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Esoterisches Überleben im Pandemie-Zeitalter

Charismatische Prediger versprechen ihren Anhängern das Paradies auf Erden. Astrologen, Wahrsager und Kartenleger prognostizieren beruflichen Erfolg oder die neue Liebe.  Mehr und mehr verdichtet sich bei mir der Eindruck, von Reinkarnations-Expertinnen, Pendel-Gurus und Tarot-Mystikern umgeben zu sein, die es auf meine Aura abgesehen haben und mich mit ihren dynamisch-abbaubaren Schwingungen verschmelzen wollen. Gestern konnte ich gerade noch dem hinterhältigen Karma-Anschlag einer spirituellen „Lebens-Coachin“ entkommen. Immer öfter begegnen mir Leute mit glasigem Blick und entrücktem Lächeln, die mit dem Mantra »Liebe, Licht, Hingabe« auf den Lippen, ganze Bevölkerungsteile missionieren. Inzwischen wird sogar schon zur globalen Meditation aufgerufen, bei der mittels gemurmelten Formeln »Energie-Felder der Liebe« aufgebaut werden. Besonders Frauen ab dem 42.ten Lebensjahr, - in Scheidung mit zwei minderjährigen Kindern lebend, sind in dieser Hinsicht besonders empfänglich. Ehe sie

Ärzte und ihre Therapien - Die Qual der Wahl

Das passiert schon mal: Es geht einem nicht gut, fühlt sich müde, kraftlos, und irgendwie tut alles weh. Der Alltag ist unendlich mühsam. Der Magen schmerzt, im Hirn ist ein großes, schwarzes Loch. Dauernd Streit mit den Verwandten, Kindern, Liebhabern und dem Ehemann, an Schlaf ist seit Wochen nicht mehr zu denken, weil’s im Kopf nur rumort und der Opa nervt. Da kann etwas nicht stimmen! Der Weg zur Heilung führt über kompetente Fachleute, oder? Wollt ihr mich ein Stück begleiten? Na gut, ich kläre ich euch auf. Hier findet ihr eine praktische Anleitung für jedes Wehwechen und für jeden Spezialisten, und ihr wisst sofort, wer euch wirklich helfen kann. Hausarzt:  “Ich verschreibe Ihnen 3 Mittel: die Blauen nehmen Sie morgens und abends, die Gelben 1x vor dem Schlafengehen. Und wenn Sie davon Magenschmerzen kriegen, schlucken Sie die Gestreiften nach jeder vorherigen Tablette. Sollten Sie auf die Blauen Kopfweh kriegen, dann schreibe ich Ihnen noch ein paar Tropfen auf. Die machen

Der Italiener – ein evolutionärer Glücksfall

Oft habe ich darüber nachgedacht, was den Reiz Italiens für Fremde aus aller Welt ausmacht. Möglicherweise, weil bei uns die Zitronen blühen, vielleicht auch weil wir auf unsere Vergangenheit so stolz sind und unsere Vorfahren in Ehren halten.  Nirgendwo sonst stehen so viele in Stein gehauene Verwandte aus der Antike herum, wie in Italien. Kohortenweise wurden unsere Vorväter aus Marmorblöcken gemeißelt. Man verpasste ihnen Feigenblätter und stellte sie in unsere Stadtzentren. Und jeder Tourist bemerken alsbald, schon damals waren unsere versteinerten Vorfahren muskulöse Bilderbuchmänner. Geändert hat sich bis in die Neuzeit nichts. Unsere heutige Lebensweise eines echten Machismo ist hierzulande kein Vorwurf, sondern eine Verpflichtung. Ich wills mal so sagen: Der heutige Durchschnittsitaliener gleicht einem gut gelungenen Adonis und wir würden uns niemals mit einem blutarmen Dänen oder einem blassen, norddeutschen Gymnasiallehrer aus Ovelgönne, Aurich oder Ratzeburg vergleichen. S