Ich möchte vorausschicken, dass ich einen gesegneten Schlaf habe. Jahrelange Gewöhnung an die rauschende Brandung unterhalb meiner Terrasse, das Kreischen der Möwen oder das nächtliche Zirpen der Grillen, all das stört mich beim Einschlafen nicht im Geringsten. Doch kaum bin ich auf Reisen und muss in fremden Betten schlafen, scheinen meine Ohren ein Eigenleben zu führen und nehmen jedes fremde Geräusch wahr. In den to skanischen Dörfern pflegen streunende Hunde Stunde um Stunde den bleichen Mond anzuheulen, oder antworten sich gegenseitig über die Gärten. Ist das erledigt, herrscht eine knappe Stunde Ruhe, dann werden die Vierbeiner von irgendwelchen Nachtfaltern geweckt und verjagen sie durch wütendes Bellen. In der Maremma stoßen Nächtens balzende Pfauen, sich in Liebe verzehrend, herzzerreißende Laute aus. Schließt man entnervt das Hotelfenster, bringen surrende Klimaanlagen, brummende Kühlschränke, oder s...
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)