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Uschis Gesichtsverlust in China – oder die Demütigung Europas.

 Auf der Skala von 1 bis 10 der unangenehmsten, ja, entwürdigenden Dinge, die den Chinesen passieren können, ist der Verlust des Gesichtes – wörtlich übersetzt "Diu Lian". Das bedeutet Rang 10. Er ist sozusagen der Supergau der Peinlichkeit, der so manchen Chinesen dazu bewegt, sich von einer Brücke zu stürzen.


Besonders im „China Business“ oder gar bei einem Staatsbesuch gehören „Diu Mianzi“ (丢面子 - eine Ehrverletzung größten Ausmaßes), oder auch „Diu Lian“ (丢脸) zu den elementaren Verhaltensregeln, das Gesicht des anderen nicht nur zu wahren, sondern es positiv zu betonen und durch Lob und Komplimente hervorzuheben. Wer den Gesichtsverlust einer anderen Person verursacht, zerstört das Vertrauensverhältnis nachhaltig und wird es nicht leicht haben, dieses jemals wieder herzustellen.

Nein, unsere Uschi ist nicht etwa haarscharf am Gesichtsverlust vorbeigeschrammt, sie hat in China komplett „verkackt“, wie es herkömmliche Chinesen formulieren würden. Der frühere Europa-Abgeordnete Florian Filippo fand für die „Abschiedszeremonie“ einen griffigen Kommentar. Xi Jinping und das Zentralkomitee haben Ursula von der Leyen geradezu abserviert. „Weder Empfang, noch Blaskapelle, weder Spalier, noch das gemeinsame Abschreiten der Ehrenformation mit Xi Jinping.“ Das war Emmanuelle Macron vorbehalten, um zu zeigen, wen man ernst nehmen will  und wen nicht. Uschis Verabredung mit dem wirklich Mächtigen hatte den Charakter völliger Missachtung.

Zwar reiste sie zeitgleich mit Monsieur Macron nach Beijing, die Ein- und Ausreise allerdings machte der mächtigsten Frau Europas klar, welchen Stellenwert der Staatspräsident der Volksrepublik China dieser Uschi zuwies. Denn er mutete der Dame aus Brüssel bei der Abreise gar einen normalen Linienflug zu. (Hier wurden keinerlei Fotos geschossen)

Mit versteinerter Miene musste Ursula das Land verlassen und nur mühsam ihre Wut verbergend, wie eine normale Touristin den grauen Gang des normalen Flughafentransits „beschreiten“. Dann gings ab durch die eingehende Passkontrolle zum Gate. Inmitten des gewöhnlichen Plebs wurde sie wie eine normale Bürgerliche kontrolliert und vom Personal in den Flieger geschoben", schrieb Filippo in einer Nachricht. Zu Fuß…, gar…!

Eine unfassbare Demütigung für die EU-Ratsvorsitzende und allmächtige Heimsuchung aller europäischer Regierungen. Sie wird diesen Besuch so schnell nicht vergessen, ist sie es doch gewohnt, dass der rote Teppich ausgerollt wird und sich die Staatslakaien vor ihr in den Staub werfen. 

Der Chinese dagegen hat Von der Leyen deutlich spüren lassen, dass er sie weder als Diplomatin, noch als Staatsoberhaupt betrachtet. Die Symbolik hatte es in sich, zumal ihr Aufenthalt von gleich mehreren, desaströsen Begleiterscheinungen gekennzeichnet war.  

Jeder, der China öfter besucht, weiß: Ausweichende Antworten wie "vielleicht, ich sehe, was ich tun kann" sind in China ein klares „Nein“, während Europäer bei einer solchen Formulierung auf den positiven Ausgang der Verhandlungen hoffen. Dass etwas schiefgelaufen ist, wird erst klar, wenn vermeintliche Zusagen, Absprachen, Deadlines und Liefertermine nicht eingehalten werden und zwar kommentarlos.

Absolut tödlich bei Staatsbesuchen sind dagegen Mahnungen, Vorwürfe, das Bedrängen oder sogenannte Standpunkte. Noch desolater wirds, wenn Europavertreter den starken Maxen markieren wollen. Emotionen unverblümt zu zeigen, ob mimisch, oder durch Gesten oder Worte, sie werden als maximale Respektlosigkeit empfunden, vollkommen gleichgültig, wie sie gezeigt oder vorgetragen werden. Und wehe, der chinesische Dolmetscher ist dem flapsigen Europäer nicht gewogen. Dann könnte die Übersetzung als eine nicht wiedergutzumachende Beleidigung beim chinesischen Staatspräsidenten ankommen.

