Der Puppe eines Bauchredners macht man keinen Vorwurf für
das, was sie sagt, wie sie sich verhält und welche Grimasse sie zieht,
schließlich hat sie die Hand ihres Schöpfers bis zum Anschlag im Arsch und hat
das zu erzählen, was die Stimme aus dem Off sich so alles ausdenkt. Der Sinn
einer solch künstlerischen, zumeist kabarettistischen Veranstaltung ist, das
Publikum mit frechem Witz und oft genug auch mit plattem Humor zu unterhalten.
Das johlende Publikum klatscht sich vor Vergnügen auf die Schenkel und
applaudiert dem Vortragenden.
Insofern kann man der ZDF-Moderatorin keinen Vorwurf
machen, wenn sie in einer politischen Sendung die Linie einhält, die der
Arbeitgeber -, mit geschickter Führung in ihrem wohl proportionierten Gesäß
vorgibt und sie genau so agiert, wie es die Stimme aus dem Off vorschreibt. Man
braucht nicht viel Phantasie, wie die Bauchredner in den Sendern ticken, zumal bekannt ist, dass die Chefbauchredner in den Sendern entweder mit roten oder schwarzen Parteibüchern für Ordnung an der Front sorgen. Daher
habe ich mich nachträglich entschlossen, die Sendung „Wie geht’s, Deutschland?“
mit Marietta Slomka als Polit-Kabarett einzustufen. "Marietta Slomka hat
die Runde mit sieben Politikern und sechs Bürgern fair und gelassen
moderiert", erklärte ZDF-Chefredakteur Peter Frey in einem Statement, hat
aber leider vergessen zu erwähnen, wo er während der Moderation seine Hand
hatte.
Die Talkrunde hatte wieder einmal das Zeug zur Farce. Denn
erneut versammelten sich – ganz im klassischen Format einer Hau-Drauf-Talk-Show
-, 6 Gäste und eine Prügelknäbin. Teilnehmer der Runde waren Andreas Scheuer
(CSU), Heiko Maas (SPD), Jürgen Trittin (GRÜNE), Katja Kipping (LINKE) und
Katja Suding (FD) und unsere allseits geliebte Frau von der Leyen (CDU).
Während Marionetta mit moralisch-belehrendem Vokabular die glasklaren Fakten
der AFD-Vertreterin Alice Weidel mit geradezu herablassender Attitüde zu
widerlegen suchte, erntete die AFD-Vorsitzende sowohl verbal und mimisch als
auch gestisch die übliche Klassendresche.
Ob nun Frau Weidel den Eklat geplant hat, wie manche
behaupten, hat insofern kaum Relevanz, zumal die Unvoreingenommenheit von Frau
Slomka von vorne herein nicht gegeben war und Frau Weidel hinsichtlich des
Sendeverlaufs mit hellseherischen Fähigkeiten hätte ausgestattet sein müssen.
Ich jedenfalls zolle Frau Weidel Respekt, weil sie gesundes Selbstbewusstsein
und Rückgrat bewies. Es war meinem Empfinden nach richtig, das Ränzlein zu
schnüren. Die gehässige Schadenfreude, die Süffisanz und die Häme in den
Gesichtern der politischen Kontrahenten wie auch in der Mine der Moderatorin
bestätigt genau das Niveau, dem man sich keinesfalls aussetzt, wenn man
Charakter und Format hat.
Man muss kein AFD-Anhänger sein, allein es gebietet der
Anstand, auch politischen Gegnern mit Respekt zu begegnen. Aber was will man
von Menschen erwarten, die nur um der Selbstprofilierung willen sogar bereit
sind, sich im mentalen Schweinekoben zu suhlen. Niemand muss sich "coram
publicum" Herabwürdigung, Geringschätzung oder Diskreditierung gefallen
lassen - schon gar nicht von einem CSU-Politiker wie Scheuer, der wegen
unrechtmäßigen Führens eines akademischen Titels vor Gericht gezerrt wurde.
Immerhin, er hat den Doktortitel von seinem Visitenkärtchen gestrichen. Aber
das kennt man ja. Wer so gar nichts zu bieten hat, schmückt sich eben mit einem
Titel, das macht bei den handverlesenen Claqueuren etwas her. Man könnte in
Tränen ausbrechen, wenn man sieht, dass mehrheitlich Blindgänger und
Verbalprotze die Verantwortung für die Geschicke eines Landes übernehmen wollen.
Es hat an dieser Stelle wenig Sinn, sich inhaltlich noch
einmal mit den politischen Themen und Zielsetzungen intellektuell höchst
mittelmäßiger Kandidaten auseinanderzusetzen, zumal ihre standardisierten
Floskeln und Worthülsen mittlerweile jeden Zuhörer minutenschnell ins
Schlafkoma befördern. Wenn sich allerdings eine Moderatorin die Animositäten
und Feindbilder der restlichen Anwesenden zu eigen macht und vorsätzlich eine
missliebige Politikerin qua tendenziöser Moderation zur lächerlichen Figur
machen will, dann kann man eine öffentlichen Wahl-Diskurs nicht mehr ernst
nehmen. Offen gestanden, wenn ich Clowns, Kapriolen und Slapsticks sehen will,
gehe ich in einen Zirkus, dann kann ich wenigstens lachen, wenn Hanswürste,
Komiker und Possenreißer "ehrlich" auf die Schnauze fallen.
