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Es werden Posts vom November 27, 2018 angezeigt.

Glühweinfestung und Weihnachtsverteidigungsanlage

Endlich ist sie wieder da, die hohe Zeit der Geldverschwendung und des Liebesnachholverfahrens. Auf den Marktplätzen wurden die hölzernen Buden aufgeschlagen, tannenbezapft und engelbehaart, blinkende Lichterketten an Fenstersimse genagelt und Kunstschnee aus der Dose in die Auslagen gesprüht.  Ach, was war das vor drei oder vier Jahren noch lauschig-schön.  Die Einkaufsstraßen waren farbenprächtig aufgepoppt und girlandenüberspannt. Alles war friedlich und die Glückseligkeit stand uns im Gesicht geschrieben. Halleluhja! Weihnachten wars. Erst liefen die Herzen über - dann die Mülleimer.   Ganz nach alpenländischer Tradition jodelten auf CD’s die Jakob-Sisters in den biblisch getrimmten Almhütten, bis die Schmalzfluten vorgetäuschter Herzlichkeit über die Ufer traten. Aus allen Löchern erschallten silberhelle Knabenchöre. Es war die Zeit, in der man nach einem gemütlichen Fernsehabend das Gefühl hatte, dringend duschen zu müssen. In den TV-Sendern wurde so lange gemenschelt,

Neuwahlen nähern sich in Riesenschritten

Eigentlich war es vorauszusehen, dass die Asylfrage nicht nur zur Kanzlerfrage, sondern auch die Fallgrube der GroKo werden würde. Wie es scheint, ist es bald soweit. Andrea Nahles hat sich als Parteivorsitzende nicht nur viel zu große Stiefel angezogen, sie ist auch noch eine Politikerin ohne jede Fortune, wie man so schön sagt. Nun zieht sie einen beleidigten Flunsch, weil Angela nicht so will, wie sie es braucht.  Das Krisentreffen der CDU, CSU und SPD am Dienstagabend im Kanzleramt scheint vollkommen schief gelaufen zu sein, was ebenso wenig verwundert. Denn wenn allwissende Dilettanten und profilneurotische Politnullen aufeinandertreffen, um mit Blick auf die eigene Partei programmatische Siege erzwingen wollen, braucht man nicht zu raten, wer am Verhandlungstisch saß. Angela, die Abgehalfterte und Horst der Angeschossene. Die ehemals politischen Schwergewichte, sind in der Akzeptanz zur Endsilbe des nämlichen Substantivs „-Wichte-„ , nein, zu Hampelmännern verkommen.

Konstanz – Deutschlands größter Mafia-Prozess

Was der Kripo in Rottweil 2015 erst als Autoschieberei auffiel, entwickelte sich im Rahmen der Ermittlungen als veritables Drogen- und Waffen-Netzwerk der sizilianischen Mafia, das die unerfahrene deutsche Polizei zu überfordern drohte. Am 31.10.2018 begann in Konstanz einer der spektakulärsten Mafia-Prozesse, die je auf deutschem Boden stattgefunden haben.   Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt und von der Presse bestenfalls als Randnotiz erwähnte Verhandlung gegen neun brandgefährliche Mitglieder der Cosa Nostra und der kalabrischen Camorra scheint soll trotz der Brisanz offenkundig keine Wellen schlagen. Weil es im Konstanzer Landgericht für ein solches Verfahren schlicht an Raum fehlt, wurde nach langer Suche schließlich die ehemalige Siemens-Kantine im Stadtteil Petershausen umgebaut. Das hat gedauert. Damit Fristen eingehalten werden konnten, fanden die ersten beiden Verhandlungstage Anfang Oktober in Karlsruhe statt.  Der Weg in den Gerichtssaal führt an Siche