Ex-SPD-Chef Gabriel kritisiert die Asyl-Studie von der SPD-naher Friedrich-Ebert-Stiftung. Er mag mit seinem Zweifel an der Lesart der Ergebnisse prinzipiell richtig liegen, solange man seine Begründung nicht ernst nimmt. Man ist von Spitzenpolitikern nichts anderes gewohnt, dass sie ihre unqualifizierten Weisheiten dem Volk auf eine Art und Weise unterjubeln, als hätten sie den Stein des Weisen erfunden. Wenngleich schon die saubere Methodik sowie die Reliabilität der Fragen bei der FES-Erhebung angezweifelt werden darf, maßt sich Gabriel mit seiner eigenen, unmaßgeblichen Interpretation der Ergebnisse an, es noch besser zu wissen, als die dilettantischen Autoren der SPD-Demoskopen. „Wenn 86 Prozent der Deutschen sich zur Demokratie und 80 Prozent sich zu Europa bekennen, könne man nicht behaupten, die Mitte sei gefährdet“, so Gabriel. Beide herausgegriffenen Zahlen haben absolut keine Relevanz, da sie mit dem eigentlichen Untersuchungsgegenstand hinsichtlich der „Bindung
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)