Ich weiß nicht, wen man mehr bedauern soll -, die
armseligen Geister, die mit professioneller Perfektion an jeder Kinderstube
vorbeischlittern, es überdies an jeder Fairness mangeln lassen und sich
gebärden wie hämische Kleinkinder oder das noch erbärmlichere Publikum, das
diesen selbstverliebten Affen applaudiert. Nun ja, betrachten wir das Theater
als schöne Aufführung eines Senders, der vorzugsweise Marionetten als
Moderatoren beschäftigt.
Alice
Weidel versus ZDF-Darstellung
Alle Aussagen beziehen sich auf einen Anstieg an
Tatverdächtigen Asylbewerbern 2016 zu 2015.
Aussage 1: Anstieg in Kategorie Mord „auf das Doppelte“
2015: 78
2016: 156
Weidels Aussage 1 ist korrekt
Aussage 2: Anstieg in Kategorie Gewaltdelikte „fast eine Verdoppelung“
2015: 13.210
2016: 25.447
Weidels Aussage 2 ist korrekt
Aussage 3: Kategorie Verstöße gegen die sexuelle Selbstbestimmung „Anstieg um 120%“
2015: 1.420
2016: 3.136
Weidels Aussage 3 ist korrekt, es sind 120,84507%.
Aussage 4: Kategorie Gruppenvergewaltigung „Anstieg um 130%“
2015: 62
2016: 141
Weidels Aussage 4 ist korrekt, es sind 127,419%.
Slomkas Darstellung gegen Alice Weidel ging also 0:4 aus. Und zwar für Alice Weidel. Alice Weidel hat die richtigen Zahlen zitiert und ihre Aussagen sind nachweisbar. Und durch das Bundeskriminalamts bestätigt.
Die „richtigen Zahlen“ des ZDF
Marietta Slomka lässt über den Sender ihre „Zahlen“ einspielen. Gut vorbereitet, denkt man sich.
„Nur“ 8,6% der Tatverdächtigen 2016 seien Zuwanderer, behauptet das ZDF in einer Grafik, deren tatsächliche Erhebungsbasis unkommentiert bleibt. Die korrekte Grundgesamtheit beinhaltet Asylbewerber, geduldete Flüchtlinge, Kontingent-Flüchtlinge/ Bürgerkriegsflüchtlinge und Illegale Migranten.
Das ZDF verzerrt mittels eines statistischen Kabinett-Stückchens bagatellisierende und beschönigende Zahlenwerke, um dem politischen Auftrag des Senders gerecht zu werden.
Tatverdächtige insgesamt: 2.360.806,
davon Zuwanderer (lt. Definition ZDF): 506.641
Anteil: 21,5 % und eben nicht 8,6 % wie vom ZDF eingespielt.
Aussage 1: Anstieg in Kategorie Mord „auf das Doppelte“
2015: 78
2016: 156
Weidels Aussage 1 ist korrekt
Aussage 2: Anstieg in Kategorie Gewaltdelikte „fast eine Verdoppelung“
2015: 13.210
2016: 25.447
Weidels Aussage 2 ist korrekt
Aussage 3: Kategorie Verstöße gegen die sexuelle Selbstbestimmung „Anstieg um 120%“
2015: 1.420
2016: 3.136
Weidels Aussage 3 ist korrekt, es sind 120,84507%.
Aussage 4: Kategorie Gruppenvergewaltigung „Anstieg um 130%“
2015: 62
2016: 141
Weidels Aussage 4 ist korrekt, es sind 127,419%.
Slomkas Darstellung gegen Alice Weidel ging also 0:4 aus. Und zwar für Alice Weidel. Alice Weidel hat die richtigen Zahlen zitiert und ihre Aussagen sind nachweisbar. Und durch das Bundeskriminalamts bestätigt.
Die „richtigen Zahlen“ des ZDF
Marietta Slomka lässt über den Sender ihre „Zahlen“ einspielen. Gut vorbereitet, denkt man sich.
„Nur“ 8,6% der Tatverdächtigen 2016 seien Zuwanderer, behauptet das ZDF in einer Grafik, deren tatsächliche Erhebungsbasis unkommentiert bleibt. Die korrekte Grundgesamtheit beinhaltet Asylbewerber, geduldete Flüchtlinge, Kontingent-Flüchtlinge/ Bürgerkriegsflüchtlinge und Illegale Migranten.
Das ZDF verzerrt mittels eines statistischen Kabinett-Stückchens bagatellisierende und beschönigende Zahlenwerke, um dem politischen Auftrag des Senders gerecht zu werden.
Tatverdächtige insgesamt: 2.360.806,
davon Zuwanderer (lt. Definition ZDF): 506.641
Anteil: 21,5 % und eben nicht 8,6 % wie vom ZDF eingespielt.
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