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Götterdämmerung in der SPD

Um nicht missverstanden zu werden, möchte ich vorausschicken, dass nicht ich den SPD-Kandidaten für einen Halbgott halte, sondern der Buchdeckel aus Würselen selbst gottgleich durch alle Talkshows tingelt. Mit dem Habitus des Allwissenden pariert er die Fragen des zuvor penibel ausgewählten Publikums, und hat natürlich auf alles eine Antwort. Schulz spielt für den Bürger sozusagen die Eier legende Wollmilchsau und den weltgewandten Problemlöser, obwohl er selber das Leben als einfacher Bürger nicht so richtig verstanden oder vollständig abgelegt hat. Mundgerechte Königswege sind halt sein auserkorenes Wahlhobby, auch wenn er sich längst im Labyrinth der eigenen Synapsen verirrt hat. Drei Tage vor der Wahl allerdings dämmert es ihm, obgleich man sich nur schwer vorstellen kann, dass in seinem Oberstübchen jemals ein Licht strahlen könnte. Die Partei liegt laut „ARD-Deutschlandtrend“ in der Wählergunst seit heute nur noch bei 20 Prozent. Immerhin scheint es doch noch eine groß

Pressekonferenz mit Schulz – eine intellektuelle Herausforderung

Wir kennen das ja. Politiker sind niemals in der Lage, auf eine Frage mit „ja“ oder „nein“ zu antworten, selbst wenn man 5 Mal nachfragt und um eine konkrete Stellungnahme bittet. Viele Worte aneinanderfügen, das ist die Domäne eines Politikers. Dabei spielt es keine Rolle, welche. Hauptsache, es hört sich wie ein vollständiger Satz an. Diese Fähigkeit beherrscht Martin Schulz in geradezu perfekter Weise. Bei der heutigen Presskonferenz dieses nichtssagenden Schwätzers bewies er nicht nur sein grandioses Potential, endlose Vorab-Erklärungen mit wirren Gedankenausflügen zu füllen, nein, er ist auch geradezu begnadet, präzisen Fragen so weiträumig auszuweichen, dass er nicht wieder zurückfindet. Schon deshalb würde ich den bärtigen Genossen niemals nach der Uhrzeit fragen. Ich wills mal so sagen: Mir ist bislang kein Politiker untergekommen, dessen Synapsen im Sprechmodus dermaßen viele Kurzschlüsse und Fehlschaltungen produzieren, wie bei diesem Partei-Parvenü. Wenn er in

Blanko-Pässe, unechte Papiere und falsche Identitäten

Das ist doch mal eine beruhigende Nachricht aus dem Hause BAMF! Gestern meldete das Bundesamt in einem offiziellen Papier, dass von 80.000 erneut überprüften Pässen und Ausweispapieren bereits anerkannter Flüchtlinge etwa 8.000 Dokumente gefälscht sind. Wir dürfen nun etwa zehn Prozent bereits durchleuchteter „Besucher“ offiziell bescheinigen, dass wir wissen, wer sie NICHT sind. Applaus! Gut, dass wir jederzeit umfassend informiert werden. Blicken wir zurück und halten fest: Zwischen Januar 2015 und Juni 2016 hat das Amt mit aufopferndem Engagement und beispielloser Menschenliebe 230.000 Persilscheine ausgestellt. Für einen Statistiker ist die Grundgesamtheit von Achtzigtausend Überprüfungen eine ziemlich verlässliche Größenordnung, um eine belastbare Hochrechnung anzustellen. Mit anderen Worten: In unserem Land leben mindestens 23.000 anerkannte Refugees mit falschen Identitäten. Aber sind wir doch mal ehrlich, Namen sind Schall und Rauch. Unter welchem Namen diese Leute

