Der Virologe Christian Droste eröffnet seine Forscherwoche mit einer bahnbrechenden Idee. Keine Ahnung, wer sie ihm eingeblasen hat, aber sein Vorschlag hält dem Vergleich stand, einen Menschen vorsorglich in die Einzelzelle eines Hochsicherheitsgefängnisses zu stecken, bevor er eventuell auf den Gedanken käme, einen Ladendiebstahl zu begehen. Seine wegweisende Prophylaxe gipfelt in der folgende Idee. Bei geplanten Verwandtenbesuchen, so führt der Wissenschaftler in einem Interview in der „ZEIT“ aus, könne man für nichts garantieren. Wenn man überhaupt jemanden besucht, „dann hat man sich vielleicht eher in der Woche zuvor angesteckt, und dass in diesem Fall alle aus der Familie symptomfrei bleiben, ist eher unwahrscheinlich.“ Dann fügt er wörtlich an: „Das könnte ein Ansatz sein für die kommende Zeit, jetzt für die Herbstferien und vielleicht auch für Weihnachten.“ Da kann einem die Spucke wegbleiben, mit welch abstrusen Ideen heutzutage Virologen hausieren gehen und schlicht
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)