Nun neigt Xi Jinping dazu, wie übrigens alle Chinesen, mit keiner Regung seiner ohnehin undurchsichtigen Miene zu zeigen, was er denkt, fühlt oder von seinem Gesprächspartner hält. Doch spätestens beim persönlichen Austausch am fußballfeldgroßen Konferenztisch zwischen Xi Jinping, der französischen Macrone, hätte unserer Uschi klar werden müssen, wer ihr da gegenübersitzt.

Nein, das war kein Plausch unter Vertrauten. Das zeigte schon die physische Entfernung der beteiligten Gesprächspartner. Und dann folgte Uschis folgenschwerer Satz. „Europa will die Abhängigkeit von China vermindern und unabhängiger werden.“ Es ist ein Satz, dessen Inhalt in China einem offenen Affront gleichkommt und dessen übersetzter Bedeutung  gleichkommt, mit: „China kann uns in Zukunft mal kreuzweise.“ 

Aber China vor Waffenlieferungen nach Russland zu warnen, hat bereits etwas von einem Slapstick. Es ist, als würde ein Pinscher einem ausgewachsenen Pittbull unangenehme Konsequenzen androhen, wenn er noch einmal sein Bäumchen anpinkeln sollte. Ob Xi Jinping Humor hat, ist jedoch nicht bekannt, zumal er nie lächelt.

Überhaupt war Uschis Auftritt in allen Phasen des Staatsbesuches unterirdisch. Sie verletzte nahezu alle diplomatischen Protokolle, drängelte sich vor, um Xi Jinping als erste mit Handschlag zu begrüßen, obwohl schon bei ihrer Ankunft auf dem Flughafen deutlich war, welchen Rang und welchen Stellenwert er dem deutschen Suppenhuhn einräumt.  

Das kleine, deutsche Trampeltier, kaum 150 hoch, insistierte in ihrer Schlichtheit, der Chinese auf der anderen Seite des „Fußballfeldes“ möge den Angriffskrieg des Aggressors Putin verurteilen und ihn zum Abzug aus der Ukraine bewegen. Ich wills mal mit den Worten aus dem Songtext von Andre Heller sagen: „Ach, stürzendes Brudertier - Entsinne dich deiner Flügel!“

Längst sind Russland und China große Schwingen gewachsen. Denn kein Land in dieser Welt kommt ohne russische oder chinesische Ressourcen und ohne intakte Geschäftsbeziehungen aus. Und kein Land dieser Welt könnte den beiden Großmächten im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung jemals Paroli bieten.

Zu viel haben Russland und China miteinander gemeinsam. Doch was die beiden gigantischen Großmächte „brüderlich“ verbindet ist die Tatsache, dass sie Jahrhunderte lang vom Rest der Welt gedemütigt, zurückgewiesen und nicht ernst genommen wurden. Im letzten und diesem Jahrhundert haben sich diesbezüglich die Amerikaner besonders hervorgetan. Doch von ihnen ist man nichts anderes gewohnt, denn neuerdings drohen diese Yankees, sie würden Taiwan mit Waffen unterstützen.  

Auf Uschis dümmlichen Vorstoß, Putin zum Rückzug zu bewegen und ihn wegen des sogenannten Überfalls auf die Ukraine zu verurteilen, schmetterte Xi Jinping ohne seine Miene zu verziehen ab, und verwies auf seinen Friedensplan, der von der höchsten europäischen Vertreterin offenkundig als Papperlapapp missachtet wurde. "Stellen Sie diesen russischen Verbrecher Putin in den Senkel“, könnte die Übersetzung eines chinesischen Simultanübersetzers gelautet haben. Xi Jinping wird ganz sicher den Teufel tun.

Es ist blamabel genug, wenn Staatsvertreter ohne Vorbereitung, ohne Bildung, ohne das Gefühl für bestehende Regeln und ohne Hintergrundwissen Staatsbesuche absolvieren, und nicht im entferntesten wissen, wie man sich in der Fremde benimmt und dabei in überheblicher und anmaßender Weise  deren kulturellen Tradionen missachten. Ich sage nur Annalena. 

                                       

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