Nicht nur jedem, der beruflich mit Sprache umgeht, sondern auch jedem, der halbwegs gebildet ist, dreht es den Magen um, wenn sich Sprachakrobaten und Wortvergewaltiger, Werbefuzzis und Partei-Ideologen, habeckaffine Moderatoren, Verbände und sogenannte Meinungsbildner über unsere Sprache hermachen und der Gesellschaft mit ihren vermurksten Wortschöpfungen unser Leben verhunzen. Das schöne Beispiel „Schuldenbremse“ erfährt angesichts eines 60-Milliardenlochs und dem deutschen 2,5 Billionen-Euro-Schuldenberg eine kosmetische Aufwertung. Sie soll dem Bürger suggerieren, dass wir es mit hochkarätigen Finanz- und Wirtschaftspolitikern zu tun haben, die mit ihrer genetisch angelegten Verantwortung zur Sparsamkeit weniger Geld verfeuern wollen, als in den Jahren zuvor. In diesem Kontext wurde auch der Begriff Sondervermögen erfunden, der schwuppdiwupp, aus politischen Hasardeuren erfolgreiche Geldaristokraten macht, die genau wissen, was sie tun. Längst schreien sie vor Empörung auf
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)