Wenn die Tagesschau über unseren Regierungschef besonders positiv berichtet, ist für den Fernsehzuschauer höchste Vorsicht geboten, insbesondere dann, wenn unser Kanzler im Welt-Saal der Vereinten Nationen in New York an das Rednerpult tritt und wie einst vor 50 Jahren „auf den Spuren Willy Brandts wandelt.“ So jedenfalls das Original-Zitat des öffentlich-rechtlichen Werbesenders. Mit einer 16-köpfigen Delegation gings mit dem Regierungsflieger in die USA, genauer gesagt nach New York. Wie sagte der Sprecher der ARD mit latentem Stolz im Unterton: "Schon zum zweiten Mal sprach ein deutscher Kanzler vor den Vereinten Nationen", was von der Intonation her implizierte, dass man dort sozusagen ein und aus ginge. Immerhin, entfleucht es einem deutschen Bürger mit Genugtuung. In fünf Jahrzenten zwei Auftritte - eine satte Quote. Denn seit 50 Jahren ist Deutschland UN-Mitglied - und seit 24 Jahren der zweitgrößte Geldgeber. Nun ja, so gesehen, das muss man konstatieren, waren w
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)