Es ist ja nicht so, als würde ich einem deutschen Politiker noch ein einziges Wort glauben, wenn er Bürgern über sein unermüdliches Engagement berichtet und mit staatstragender Miene erklärt, wie er seine ganze Kraft zum Wohle des Landes oder des Volkes einsetzt. Ebenso wenig glaubwürdig sind deren öffentlich-rechtlichen „Staatstrompeter“, die die vorgeschriebenen Melodien stets exakt vom Notenblatt abspielen.
Und wieder einmal sitzen 36 Millionen wahldüpierte Nachrichtenkonsumenten vor der Glotze und schlucken mit zuverlässigem Phlegma jede schockierende Neuigkeit, die man ihnen auftischt, ganz so, als handle es sich um das unvermeidliche Tagesgericht in der Werkskantine. Auf dem Schuldenteller liegen heute die sogenannten Sondervermögen, die dem drögen Nachrichtenverbraucher schon des Begriffes wegen suggerieren, dass sich unsere verantwortungsvollen Staatenlenker der disziplinierten Sparsamkeit verschrieben haben und uns mit dem frischen Geld den bald eintretenden Wohlstand einreden. In diesem Zusammenhang sei der Scholz'sche Doppelwumms erwähnt.
Zunächst erfahren wir aber von unserem nagelneuen Finanzministers Jörg Kukies, dass dem Bund nach seinem gerade durchgeführten Kassensturz 130 Milliarden Euro fehlen. Das ist, wie wir alle wissen, auch nicht weiter tragisch, zumal unsere finanzunkundigen Volksvertreter dieses unsportliche Bundesverfassungsgericht für das Defizit verantwortlich machen. Hätten die übereifrigen Richter in Karlsruhe bei den illegalen Regierungs-Fehlbuchungen einfach mal Fünfe gerade sein lassen, wären die fehlenden 130 Milliarden Euro keinem Schwein aufgefallen.
Ich will hier nicht unken, aber anscheinend haben unsere peniblen Haushaltswächter nicht bedacht, dass in den Büros des Finanzministeriums zwei üble Burschen herumlungern. Das grüne Karma und das rote Kismet. Und da deren Anwesenheit nicht einmal den Reinigungskräften aufgefallen ist, haben Minister und Abgeordnete in völliger Ahnungslosigkeit einfach weitergearbeitet. Man möge es mir nachsehen, wenn ich deren Tätigkeiten an dieser Stelle mit dem euphemistischen Terminus Arbeit verglichen habe.
Ich wills mal so beschreiben: Jahrelang haben uns legasthenische Influencer, Märchenbuchautoren, Lummerland-Fetischisten und evolutionär vernachlässigte Lebensformen eine grüne Zukunft im Garten Eden vorgegaukelt, in dem wir im Einklang mit Gelbbauchunken, Weinbergschnecken und summenden Bienen leben. Die Herrschaften haben uns dichte Wälder, Blumenwiesen, liebliche Auen und vegane Schnitzel versprochen. Stattdessen bekamen wir Windmühlen und Millionen Kollektoren, die uns "kostenlosen" Strom liefern. Doch halt ...!
Ganz so ist es doch nicht gekommen. Unsere verantwortlichen Polit-Eliten haben uns nicht nur den eigenen Gashahn zugedreht, sie haben gleichzeitig auch die Kohlekraftwerke, unsere wärmespendenden Atommeiler stillgelegt und die bundesweite Anschaffung neuer Heißluftgebläse angeordnet. Leider war das der klassische Schuss in den Ofen. Wie gesagt: Kismet. Man könnte die Situation in der Rückschau auch mit dem geflügelten Satz umschreiben: Würde der Hund nicht sein Bein am Lieblingsbaum gehoben haben, hätte er den Hasen gefangen. Doch so harmlos, wie das klingt, ist es nicht.
Zu allem Überfluss, und jetzt wird es wirklich spannend, gesellen sich zu den "politischen Schicksalsschlägen" saudumme Fügungen hinzu, die da wären: Ein gieriger Ukrainer, ein knausriger und verärgerter Ami, das völlig verarmte und hilfsbedürftige Afrika, Millionen Sozialgäste, die in unserem Land nicht verhungern wollen und last, but not least, das kollektiv-intellektuelle Regierungsvakuum. Dummerweise addieren sich zu den unerwarteten Zwischenfällen noch ein paar weitere Unpässlichkeiten, mit denen kein Politiker je hätte rechnen können.
