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Endzeitstimmung. Wer braucht schon noch ein Volk?

Eine deprimierende Mischung aus Niedergeschlagenheit, Angst, Wut und Aggression hat sich wie eine wabernde Dunstglocke über die Stadt der Qualitätsklingen, aber auch übers ganze Land gesenkt. Keine gute Ausgangslage für den Besuch unseres beliebten Doppelwummsers, möchte man meinen, zumal die SPD-Genossen derweil unter maximalem Einsatz ihrer kaum erwähnenswerten Synapsen ihre Beisetzungszeremonie für die kommende Woche vorbereiten. Zunächst aber stand der Besuch beim SPD-Oberbürgermeister Solingens, Tim Kurzbach, auf dem Programm, der just in einer Schleuserbanden-Affäre verwickelt ist. Die Düsseldorfer Ermittler vermuten, dass er gemeinsam mit dem Chef des Solinger Ausländeramts bis zum Hals im Sumpf lukrativer Geschäfte mit Aufenthaltsgenehmigungen für Migranten verstrickt ist. Aber was bleibt so einem SPD-Politiker in einer Stadt wie Solingen auch anderes übrig, wenn aufgrund frustrierter Wähler, die in Scharen die Partei verlassen, die Spendengelder einfach versiegen. Nun ja, O

Kopfschuss im Bahnhof oder die Totenglocke der Ampel

Die eiskalte Hinrichtung mitten im Frankfurter Hauptbahnhof zur besten Reisezeit erschüttert die deutsche Bevölkerung bis ins Mark, sofern die Nachricht bis zum Bürger überhaupt durchgedrungen ist. ARD und ZDF jedoch liefern mit der Unterdrückung dieser Wahnsinnstat den eindrucksvollen Nachweis ihres strammen Kadavergehorsams, das Risiko eines gewaltigen gesellschaftspolitischen Wellenschlags in ein sanftes Plätschern zu verwandeln. Ganze 37 Sekunden berichtete WELT-TV über die bestialische Exekution am belebten Bahnsteig des Bahnhofs, dann verschwand die erschütternde Information über den eiskalt ausgeführten Mord wie von Geisterhand aus den Nachrichtensendern. Es gab Wichtigeres zu berichten. Manuel Neuers Rücktritt vom Fußballgeschehen. Seiner Abschieds- und Dankesrede widmeten ARD und ZDF ganze 3 Minuten. Die Bedeutung eines scheidenden Torwarts wird zur politischen Perfidie und damit zum Spektakel nach dem Vorbild und der Regieanweisung des römischen Kaisers: "Panem et Circe

Talkshow-Verbot für Saskia – Maulkorb für einen schlichten Geist

Alle Wetter, entfährt es dem überraschten TV-Konsumenten. Der bildungsaffine Bürger jedoch dürfte die Botschaft als ausgesprochen wohltuend empfinden und sich mit einem erleichterten Seufzer der nächsten Polit-Show hingeben. Welch ein intellektueller Quantensprung der Öffentlich-Rechtlichen, wenn der interessierte, jedoch allen Illusionen beraubte Zuschauer, nicht länger von einer ehemaligen Paketzustellerin über seinen eigenen bejammernswerten Geisteszustand aufgeklärt werden darf, nur weil er partout nicht die SPD wählen will. Dieses innerparteilich verfügte Auftrittsverbot für die Spitzenpolitikerin ist insofern überraschend, als man bislang in der SPD nicht davon ausgehen durfte, dass es auf der Entscheidungsebene doch noch einen Personenkreis zu geben scheint, der des analytischen Denkens mächtig ist. Denn wer bislang angenommen hat, dass mit manchen öffentlichen SDP-Selbstinszenierungen die Talsohle unfassbarer Schlichtheit erreicht wäre, sah sich in der Vergangenheit schwe