Der Motor des schweren Radladers lässt die Luft vibrieren. Der Geruch von Schmierfett und verbranntem Öl schwängerte das Führerhaus des stählernen Ungetüms. Blaugraue Dieselschwaden hüllten Karl Rossheimer ein, als er den Motor warmlaufen ließ. Karls stahlblaue Augen fixierten die Bodenwelle und er gab Gas. Der eiserne Rachen fraß sich mit seinen Zähnen gierig ins Erdreich und riss eine breite Wunde in den grindigen Boden. Seit seiner Jugend – und das ist einige Zeit her -, wollte Karl nie etwas anderes sein als Baggerfahrer oder Kunstmaler. Letzteres scheiterte aus Gründen seiner Herkunft. Sein Vater - Maurerpolier am Bau, die Mutter - Bedienung im Bahnhofsrestaurant in Gelsenkirchen-Buer. Da gab es für Schöngeistiges oder gar Kreatives keinen Raum. Schweiß, Enge und Tristesse, schäbiger Linoleumboden und der Geruch von verkochtem Kraut brannten wie Wundmale in seiner Seele. Und so landete Karl nach der Lehre in einem Gartenbaubetrieb. Dort veränderte sich sein Leben in eine Blumenw
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)