Die Unpässlichkeit heißt: Bürger. Es handelt sich dabei um eine wabernde, steuerpflichtige Masse, die zum Ärger aller Politiker auch Bedürfnisse anmeldet. Sie möchte ab und zu in Urlaub fahren, Energie- und Heizkosten, sowie die Miete für ihre Wohnungen bezahlen können und sie erwartet Schutz- und Sicherheit. Und hier liegt der Hund begraben. Denn woher das Geld nehmen, wenn nicht drucken? immerhin verfolgt unsere Regierung seit Neuestem mit Verve und martialischer Verbissenheit das humanitäre Ziel, die Wehrpflicht wieder einzuführen, da man man in Bälde gegen den Russen in den Krieg ziehen will.
Und hierfür benötigen wir Geld. Sehr viel Geld. Wie viel genau, darüber herrscht eine gewisse Uneinigkeit. Die derzeitigen Verhandler haben nicht nur unterschiedliche Vorstellungen über die Anzahl der Nullen vor dem Komma, sondern weil sie auch den bereits bestehenden Schuldenberg nicht an die große Glocke hängen wollen. Die Priorität ist klar - man will man jene Menschen, die rechnen können – und die sind ja zum Glück in der Minderheit – nicht übermäßig erschrecken. Daher erhalten zusätzliche Schulden, die unsere Politgenies aufnehmen möchten, vorsorglich den optimistischen Namen Sondervermögen.
Im Gespräch stehen jetzt Summen zwischen 300 und 900 Milliarden Euro. Auf eine Milliarde mehr oder weniger soll es hier nicht ankommen, zumal ja alles eine Frage der Perspektive ist. Das Bundesverfassungsgericht dürfte dieses Vorhaben ganz sicher aus einem anderen Blickwinkel bewerten, als unsere "Regierungsmathematiker", denen nichts fremder ist, als das eigene Volk mitsamt den unzählbar vielen Generationen nach uns, die dieses Geld irgendwann erwirtschaften müssen. Und zwar mit Arbeit.
Dennoch! Wenn unsereiner zur Bank geht, weil man trotz seines hoffnungslos überzogenen Girokontos das neue Auto finanzieren will, wird’s eng. Besonders, wenn man sich nur einen Fiat Punto leisten kann, dem Bänker aber erklärt, man brauche die Kohle für drei Lamborghinis und einen Bentley mit Sonderausstattung für längere Fahrten. Nein, der Vergleich hinkt natürlich nicht. Derzeit türmen sich die Staatsschulden zu einer furchterregenden Höhe auf. 2.500.000.000.000 Euro, um einigermaßen genau zu sein.
Für den Unkundigen, sei hier unterstützend bemerkt, es handelt sich bei der Zahl um Billionen. Hinzukommen sollen kostspielige Kriegshilfen für den kleinen ukrainischen Schauspieler, die Unterhaltskosten unserer Gäste, Sanierungsaufwendungen für Bundesbahn, Brücken, Schulen sowie Radwege und die Anschaffung von Toilettenhäuschen in sehr fernen Ländern -, nicht zu vergessen -, weitere kaum bezifferbare Investitionen, um das versaute Klima abzuschaffen. Summa summarum: Noch einmal eine knappe Billion Euro.
Würden wir und unsere Nachkommen in ferner Zukunft jährlich 100 Millionen Euro zurückzahlen, wären wir in 3.500 Jahren schuldenfrei. Selbstredend ohne Zinsen, die sich bei 1 Prozent auf 35 Milliarden Euro jedes Jahr summieren. Jeder halbwegs vernünftige Depp weiß nun, dass bei solch artistisch anmutenden Kreditaufnahmen in den Hirnen unserer Kreditnehmer irgendetwas nicht stimmen kann. Denn eines ist auch klar: Weder das rote Kismet, noch das grüne Karma wären in der Lage, eine derart große Anzahl von Heimsuchungen in dieser atemberaubenden Geschwindigkeit und nahezu gleichzeitig zu bewerkstelligen. Dazu sind nur unsere politischen "High-Potentials" in der Lage.
Doch wie eingangs erwähnt, kommen nun die bewährten Staatspropagandisten der Öffentlich-Rechtlichen zum Einsatz, die sogar den intelligenteren Zeitgenossen als ich es bin, das horrende Schuldendesaster schmackhaft machen und plausibel erklären können. Die Lösung aus dem Dilemma: Nach uns die Sintflut. Man könnte das Denkmodel der Sondervermögen nur noch mit den zukünftigen woken Bundeswehr-Brigaden vergleichen, die in rosa Röckchen und Strapsen und korrekt gendernd gegen die Russen ins Feld ziehen. Doch dieses Thema möchte ich aus Gründen der Weltoffenheit unseres Landes nicht weiter vertiefen.
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