Während heute die NATO in Brüssel ihren 75. Geburtstag zelebriert und die Außenminister der Bündnispartner bei Lachshäppchen und ökologisch angerührten Smoothies dem Russen die Stirn bieten, rekrutiert Putin gerade 300.000 Mann, um diesem Selenskyj die weiße Flagge schmackhaft zu machen.
Hundert Milliarden Euro sollen nun von den NATO-Mitgliedsländern aufgebracht werden, damit es bei der Dezimierung von Menschenleben wieder so richtig flutscht. Nun ja, der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wählte in seiner Pressekonferenz natürlich semantisch optimierte Formulierungen, um dem Blutbad in der Ukraine eine hoffnungsvolle Perspektive zu verleihen. Schließlich geht es ja jetzt darum, den Bürgern die freudvolle Botschaft des europäischen Endsieges an der Ostfront anzukündigen.
Annalenas engagierter Redebeitrag hat mit Blick auf die Geburtstagsfeierlichkeiten der Nato die Überzeugung gestärkt, dass sich die Mehrheit der deutschen Steuerzahler mit maximaler Motivation bereit erklären wird, all ihre Ersparnisse in die Waagschale zu werfen, um den letzten kümmerlichen Rest unserer grün-roten Demokratie zu verteidigen. Jawoll! Im Gleichschritt in Richtung Schutt und Asche, was wollen wir mehr?
Allerdings, das hat Frau Baerbock bedauerlicherweise nicht bedacht, versickern die sprudelnden Steuereinnahmen derzeit schneller in unserem gewaltigen Haushaltsloch als ein kurzer Nieselregen in der Wüste Sahara. Dem gegenüber stehen nicht nur die energische Entschlossenheit und die unnachgiebige Haltung unserer Koalitions-Strategen, sondern auch die staatliche Münze mit ihren Hochleistungsdruckmaschinen in Tegernsee, um weitere Kriegsmilliarden in Umlauf zu bringen.
Gewiss, man könnte natürlich auch von westlicher Seite diplomatische Friedensinitiativen ergreifen. Aber wozu? Wohin bitte, sollte uns das diplomatische Geschwätz unserer Außenministerin führen, wenn doch unsere Bürger mit all ihrem Ersparten und unter Inkaufnahme von Einschränkungen dem aggressiven Feind partout etwas entgegensetzen wollen? Jetzt, wo das deutsche Volk propagandistisch optimal vorbereitet ist, werden wir jeden Zentimeter unseres Landes verteidigen - so unsere Annalena.
Wir sind also gerüstet für den „worst case“. Wie sagte doch unser aller Olaf am 16.02. im Interview bei ZEIT-online so griffig? „Wir müssen den Westen retten.“ Sodann richtete unser Kanzler an die deutsche Bevölkerung in seiner Pressekonferenz eine "glasklare Botschaft", die da lautete: "Wir werden nicht nachlassen. Wir stehen weiter fest an der Seite der Ukraine." Er formuliert es auch auf Englisch, während er in die Kameras blickt: "As long as it takes."
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-02/ukraine-hilfen-olaf-scholz-russland-krieg
Aus den Reihen der Grünen klingt es nicht weniger kompromisslos: „Wir brauchen den Bazooka-Moment“. Was immer die Partei der professionellen Wehrdienstverweigerer und ehemaligen Kriegsgegner damit gemeint haben könnte, wir dürfen sicher sein, dass unsere grünen Öko-Humanisten wissen, was sie sagen. Immerhin hat auch Frau Baerbock messerscharf festgestellt, dass der Russe schon längst vor Berlin stünde (er bräuchte ja nur 8 Stunden), wenn uns die Ukrainer nicht bis zum letzten Mann verteidigen würden.
Aber reicht das? Kann die Ukraine den russischen Vormarsch dauerhaft verhindern, obwohl Putin seine Rüstungsproduktion massiv ausgeweitet hat und der Nachschub von Kriegsgerät wie am Schnürchen läuft? Guter Rat ist teuer, denn woher sollen Deutschland und Europa dauerhaft so viele Waffen und so viel Geld nehmen, das Selenskyj so dringend benötigt? Zwar eilen Wolodymyrs Truppen mit jedem Geländeverlust und jedem Rückzug von Erfolg zu Erfolg, lassen aber an ihrer Entschlossenheit keinen Zweifel aufkommen, Putins Armee bei der fluchtartigen Räumung ihrer eigenen Frontstädte entscheidende Niederlagen zuzufügen.
Selenskyjs
Erfolgsbilanz kann sich auf beiden Seiten sehen lassen:
400.000
Tote
1.000.000
Verwundete
7.000.000
Geflüchtete
8.000.000
Vertriebene
Grund genug für Europa und unsere kampfaffinen Koalitionäre, mit noch mehr Waffen und ermunternden Worten den Sieg der Ukraine voranzutreiben.
Nun soll mit dem 100-Milliarden Sonderfond der Natomitglieder dem Russen der Todesstoß versetzt werden, so die Idee von Herrn Stoltenberg. Allerdings hat die Sache einen kleinen Wehrmutstropfen. Von 32 Mitgliedsstaaten zieren sich 12 Staaten, ihr schönes Geld in ungewisse Kanäle zu leiten. Machen wir uns nichts vor: Die Tatsache, dass man nun mit einer unfassbar hohen Summe in Richtung Russland droht, bedeutet de facto nichts anderes, als der Aufruf zum ultimativen Gefecht. Die Lage ist dramatisch, nichtsdestoweniger hoffnungslos.
Aus Sicht unserer Politiker ist dank permanenter martialischer Warnungen vor dem Russen und unserem bevorstehenden Untergang ein erfreulicher Angstzugewinn unter der Bevölkerung zu verzeichnen und damit auch die Bereitschaft, den Verbrauch von Energie bis hin zu warmem Wasser signifikant zu reduzieren. Auch die Anzahl der Bedenkenträger und Kriegs-Euphoriker hat dank geschickter medialer Propaganda dazu geführt, bei Einkäufen von Lebensmitteleinkäufen enagiert zu sparen, auf Verbrennerfahrzeuge zu verzichten und sogar auf die Atemluft aufgrund aktueller CO2-Gefahren und Klimabedrohungen in Deutschland Steuern zu entrichten. Somit werden für die Ukraine weitere Ressourcen frei.
Als Deutsche müssen wir uns also keinerlei Sorgen machen, zumal die USA als Nato-Partner ihrer langjährig in vielen Kriegen erprobten und erfolgreichen Strategie treu bleibt und sich immer dann aus kriegerischen Auseinandersetzungen zurückzieht, wenn es eng, teuer oder unrentabel wird. Somit, und das ist unbestrittenermaßen gewiss, bleiben wir in unseren Kriegsentscheidungen autark und können selbstbestimmt unser Geld und sämtliche Waffen der Bundeswehr in den Osten schicken.
Mehrere
deutsche Außen- und Sicherheitspolitiker haben in diesen Tagen dennoch davor
gewarnt, dass es deutlich mehr Finanzmittel brauche, um die
Verteidigungsfähigkeit hierzulande zu gewährleisten, geschweige denn die von
Osteuropa. Das 100-Milliarden-Euro "Sondervermögen" ist beinahe vollständig
verplant - respekitve aufgebraucht. Aber auch das sollte uns weiter nicht beunruhigen. Sollten alle Stricke reißen, haben wir ja noch unsere Bundeswehr.
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