Es ist ja nicht so, als würde ich einem deutschen Politiker noch ein einziges Wort glauben, wenn er Bürgern über sein unermüdliches Engagement berichtet und mit staatstragender Miene erklärt, wie er seine ganze Kraft zum Wohle des Landes oder des Volkes einsetzt. Ebenso wenig glaubwürdig sind deren öffentlich-rechtlichen „Staatstrompeter“, die die vorgeschriebenen Melodien stets exakt vom Notenblatt abspielen. Und wieder einmal sitzen 36 Millionen wahldüpierte Nachrichtenkonsumenten vor der Glotze und schlucken mit zuverlässigem Phlegma jede schockierende Neuigkeit, die man ihnen auftischt, ganz so, als handle es sich um das unvermeidliche Tagesgericht in der Werkskantine. Auf dem Schuldenteller liegen heute die sogenannten Sondervermögen, die dem drögen Nachrichtenverbraucher schon des Begriffes wegen suggerieren, dass sich unsere verantwortungsvollen Staatenlenker der disziplinierten Sparsamkeit verschrieben haben und uns mit dem frischen Geld den bald eintretenden Wohlstand einre...
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)