Letzte Woche versetzten die politischen Macher und großen Denker ihre Bürger in Schockstarre. Was 80 Prozent der Bürger unseres Landes nicht mehr zu hoffen wagten und 20 Prozent irregeleitete, nichtsdestoweniger erwartungsfreudige Sektenanhänger und Sozialschwurbler befürchteten, ist nach der US-Wahl überraschend wahr geworden.
Seither halten uns die großen Denker pausenlos in Atem. Unsere politischen Poeten, Barden und Kinderbuchautoren, zwar untereinander zutiefst verfeindet, jedoch allesamt dem Wohle des Volkes und ihrer Wähler verpflichtet, haben endgültig das Handtuch geworfen. Der Kampf um den Siegeslorbeer, wer von den Grünen, roten und gelben Erzählern Plebs und Pöbel am unterhaltsamsten hinter die Fichte führen könnte, endete jäh mit Christians Rauswurf.
Dabei hatte alles so gut begonnen. Die Grünen, eine Partei für die ganz großen Fragen, für die Fragen des Weltfriedens, des Weltklimas und der orbitalen Energie- und Heizungsprobleme, beantworteten auch ganz konkrete und alltägliche Herausforderungen. Bin ich auf der Straße noch sicher? Habe ich morgen noch Arbeit? Kann ich mir im Winter das Heizen noch leisten oder auch: Darf ich mich morgens warm duschen? Es sind jene weltbewegenden Problemstellungen, die deutsche Bürger seit Jahren umtreiben und die moralische, fachliche wie auch geistige Leistungsfähigkeit unserer Politiker bei weitem übersteigen, um sie zu lösen.
Aber auch unsere roten Sozialprotagonisten beschäftigten sich unablässig mit elementaren Herausforderungen. Wie hoch müssen monetäre Zuwendungen für Migranten sein, um sie gänzlich zufrieden zu stellen? Gibt es eine ausreichende Anzahl von Messer im Handel und ist die Lieferkette gewährleistet? Müssen sexuelle Übergriffe kulturfremder Besucher auf deutsche Frauen legalisiert werden? Können wir deutsche Rentner dazu bewegen, ihre Wohnungen den Hilfs- und Schutzbedürftigen zu überlassen? Wir wissen es doch alle, da uns Robert mit einschmeichelndem Timbre sein Engagement immer wieder multimedial in Erinnerung gebracht hat: Nur wer so groß wie Robert denkt und die richtigen Fragen zur Zukunft stellt, hat Einfluss auf die nächste Energie-, Klima- und Ofengeneration.
Nein, die Koalition scheiterte nicht an der Tatsache, dass irgendjemand die North-Stream-Pipelines in die Luft gejagt hat, zumal weder die USA noch die Ukraine etwas mit dem Terroranschlag zu tun haben wollen. Sie scheiterte auch nicht daran, dass deutsche Großunternehmen zuhauf ins Ausland abwandern und Robert Hunderttausende Arbeitsplätze vernichtet. Eben sowenig scheiterten unsere bunten Denker daran, dass die Sonne nicht scheint, der Wind nicht bläst und die Bürger seit gestern nicht nur die höchsten Energiepreise seit Bestehen der Bundesrepublik, sondern auch weltweit zu berappen haben. Und abermals nein, die Koalition scheiterte auch nicht an ihrem Größenwahn.
Nein, die Sache ist klar! Christian war am Scheitern schuld, weil er partout keine weiteren Milliardenkredite aufnehmen wollte, nur weil dieser Wolodymyr im fernen Kiew seinen Krieg bis zur letzten Patrone ordentlich fortsetzen will. Unverzeihlich, dieser gelbe Sturkopf, der einfach keinen Verfassungsbruch begehen will, zumal es ja auch gilt, erst einmal das 30 Milliardenloch zu stopfen und einen Bundeshaushalt zu ordnen.
Ich will nicht ungerecht sein. Selbstredend gab es unter den bunten Koalitionären auch Gemeinsamkeiten. Die Verteufelung Putins, zum Beispiel. Oder auch die Abschaffung des Klimas, des Verbrenners und die komplette Ächtung aller Kohlenstoffdioxydgase, besser bekannt unter dem Begriff Co2. Von den epischen Themen wie Zwangs-Gendern, essenzieller Priorisierung des erwünschten Geschlechts, peruanischer Radwege oder Kindergeldüberweisungen nach Afrika will ich erst gar nicht sprechen.
Jetzt steht die Misstrauensfrage im Raum. So schnell wie möglich sagt der Bürger, so spät wie möglich sagt der Kanzler. Lange Rede, kurzer Sinn: Olaf ist störrisch, Christian beleidigt, Robert hinterfotzig. Das Wahlvolk und die Industrie allerdings ist wütend. Nun ja, Olaf will Kanzler bleiben - egal wie, und Robert will Kanzler werden, koste es, was es wolle. Dass er die notwendigen Attribute und Fähigkeiten nicht vorweisen kann, die man für eine erfolgreiche Kanzlerschaft gewöhnlich benötigt, steht außer Frage - Olaf hats schließlich vorgemacht. Wir sehen also, Auch Robert ist deshalb für das zweithöchste Amt geradezu prädestiniert.
Wir befinden uns also in der unschönen Gemengelage, die man durchaus als politisches Dilemma bezeichnen kann. Denn die drei Genannten sind die politischen Garanten einer rosigen Zukunft trotz fehlender fachlicher, charakterlicher und intellektueller Grundvoraussetzungen. In der Tat, man muss groß denken, will man grandiose Zukunftsambitionen verwirklichen.
Bedenkt man auch noch, dass die Koalition Dank des unermüdlichen Dilettantismus unserer drei Denker krachend gescheitert ist, erscheinen dem herkömmlichen Bürger die Ambitionen unseres Olafs wie ein Märchen aus Tausend und eine Nacht, dass er erneut Bundeskanzler werden will. Wann immer die Bundestagswahl auch stattfinden wird, kann unserem Olaf trotzdem nicht entgangen sein, dass er bei 80 Prozent aller Wähler restlos untendurch ist. Doch er macht der Redewendung, „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, alle Ehre.
Christian dagegen glaubt nicht an Olafs Wiederauferstehung und will sich höchst vorsorglich schon mal ins CDU-Lager retten, um sein Amt als Finanzminister zu verlängern. Ihm bleibt auch gar nichts anderes übrig. Und unser Robert? Der summt an seinem Küchentisch Grönemeyers Gassenhauer, mimt den Reflektierten und feilt mit hohem medialem Aufwand an seiner Kanzlerkarriere.
Man wähnt sich im Lummerland der Gescheiterten, die noch nicht so richtig begriffen haben, dass ihre Karrieren nunmehr mit einem schmerzhaften Knick enden. Ich will die Reinwaschungsbemühungen, das Taktieren und das unterirdische Geschachere um Posten, Ämter und Privilegien nicht weiter vertiefen. Klar ist, für die Loser der Nation zählt jeder Tag. Und sollten alle Stricke reißen, muss akuter Papiermangel herhalten, der das zügige Drucken der Wahlzettel unmöglich macht.
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Diese Koalition und ihre Minister war eine sehr gut abgestimmte Mischung aus den Zutaten Arroganz ,Dummheit ,fachlicher Inkompetenz ,Realitätsverweigerung ,moralischer Überheblichkeit sowie Macht-und Geldgier. Bei manchen Ministern kam dazu noch eine Brise Egomanie und eitle Sebstinszenierung . Alles in Allem jedenfalls ein hoch explosibles Gemisch ,bei dem es ein Wunder war,daß es überhaupt erst nach 3Jahren hochging.
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