Sie heißen
Seawatch, Sea-Eye, Lifeline oder Aquarius, Schiffskutter, die vor der Libyschen
Küste kreuzen, um alles aufzusammeln, was sich mit vernebeltem Hirn und
unfassbarer Dämlichkeit in verrotteten Fischerbooten aufs Mittelmeer wagt, bar
jeder Vorstellung, dass man dort auch ersaufen kann. Besonders als Nichtschwimmer.
Aber das schreckt den Flüchtling nicht ab. Immerhin winken Milch und Honig auf der anderen Uferseite. Wenn der Wind günstig steht und das Meer ruhig ist,
versuchen derzeit bis zu 12.000 Menschen pro Woche, von der Küste Libyens aus
nach Europa zu kommen – auf billigen Schlauchbooten aus China oder auf
Holzkähnen mit aufgeschraubtem Motor. Die allermeisten von ihnen kommen nicht
weit.
Ich habe mich gefragt, wie sich die Crews dieser altruistischen Retter zusammensetzen, die mit aufmontiertem Heiligenschein und ihrem göttlichem Auftrag in
See stechen, um beim Retten ihre Schlepper-Humanität mit optimaler Breitenwirkung auszuleben. Die Perversion beginnt bereits bei
den geldgeilen Verbrechern an Libyens Küste, die ihren „Kunden“ immer schlechtere
oder gar untaugliche Boote andrehen, im Vertrauen darauf, dass das
Rettungsschiff rechtzeitig zur Stelle ist. Und richtig, ein verabredeter Funkspruch und eine Positionsangabe
genügt, und schon flutscht die Sache. Auf der Sea-Eaye hält die Crew Ausschau,
bestehend aus 9 Leuten, 7 Männer und zwei jüngere Frauen. Unter ihnen Jonas, der
sich vorstellt:
»Ich komm mehr so aus der linken Ecke«, meint er.
Woher sonst, denke ich mir. »Ich will, dass wir in den nächsten zwei Wochen so
viel wie möglich Gutes tun«, näselt er lahm. Er trägt einen Nasenring und einen
Hipsterbart. Das rechte Bein dieses blutarmen Bürchschens ist von oben bis
unten in leuchtenden Farben tätowiert. Er habe seit Monaten keinen festen
Wohnsitz, sagt er: »Ich kann den Arsch einfach nicht stillhalten.« Klar, schießt es mir durch den Kopf, was liegt dann näher, sich im Mittelmeer um Flüchtlinge zu kümmern, anstatt einer Bäckerlehre - beispielsweise.
Jonas ist Veganer und hat früher in der militanten
Tierschutzorganisation Animal Liberation Front gekämpft und im Saarland
Hochsitze umgesägt. Der G20-Gipfel war der Höhepunkte in seinem Kalender. Sein
Leben finanziert er mit "Erlebnispädagogik". Naja, denke ich, da
ist er hier genau richtig. »Erlebnisrettung auf hoher See.« Karnickel nachts aus Ställen retten ist in Deutschland schließlich verboten. Dann lieber halbdebile Sozialschmarotzer aus dem Wasser ziehen,
die in Zukunft deutschen Bürgern auf der Tasche liegen.
Und dann ist da noch dieser Moritz. Er ist 37, ist
gelernter Erziehungswirt, trägt ein Piercing an der Lippe, eine schnittige
Sonnenbrille und könnte mit seinen Muskel-Tattoos und Armbändern locker in „Fluch
der Karibik“ auftreten. Auch so einer, der nichts als eine desolate Vergangenheit
anzubieten hat. Von Zukunft will man bei dem gar nicht erst reden. Aber was tut so ein Antifa-Retter nicht alles für Kost, Logis und ein zusätzliches,
kleines Taschengeld auf den monatlichen Hartz-IV-Satz.
Marco, 32, ist ein kleiner, kräftiger. Er hat seine
Stelle bei der Kita aufgegeben, um „Neger“ zu retten, wie er sagt. Mit seinen intelligenten
Einzeilern, die an Bord zu geflügelten Worten wurden, hat er sich einen Namen
gemacht. Zum Beispiel: "Das ist eben die Scheiße an der Scheiße." Niveau vom Allerfeinsten.
Alle drei, Marco, Jonas und Moritz, sind Mitglieder
der Roten Hilfe. Die Organisation unterstützt linke Aktivisten, wenn sie, wie
Marco nuschelt, "mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind". Es waren
meist Antifa-Demos gegen Nazis, bei denen die drei durch Vermummung, Widerstand
gegen die Staatsgewalt oder Steinewerfen aufgefallen sind. Die Rote Hilfe
übernahm die Prozesskosten. Und wie gesagt, jetzt sammeln sie Neger im
Mittelmeer ein, um im Jargon der Antifa zu bleiben.
Ich will ja nicht despektierlich sein, aber mir regt
sich angesichts solcher Retter massiver Brechreiz. Doch jetzt…, jetzt macht
plötzlich eine Diciotti und deren Dilemma in Italien von sich reden. Ein Kapitän der
italienischen Küstenwache hatte vor mehr als 10 Tagen über 190 Afrikaner knapp vor der libyschen Küste aus
einem absaufenden Schlauchboot gerettet. Seitdem lag seit Tagen in Catania fest. Was
der Kerl mit seinem Schiff vor der fremden Küste wollte, leuchtet mir bis jetzt noch nicht ein. Sei‘s
drum, Der Chef der Lega Matteo Salvini jedenfalls hatte sich bis gestern geweigert, die Ankömmlinge
an Land zu lassen.
Jetzt musste er, dem internationalen Druck folgend,
aber auch wegen einer sich ausbreitenden Tuberkulose, die bejammernswerten
Migranten an Land lassen. Wohl oder übel. Die systematische Erpressung zeigte wieder einmal Erfolg. Und nun sitzt ihm der italienische Staatsanwalt im Nacken.
Er muss mit einem Verfahren wegen Freiheitsberaubung, unrechtmäßiger Festnahme
und Amtsmissbrauch stellen.
Salvini bezeichnete die Ermittlungen gegen seine
Person als „Ehrenmedaille“. Er habe die Grenzen seines Landes geschützt, dankte
aber jetzt den Regierungen von Irland und Albanien für ihre Bereitschaft, einen
Teil der Migranten aufzunehmen. Frankreich dagegen solle sich dafür schämen,
dass es einer Verteilung nicht zugestimmt habe. Angela Merkel hat er nicht
beschimpft. Es steht zu vermuten, dass wir den Großteil der Tuberkulosenkranken
übernehmen und in unser Gesundheitssystem integrieren werden.
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