Mir liegt der Buchtitel des französischen Schriftstellers von Émile Zola auf der Zunge. J’accuse! Er hat die Öffentlichkeit in einer Zeitung über die wahren Hintergründe der Dreyfus-Affäre informiert und einen politischen Skandal ausgelöst. Das wäre heute nicht mehr möglich, denn unsere sophistische Presse neigt heutzutage eher zum Totschweigen, Bagatellisieren oder mit politisch erwünschter Verfälschung von sensiblen Tatsachen. Eine neue Qualität – selektiver Humanismus auf Basis von machtpolitischen Erwägungen. Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob für Mörder, asoziale Gauner, Betrüger und für all jene, die den sozialen und menschlichen Frieden stören, das humanitäre Konzept der Solidarität und Hilfsbereitschaft endet. Ich sage ja. Herkunft, Religion und Nationalität spielen dabei keine Rolle. Keine Frage, dem Flüchtling, dem Vertriebenen und allen, die in Not geraten sind, muss geholfen werden, das gebietet unsere Menschlichkeit. Die Frage dabei ist nicht,...
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)