Jetzt liegen die gezinkten Karten Habecks auf dem Tisch. Auf Anfrage des Fraktionschefs der Linken beim Bundeswirtschaftsministerium teilte deren Sprecher mit, dass die Kosten für „nicht eingespeisten Strom“ sich mittlerweile auf horrende Summen aufsummiert haben. Demnach konnten die deutschen Stromproduzenten im vorigen Jahr rund 5800 Gigawattstunden des erzeugten Stroms aufgrund von Leitungsengpässen und technischer Probleme nicht ins Netz einspeisen und wurden dafür mit insgesamt 807,1 Millionen Euro entschädigt. Im Vorjahr, 2021, hatte die Summe bei 761 Millionen Euro gelegen und noch 2018 bei 635 Millionen Euro. Nun sind die fehlenden Leitungen und Trassen von Nord nach Süd oder auch kreuz und quer kein unbekanntes und schon mehrere Jahre bekanntes Problem. Auf die Entschädigungen über das sogenannte Einspeisemanagement haben die Produzenten einen Anspruch, wenn ihr erzeugter Strom wegen Netzengpässen nicht zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern abtransportiert werden kann.
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)