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Annalena an der Klimafront - Zum Abschluss gabs Fußball

Wäre Annalena nicht mit einer deutschen Delegation auf die 16.000 Kilometer entfernte pazifische Inselgruppe der Fidschis gereist, um dort direkt an der Frontlinie des Klimas ein Fanal zu setzen, kein Mensch hätte jemals erfahren, dass in einem Dorf mit Namen Vuniniudrovo, am Fluss Waimanu gelegen, im letzten März schon wieder ganze 2 Meter Uferfläche in den Fluten versunken sind.

Immerhin, 79 von 82 Hütten im Hinterland stehen noch, allerdings haben sich in den letzten 5 Jahren einige Bewohner dazu entschlossen, mit ihrem Hab und Gut an den etwas höher gelegenen Hang umzuziehen. Die „Süddeutsche Zeitung“ aber auch die „Zeit“ berichtet ausführlich über die atemberaubende Bedrohung der Menschen in der dünn besiedelten Region des tropischen Regenwaldes. Wenn man einmal davon absieht, dass die Bürger der kleinen Ansiedlungen jährlich von dem einen oder anderen Wirbelsturm heimgesucht werden, stellt die Klimabedrohung – so jedenfalls unserer Außen-Dingsda, die ernsthafteste Gefahr dar.

Ich hege gewisse Zweifel, ob deutsche Bürger großen Anteil daran nehmen werden, dass in einer anderen gefährdeten Ansiedlung nahe Vuniniudrovo ein Sturm 17 verstreute Bretterhütten weggefegte und eine Handvoll Dorfbewohner aufgrund abschmelzender Polkappen – klimabedingt – versteht sich -, ihre Behausungen an einer anderen Stelle wieder aufbauen mussten.

Ich möchte an dieser Stelle hinzufügen, dass zum Beispiel die mehr als 130 Hochwassertoten und die Millionenschäden im heimischen Ahrtal einem direkten Vergleich zur Klimabedrohung von 7 Dörfern auf den Fidschis keineswegs standhalten können. Insofern rechtfertigen solche katastrophalen Naturereignisse auch Annalenas Besuch im pazifischen Inselstaat und ihre Reise auf die andere Seite der Weltkugel. Es geht darum, den Einheimischen Mut zuzusprechen und ihnen die deutsche Solidarität und Hilfe zuzusichern.

Zum Auftakt traf die Grünen-Politikerin Vizepremierminister Gavoka, der Premier war leider verhindert. In der Hauptstadt Suva unterhält Deutschland seit dem vergangenen Jahr eine Botschaft. Dort ist auch der Sitz der Regionalorganisation Pazifisches Inselforum, die Baerbock am Montag besucht hat. Natürlich mit einem „Solidaritätsscheck“ über 5 Millionen Euro. Schließlich lassen wir uns nicht lumpen, zumal der Meeresspiegel nur wegen der Emissionen renitenter und ignoranter Dieselfahrer in Deutschlands Großstädten ständig ansteigt und die Erderwärmung insbesondere dem pazifischen Raum arg zusetzt. 

Allerdings wäre es auch schön gewesen, wenn ein paar Millionen Euros damals fürs Ahrtal herausgesprungen wären. Aber ich will hier nicht hetzen. Schließlich geht es auch im die unbezahlbare Auswirkung. Halten wir fest:

Oberteil: 269,00 Euro, Frisur und Visagistin: 4.300,00 Euro, Fotograf: 5.650,00 Euro, Flug: 16.870,00 Euro, Gastgeschenk: 24.000.000,00 Euro.

