Der einzig wahre Luxus der Damen der Münchner Schickeria besteht darin, auf das eigene Hirn vollständig zu verzichten. Zum Ausgleich fehlender Hirnmasse beschäftigen die blondierten Bohnenstangen einen muskulösen Personal-Trainer und schmücken sich auf 20 cm hohen Highheels, in hautengem Stoff-Fähnchen mit einem Food-Instructor, um ihren parasitären Freundinnen von neuesten, spektakulären Ernährungsinnovationen zu schwärmen. Kleidergröße 34 bis 36 ist Pflicht, was darüberliegt, wird mit zuckersüßer Gehässigkeit oder hinterhältiger Häme kommentiert. Auch wenn diese Schickeria-Dämchen nicht unbedingt wissen müssen, an welchen Sträuchern die Möhren wachsen oder wie man den Spargel auf der Wiese pflückt, plappern sie völlig schmerzbefreit über sensationelle Lifestyle-Trends bei der Einrichtung der neuen Villa in Grünwald oder Kitzbühel. Dabei stehen so wichtige Themen im Vordergrund, auf welche Weise man in einer 70-Tausend-Euro-Küche mit einem handgeschmiedeten Yanagiba Sashimi
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)