Er kam nicht herein, dieser Schulz, er trat auf. Mit dem strahlenden Lächeln eines Wahlsiegers erklomm der Buchdeckel aus Würselen das Podium im Willy-Brandt-Haus und verkündete dem immer noch gelähmten Publikum den neuen Standort seiner Partei. Oppositionsführer. Und diese geradezu revolutionäre Rolle verkauft der hoffnungslos unterbelichtete Schulz sowohl seinen Wählern, als auch seinen Helfern wie einen Wahlsieg und als eine große Chance für Veränderung. "Unser Wählerauftrag ist die Opposition". Aha, denke ich mir, wenn der Kerl nur den Schuss nicht gehört hätte, wäre es ja noch verzeihlich, nein er überhört gleich ganze Kanonensalven. Gleich im Anschluss attackiert er in der Presse-Elefantenrunde – immer noch im Wahlkampfmodus – auf Merkel ein, als gelte es, ganz Deutschland zu verkaufen, dass die Kanzlerin schuld an seiner Niederlage sei. Hier wird offensichtlich, in Schulzens Kopf herrscht nicht nur Halbdunkel, dort ist tiefste Nacht. Jeder, der einigermaße
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)