„Sie hat sich auch ungewöhnlich viel Zeit für die Überreste eines christlichen Friedhofs genommen,“ berichten unter anderem „ZEIT“ und die „SÜDDEUTSCHE“. Der Gottesacker, dessen Grabsteine allerdings nur bei Ebbe aus dem Schlick herausragen, droht endgültig im Meeresschlick zu versinken. "Es sind Orte wie diese Küstendörfer im Pazifik, die uns zeigen, mit welcher Brutalität die Klimakrise zuschlägt", kommentierte Baerbock beim Anblick der gewaltigen Auswirkungen "menschengemachter" Klimaschäden. Zitat: "Die Klimakrise bedeutet für kleine Inselstaaten im Pazifik: Felder versalzen, die Heimat im Meer versunken und ein ganzer Friedhof im Salzwasser untergegangen, die Grabmäler jetzt als Mahnmäler in den Fluten."

Hier zeige sich, dass den Inselstaaten im Südpazifik "das Wasser im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals steht", führt Annalena weiter aus. Ob nun die Verstorbenen in ihren Gräbern darunter leiden, dass die eine oder anderen Welle über sie hinwegschwappt, will ich nicht beurteilen. Nur so viel, die Anteilnahme und das Mitgefühl der deutschen Bevölkerung an den furchterregenden Dramen, die sich auf einer winzigen pazifischen Inselgruppe abspielen, sollte schon aus Solidaritätsgründen Anlass genug sein, hierzulande einen Volksgedenktag ins Leben zu rufen.  

Was, so frage ich, ist schon ein Krieg in der Ukraine, das Gemetzel in Israel und Palästina? Welche Bedeutung haben schon der Niedergang der deutschen Wirtschaft und die Kriminalitätsentwicklung in unseren Städten? Welchen Stellenwert haben die Energieversorgung hierzulande oder die Raketenangriffe der Huthies auf deutsche Schiffahrtslinien in Jemen, wenn wir in Fidschi zwei Dutzend Maumutbäume, die wegen klima- und wetterbedingter Winde entwurzelt werden, in die Waagschale werfen?   

Selbstredend, so betonte Annalena angesichts einiger zerstörter Bretterbuden fachkundig, "ist das die Verantwortung insbesondere von Industriestaaten." Umso dringender scheint es mir zu sein, in Europa und insbesondere in Deutschland, baldmöglichst die Stilllegung aller Verbrennungsmotoren voranzutreiben. Auch die CO2-Belastung unserer Großindustrie wird mehr und mehr zum Problem von Tonga, Fidschi, Vanuatu und andere menschenleere Atolle. Wir dürfen gespannt sein, welchen Masterplan Frau Baerbock und ihr Ministerium entwickeln werden, um die seit Jahrhunderten bekannten Wetterphänomene wie Tropenstürme, Dürren, Starkregen und ähnliche Ereignisse endlich in den Griff zu bekommen.

Aber es gab auf Annalenas Reise auf die ferne Inselgruppe auch erfreuliche Aspekte zu vermelden. Ein klimatologisches Gedenkfußballspiel zwischen der grünen Delegation aus Deutschland und der Jugendmannschaft von Fidschi. Die Delegation der Außenministerin hat bei allerdings eine sportliche Niederlage hinnehmen müssen. Bei einem Elfmeterschießen gegen eine gemischte U-15-Nationalmannschaft aus Juniorinnen und Junioren des kleinen Inselstaats unterlag das Team Deutschland mit 1:5. Dabei verschoss Annalena einen Elfmeter. Dagegen dürfen wir stolz auf den SPD-Bundestagsabgeordneten Jürgen Cose stolz sein. Er traf den Kasten.

Zugegeben, man ist angesichts der medialen Berichterstattung geradezu gezwungen, sich mehrmals fassungslos an den Kopf fassen. Annalena spielt Fußball und verschießt auch noch einen Elfmeter. Welch eine Demütigung. Da fliegt eine 18-köpfige Delegation aus Deutschland auf die Fidschis, um sich von einer Jugendmannschaft beim Kicken niederringen zu lassen. Wie sagt man so schön? Außer Spesen nix gewesen. Hauptsache, wir waren mal da! Ich erspare mir die Frage, was dieser Irrsinn insgesamt gekostet haben mag, zumal man auch noch bei einer 18-köpfigen Delegation jede Menge Spesen und ein paar Nebenkosten veranschlagen muss. 

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