Da sitzen die Richtigen am Verhandlungstisch der
parlamentarischen Gesellschaft. Polit-Nullen, Ökologie-Hasardeure und
schachernde Kleinkrämer. Was bei solchen Konstellationen herauskommen muss,
liegt auf der Hand. Kleingeistiges Beharren auf eigenen Positionen,
kleinkarierte Wortklaubereien und kindisches Imponiergehabe auf dem
intellektuellen Niveau quakender Gelbbauchunken. Mutti sitzt dabei und
beobachtet. Staatstragend, möchte ich hinzufügen. Aber ab jetzt soll es Ernst
werden. Jetzt geht es, man kann es kaum fassen..., - um Inhalte. Man braucht
die Geduld eines zähnefletschenden Kettenhundes, um nicht zu fragen, um was es
vorher ging.
Nach 14 Tagen Verhandlungsmarathon, bei dem jeder jedem seinen
eigenen, ideologischen Schwachsinn überstülpen will, bringen so
genannte politische Schwergewichte nicht viel mehr zustande, als mit hinterfotzigen
Nickeleien den generischen Parteigenossen zu beweisen, dass deren weltfremden
Inhalte nicht umsetzbar sind und sie den Quatsch des anderen nicht mitmachen.
Welch ein Armutszeugnis.
Ich gebe zu, würde man mir zumuten, mit Anton Hofreiter
oder Claudia Roth mehr als drei Sätze zu wechseln, oder Dobrindt hätte das
Anliegen, mit mir eine Brotzeit im Biergarten einzunehmen, ich würde in beiden
Fällen - schon aus optischen Gründen -, die Krankheit meiner Mutter vorschützen
und mich entschuldigen lassen. Niemals käme ich auf die Idee, mich mit Leuten
an einen Tisch zu setzen, bei deren Anblick mir schon das Messer in der Tasche
aufgehen würde. Aber das ist natürlich eine ganz persönliche Meinung.
Dennoch, nichts Menschliches ist den Politikern fremd. Auch
den Parteiführern ist die Antipathie für den jeweiligen Gegner im Gesicht
abzulesen. Aber anstatt einzusehen, dass man bei diametral auseinanderlaufender
Überzeugungen und gravierenden Meinungsunterschieden kein gemeinsames Fundament
gießen kann, spielen diese Herrschaften dem Bürger ein entwürdigendes
Affentheater mit dem Titel vor: „Wir arbeiten verantwortungsvoll an
Entscheidungen von nationaler Tragweite.“
Wenn dann die Jamaikaner spät am Abend vor die Mikrophone
treten, können Journalisten und Bürger über den Häuptern der Politiker die sich
selbst verliehenen Glorienscheine bewundern, mit deren strahlenden Aureolen
ganze Straßenzüge ausgeleuchtet werden könnten. Und dann hören wir sie, die
Meister der Synonyme und Metaphern, Erfinder innovativer Worthülsen und
Akrobaten hochtrabender Floskeln, wie sie uns mit empathischem Timbre in der
Stimme Worthülsen und Floskeln um die Ohren hauen, dass einem Hören und Sehen
vergeht. Ich frage mich immer öfter, weshalb sich so viele Politiker dem
geistigen Zölibat verschrieben haben!
Machen wir uns nichts vor. Die Politik hat Jahrzehnte
verschlafen. Jetzt ist sie erwacht. Aber damit beginnen nun die Alpträume fürs
Volk. Kein Wähler wird glauben, ja nicht einmal hoffen, dass das Ergebnis einer
solchen Koalition Fortschritt für den Einzelnen brächte und gar
gesellschaftspolitische Erneuerungen. Auch die Medien haben zu diesem
lächerlichen Theater massiv beigetragen. Unqualifizierte Interpretationen durch
Journalisten mit verbalen Hetzjagden auf „nicht gesellschaftsfähige“ Parteien,
Reporter, Publizisten und so genannte Meinungsbildner, die nur der
Regierungspolitik gefallen wollten, sie haben das Volk ins Meinungschaos
gestürzt.
Ich wills mal so sagen: Wenn abzusehen ist, dass für
grundsätzliche Differenzen kein Konsens gefunden werden kann, sollte man neue,
auch unbequeme Wege einschlagen. Neuwahlen wären sicher eine gute Option. Aber
bekanntlich frisst Angst nicht nur die Seele auf, sondern auch moralische und
ethische Verhaltensweisen der jetzt Beteiligten. Vergewaltigt man die eigenen
Überzeugungen und die Erwartungen der Wähler nicht nur um der Macht und der
eigenen Beweihräucherung, sondern auch der Funktion oder der eigenen Versorgung
willen, dann ist ziemlich schnell Schluss mit der masochistischen
Selbstkasteiung. Dann sind über kurz oder lang nervenzerfetzende Kleinkriege im
Bundestag zu erwarten. Mutti allerdings wird immer noch schweigend zusehen, im
Ungefähren bleiben und weiter „schwampeln“.
Keine noch so gefährliche chemische Substanz ist in der
Lage, das Leben des eigenen Volkes nachhaltiger zu vergiften, als lähmender
Stillstand, als das Vokabular starrköpfiger Politiker und einseitig
berichtender Journalisten! Letztere fressen weiter das ihnen gereichte Brot und
singen mit Inbrunst deren Lieder. Dabei gäbe es wirklich „Erfreulicheres“ zu
berichten. Beispielsweise über den rasenden Stillstand auf dem Berliner
Flughafen oder über die europäische Geldverbrennungsanlage von Jean-Claude
Juncker.
Doch was ist die Quintessenz? Der Wähler ist schuld. Ja,
ja, Nicht jeder Politiker verdient sein Volk. Vielleicht sollten sie sich ein
Neues suchen, zumal man es nicht wie einen unliebsamen Flüchtling abschieben
kann. Ich sage an dieser Stelle sehr deutlich: Wenn ein desolater Haufen sozial
und intellektuell fragwürdiger Figuren darüber debattiert, ob sie sich auf der
Basis schwerwiegender Dissonanzen und erzwungener Selbstüberwindung gemeinsam
ins Bett legen sollen, darf man einen befriedigenden Verkehr ausschließen. Und
zwar für alle Beteiligte. Wie heißt es im Volksmund so treffend? Wer vögeln
will, muss freundlich sein.
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