Eigentlich war es vorauszusehen, dass die Asylfrage
nicht nur zur Kanzlerfrage, sondern auch die Fallgrube der GroKo werden würde. Wie
es scheint, ist es bald soweit. Andrea Nahles hat sich als Parteivorsitzende nicht
nur viel zu große Stiefel angezogen, sie ist auch noch eine Politikerin ohne
jede Fortune, wie man so schön sagt. Nun zieht sie einen beleidigten Flunsch, weil Angela nicht so will, wie sie es braucht.
Das Krisentreffen der CDU, CSU und SPD am
Dienstagabend im Kanzleramt scheint vollkommen schief gelaufen zu sein, was
ebenso wenig verwundert. Denn wenn allwissende Dilettanten und
profilneurotische Politnullen aufeinandertreffen, um mit Blick auf die eigene
Partei programmatische Siege erzwingen wollen, braucht man nicht zu raten, wer
am Verhandlungstisch saß. Angela, die Abgehalfterte und Horst der Angeschossene. Die ehemals politischen Schwergewichte, sind in der Akzeptanz zur Endsilbe des nämlichen Substantivs „-Wichte-„ , nein, zu Hampelmännern verkommen.
Wenn Andrea Nahles nach dem Treffen in einem Interview
mit gewichtiger Miene den Satz prägt: „sie könne die Konflikte zwischen CDU und
CSU nicht lösen“, dann beweist dieses Statement das vollkommene Ausmaß
intellektueller Dunkelheit bei der Parteivorsitzenden. Als wenn es im eigenen
Haus nicht längst lichterloh brennen würde. Es beweist weiter, dass der Graben
zwischen Merkel und Seehofer so tief ist, dass man gar nicht genug Schaufeln
auftreiben könnte, um ihn zuzuschütten.
Volker Kauder, sichtlich bemüht, das Stelldichein der
Loser in eine semantisch bagatellisierende Form zu quetschen meinte: „…eine
Einigung im Asylstreit sei auch nicht zu erwarten gewesen“. Ja, sowas! Weshalb treffen sich unter Inkaufnahme
hoher Reisespesen und Zeitverschwendung die Parteispitzen, wenn vorher schon
klar ist, dass nichts dabei herauskommt. Ich habe allmählich den Verdacht, die
drei Komiker hatten lediglich das Bedürfnis, sich wieder einmal auf Kosten der Steuerzahler gegenseitig ein bisschen zu beleidigen. Von Olaf, dieser blassen Schlafmütze, hört dagegen man
nichts. Er weiß wohl, dass er nur der Interimskasper ist.
CSU Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat die Faxen
dicke. Nicht nur, weil ihm die Basis mehr und mehr Druck macht, sondern weil er
in Berlin auch etwas beisteuern wollte, aber nicht durfte. Mit kaum erkennbarer
Mimik legte er auf das munter flackernde Feuer im Kanzleramt noch ein paar
Buchenscheite auf. Er lehnt kategorisch mehr Zeit für die Bundeskanzlerin ab,
die für mehr Zeit nach einer europäischen Lösung kämpft. Irgendwie drängt sich
bei mir das Gefühl auf, Angela hat keine Ahnung mehr, mit welchem Land sie
überhaupt noch über Flüchtlinge verhandeln soll. Die CSU jedenfalls hat kein
Verständnis mehr, dass Merkel über europäische Lösungen spricht.
„Wir wollen dann, dass ab der übernächsten Woche
Zurückweisungen an der Grenze für diejenigen stattfinden, die bereits in einem
anderen Land registriert sind.“ Alle Wetter. Wie kommt er nur darauf, wenn doch
Frau Merkel den Migrationspakt in Marokko unterzeichnen will, um im Anschluss unseren
Kontinent als „Afreupa“ neu zu gründen? Die Grünen dürften mit Feuereifer dabei
sein, wenn demnächst Neuwahlen ausgeschrieben werden. Lediglich die
Namensfindung die Kulturausrichtung unseres Kontinentes dürfte noch schwierig
werden. Annalena präferiert ein muslimisches Eurafka, in dem Christen die Religionsausübung
qua Sondergenehmigung erlaubt werden soll.
Klar ist, der Streit zwischen Nahles, Seehofer und
Merkel ist dermaßen ausgeufert, dass keiner der Beteiligten der großen
Koalition noch große Chancen einräumt. Am Sonntag, wenn die Parteigremien
zusammenkommen, wird es sich weisen. Andrea Nahles jedenfalls weiß nicht, wie
es weitergehen soll.
Ich bin sicher, die AfD weiß da mehr. Für die Parteibosse
bahnt sich so oder so Ungemach an. Weder ist klar, wer den CDU-Chef machen
wird, noch ist klar, welche Konsequenzen eine Neuwahl mit sich bringt. Ich
plädiere für eine gemütliche Parkbank, auf der sich viele arbeitslose Minister für
die nächsten Jahre ein wenig erholen können.
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