifache dessen, was etwa der Neubau des angrenzenden Innenministeriums gekostet hat. Immerhin reden wir nach Fertigstellung des Kanzleramtes über 50.000 Quadratmeter.

Beschäftigte Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler in Bonn, 150 Beamte und Angestellte, brachte es sein Nachfolger Ludwig Erhard bereits auf 219. Am Ende der Amtszeit von Kurt Georg Kiesinger waren es 260. In Zukunft werden im Bundeskanzleramt mehr als 1.000 Beamte und mehrere Hundert Mitarbeiter sein, die dabei behilflich sein werden, dass Olaf nichts vergisst und alles richtig macht.

Damit ist das Kanzleramt die weltweit größte Regierungszentrale auf diesem Planeten. Da können Xi Jinping und Putin mit seinem Kreml einpacken. Olafs Regierungssitz ist zehnmal größer als Londons Downing Street 10 und dreimal größer als der Elysee-Palast in Paris. Ich fürchte, Macron wird das nicht länger hinnehmen und den Elysee um zwei Etagen aufstocken.

Der geneigte Leser sollte dennoch einen kurzen Blick auf die Populationen der genannten Länder werfen. Russland liegt bei 150 Millionen, USA bei 330 Millionen, China bei gar bei 1,4 Milliarden Einwohnern. Nichtsdestoweniger hat Deutschland gemeinsam mit China das größte Parlament, wobei ein chinesischer Parlamentarier im Vergleich zu einem deutschen MdB nur einen Bruchteil der Einkünfte auf seinem Konto verbuchen darf.

Schon der  Gigantomanie wegen, die man eigentlich eher den Amis zuschreibt, muss man sich mit Recht fragen, weshalb es keine Instanz gibt, die einem solchen Wahnsinn ein Ende setzt. Es bleibt einem keine andere Erklärung, als meine eingangs vorgestellte These: Je kleiner das Hirn, desto größer der Anspruch. Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie viele Blinde in Zukunft ihre Gesäße in den Dienst unseres Landes stellen werden.

                                         

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