Sie heißen Seawatch, Sea-Eye, Lifeline oder Aquarius, Schiffskutter, die vor der Libyschen Küste kreuzen, um alles aufzusammeln, was sich mit vernebeltem Hirn und unfassbarer Dämlichkeit in verrotteten Fischerbooten aufs Mittelmeer wagt, bar jeder Vorstellung, dass man dort auch ersaufen kann. Besonders als Nichtschwimmer. Aber das schreckt den Flüchtling nicht ab. Immerhin winken Milch und Honig auf der anderen Uferseite. Wenn der Wind günstig steht und das Meer ruhig ist, versuchen derzeit bis zu 12.000 Menschen pro Woche, von der Küste Libyens aus nach Europa zu kommen – auf billigen Schlauchbooten aus China oder auf Holzkähnen mit aufgeschraubtem Motor. Die allermeisten von ihnen kommen nicht weit. Ich habe mich gefragt, wie sich die Crews dieser altruistischen Retter zusammensetzen, die mit aufmontiertem Heiligenschein und ihrem göttlichem Auftrag in See stechen, um beim Retten ihre Schlepper-Humanität mit optimaler Breitenwirkung auszuleben. Die Perversion beginn
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)