Der SWR hat sich endlich und nach langen internen Diskussionen dazu durchringen können, rechtsradikale Friedenslieder und subversiv-pazifistische Songs aus dem Sendeprogramm zu verbannen. Es wird auch langsam Zeit, diesen lyrischen Firlefanz zu beenden und die neuen Realitäten zu akzeptieren. Denn was gibt es Erstrebenswerteres für unsere Politiker in diesen Zeiten, als eine Bombe, die zur Selbstverteidigung mitten in ein russisches Wohngebiet einschlägt. Offen gestanden, dieser zaghafte SWR-Alibi-Versuch, Lieder von Nicole („ein bisschen Frieden“) oder auch von Reinhard Mey („nein, meine Söhne geb‘ ich nicht“) mit einem Tabu zu belegen, ist auch nicht mehr, als eine halbherzige Sendekosmetik. Selbstredend ist es da und dort notwendig, schädliche Schlagertexte oder staatsgefährdende Chansons von hetzerischen Liedermachern mit einem Sendeverbot zu belegen, schon um den sozialen Frieden aufrechtzuerhalten. Dennoch, ich sage es hier frank und frei: Das ist angesichts der aktuel...
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)