Die Gerüchteküche kocht. Der Friedensnobelpreis soll an einen würdigen Empfänger vergeben werden. Doch, soweit das Auge blickt, ergreift den politischen Beobachter bei der Namenserwähnung Nawalnys ein leichtes, angeekeltes Erschauern. Aber wer weiß das schon - der Zweck heiligt ja bekanntlich die Mittel. Vielleicht lässt sich ja das Nobelpreiskomitee der guten Sache wegen korrumpieren und den Preis sogar posthum verleihen. Dass Alexei Nawalny für Putin und den Kreml mehr als nur ein Dorn im Auge war, steht spätestens nach dem Giftanschlag mit dem Nervengift Novichok auf den „Dissidenten“ und „Oppositionspolitiker“ fest. Am 20. August befand er sich auf dem Flug von der sibirischen Stadt Tomsk nach Moskau. Während des Fluges wurde ihm unwohl und er verlor das Bewusstsein, weshalb das Flugzeug in Omsk notlandete. Dort wurde er zwei Tage im Krankenhaus behandelt, bevor er auf Bestreben seiner Familie nach Deutschland in die Berliner Charité verlegt wurde. ...
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)