Marionetta Slomka und ihr Feindbild

Der Puppe eines Bauchredners macht man keinen Vorwurf für das, was sie sagt, wie sie sich verhält und welche Grimasse sie zieht, schließlich hat sie die Hand ihres Schöpfers bis zum Anschlag im Arsch und hat das zu erzählen, was die Stimme aus dem Off sich so alles ausdenkt. Der Sinn einer solch künstlerischen, zumeist kabarettistischen Veranstaltung ist, das Publikum mit frechem Witz und oft genug auch mit plattem Humor zu unterhalten. Das johlende Publikum klatscht sich vor Vergnügen auf die Schenkel und applaudiert dem Vortragenden. Insofern kann man der ZDF-Moderatorin keinen Vorwurf machen, wenn sie in einer politischen Sendung die Linie einhält, die der Arbeitgeber -, mit geschickter Führung in ihrem wohl proportionierten Gesäß vorgibt und sie genau so agiert, wie es die Stimme aus dem Off vorschreibt. Man braucht nicht viel Phantasie, wie die Bauchredner in den Sendern ticken, zumal bekannt ist, dass die Chefbauchredner in den Sendern entweder mit roten oder schwarz

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient

Es beißt die Maus keinen Faden ab, politische Inhalte und Wahlergebnisse haben nicht nur etwas mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen zu tun, auch der Bildungsgrad eines Volkes ist ein bedeutsamer Einflussfaktor. Nimmt man den Blickwinkel von Politikern ein, richtet sich die Orientierung immer nach den Mehrheiten, denn nur sie garantieren die Zielerreichung. „Res Publica“ – also „die Sache des Volkes“ ist von vorn herein obsolet, denn es geht immer um "Res Regens Primarius“ – um die Sache des Regierenden. Nicht was das Volk will, ist für Politiker von Relevanz, sondern die Frage: Wie muss ich mich verhalten und was muss ich tun, damit das Volk glaubt, dass ich dessen Interesse vertrete. Wer da meint, unsere Polit-Elite müsse in ihren Reden ans Volk intellektuelle, plausible und staatstragende Botschaften übermitteln, der irrt. Wer meint, er könne von unseren Politikern – gleich welcher Partei – visionäre Ideen, überzeugende Führungskompetenz und tragfähige Konzepte e

Blind oder Einäugig, das ist die Frage

Wir haben es hinter uns, das Duell der Hoffnungslosigkeit, ja, des harmonischen Schlagabtausches, bei dem jeder dem Anderen unerträgliche Freundlichkeiten um die Ohren gehauen hat. Wie sagt der Volksmund? Unter den Blinden ist der Einäugige der König. In diesem Falle hatten wir es mit der weiblichen Ausgabe einer Sehbehinderten zu tun. Ihr gegenüber Einer, der nur allzu gerne mit großen Hunden pissen gehen würde, aber das Bein nicht hoch genug bekommt. Phasenweise bekam man das Gefühl, Martin Schulz wolle im Oktober heimlich Frau Merkel wählen. Unsere Kanzlerin hatte leichtes Spiel gegen das intellektuelle Leichtgewicht, aber das war wohl auch schon vorher klar. Merkel zeigte sich faktensicher, „staatsfraulich“ und abgebrühter und ließ Schulz abperlen wie Wasser an einer Fettpfanne. Während sich der König der SPD beim Moderatoren-Team andauernd bedankte, dass sie ihn überhaupt etwas fragten, bedachte ihn unsere aller Kanzlerin mit süffisantem und manchmal sogar amüsierten

Dann bauen wir mal 'ne Mauer in Afrika...

Wie hört man von allen Politikern allenthalben in TV-Sendern? Wir müssen die Fluchtursachen in Afrika bekämpfen. Egal ob Göring-Eckart von den Grünen, Schulz von den Roten oder unser aller Merkel, der „Berliner Kinderchor“ trägt seit mehr als zwei Jahren uns Bürgen dreistimmig und vielversig das Lied über die Rettung Afrikas vor. »Wir müssen uns vor Terror und Schlepperbanden schützen«, ein Statement, das so abgegriffen ist wie eine pensionierte Veddel aus dem Rotlichtviertel der Hamburger Herbertstraße. Ich kann diese Worthülsen nur noch ertragen, wenn mir diese Schwätzer hinterher eine Delfintherapie zur Rekonvaleszenz schenken. Noch während des Partei übergreifenden und ziemlich erbitterten Definitions-Streites über „Wirtschaftsflüchtlinge“ und „Asylsuchende“ tobt und die gegenseitige Zerfleischung über den richtigen Gebrauch der Begriffe „Migranten“ oder „Refugees“ in allen Mikrofonen ausgetragen wird, glaubt jede noch so dämliche Polit-Nase das perfekte „Wording“ fü