Es ist schon erstaunlich, was Seehofer und seine
Mannen in Bayern in Bewegung gesetzt haben. Man gewinnt inzwischen den
Eindruck, als gäbe es in den Parteien und Verbänden mehr Warner und Mahner als
Mitglieder.
Hinter jeder noch so schmuddeligen Ecke lauert irgendein Schlaumeier, der vor dem Auseinanderbrechen der EU, dem Niedergang der Union, dem Zerfall Deutschlands oder dem Untergang des Abendlandes warnt. Durch Berlin wabert ein unangenehmer Geruch, der an randvolle Hosen erinnert.
Kein Zerrüttungsszenario wird ausgelassen, keine düstere Prophezeiung ausgenommen, wenn es darum geht, sich wichtig zu machen oder sich in den Vordergrund zu drängen. Inkompetente Schwätzer haben gerade Hochkonjunktur, wenn es um die besondere Hervorhebung der Verantwortung geht, die jeweils der Kontrahent oder Gegner zu tragen hätte. Und alles nur, weil die CSU die Forderung durchsetzen will, dass sich die Regierung endlich an Gesetz und Ordnung hält. Sophisten und Pharisäer geben sich bei den TV-Sendern und den Redaktionen die Klinke in die Hand, die plötzlich allesamt die Weisheit mit Löffeln gefressen haben wollen. Geschickt überspielen sie die innere Panik, von der sie ergriffen sind, denn das derzeitige politische Desaster könnte ins eigene Aus führen.
Kein Zerrüttungsszenario wird ausgelassen, keine düstere Prophezeiung ausgenommen, wenn es darum geht, sich wichtig zu machen oder sich in den Vordergrund zu drängen. Inkompetente Schwätzer haben gerade Hochkonjunktur, wenn es um die besondere Hervorhebung der Verantwortung geht, die jeweils der Kontrahent oder Gegner zu tragen hätte. Und alles nur, weil die CSU die Forderung durchsetzen will, dass sich die Regierung endlich an Gesetz und Ordnung hält. Sophisten und Pharisäer geben sich bei den TV-Sendern und den Redaktionen die Klinke in die Hand, die plötzlich allesamt die Weisheit mit Löffeln gefressen haben wollen. Geschickt überspielen sie die innere Panik, von der sie ergriffen sind, denn das derzeitige politische Desaster könnte ins eigene Aus führen.
Weissager und Propheten, soweit das Auge reicht. Auf
Platz eins steht das Platzen der Koalition, dicht gefolgt von der irrealen
Europalösung für Flüchtlinge und dem Sturz der Kanzlerin. An vierter Stelle rangiert
das Ende von Schengen, das von der drohenden Katastrophe des Rechtsrucks in der
Gesellschaft abgerundet wird. Jeder warnt jeden, und alle stürzen sich mit
Gebrüll entweder auf die CSU oder die AFD, notfalls auch auf die Grünen. Man reibt sich verwundert die
Augen, wenn doch all diese politischen Brüllaffen jahrelang Zeit und
Gelegenheit hatten, ihre kümmerlichen Bestände im Oberstübchen zu sammeln,
um offenkundige Probleme zu lösen.
Wie Phönix aus der Asche melden sich die größten
Polit-Luschen wie Trittin, Gabriel, Stegner oder Nahles zu Wort und ergehen sich
in dämlichen Statements, in denen sie ihre politischen Todfeinden
erklären, was sie zu tun oder zu lassen haben. Nur, was sie selbst zu tun haben, scheint diesen Phrasendreschern entfallen zu sein. Die Schicksalswoche unserer
Kanzlerin sei angebrochen. Dazu kann ich nur sagen: Na und? Ob nun Bayern einen Alleingang unternimmt, die
CDU aus Rache mit einer Ausweitung ihrer Partei in den Freistaat plant oder die
Koalition den Weg alles Irdischen geht, sind Petitessen im Vergleich zu den
Migrantenströmen, die sich jetzt wieder zu uns auf den Weg machen.
Während Göring-Eckardt (GRÜNE) von immer neuen migrierenden
Touristen träumt und gar nicht menschlich genug sein kann, werben die Linken für
Grenzen, die so weit offen stehen wie Scheunentore. Nahles (SPD) dagegen fordert von
Seehofer und Merkel ein Bekenntnis für die Union, zumal sie sich darauf
verlassen will, dass ihr Amt für die nächsten Jahre gesichert ist. Die FDP
meldet sich nur da und dort zu Wort und vermeidet gleichzeitig jeden Verdacht,
Partei für den einen oder den anderen einzunehmen. Immerhin besteht die Gefahr,
beim Showdown zwischen die Fronten zu geraten. Schließlich will man den Notfall überleben.
Indessen geht der Wahnsinn weiter. Berlins
Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) will sich gar mit der
rot-rot-grünen Koalition darauf verständigt haben, Flüchtlinge vom Schlepperschiff „Lifeline“, das vor Malta dümpelt, in Deutschland zu übernehmen.
„Wir haben die Kapazitäten, um die traumatisierten Migrationsreisenden aufzunehmen.“ Ob sie vorher
Herrn Seehofer gefragt hat, ist nicht bekannt.
Würde nicht ausgerechnet jetzt die
Fußballweltmeisterschaft stattfinden, unsere Politiker würden ganz öffentlich in
der eigenen Jämmerlichkeit ersaufen. Sie können von Glück sagen, dass
Biedermann & Co auf ihren Couchen sitzen und sich bei Bier und Chips mit den
Kickern auf dem Fußballfeld auseinandersetzen. Und während sich unsere
Parteispitzen insgeheim mit den Horrorszenarien der eigenen Auflösung
beschäftigen und schon mal vorbeugend ihre eigenen Chancen bei einer Neuwahl
diskutieren, bereiten sich auf dem afrikanischen Ufer ganze Legionen darauf
vor, Europa zu fluten.
Abertausende Flüchtlinge haben sich wieder in einem riesigen Tross über Bosnien auf den Weg gemacht und unsere Kanzlerin sucht in Brüssel nach Lösungen. Bilateral, Trilateral, Multilateral - aber keiner will mitmachen. Sie sollte mit Seehofer reden, statt mit Länderchefs, die ringsum ihre Grenzen abschotten.
Abertausende Flüchtlinge haben sich wieder in einem riesigen Tross über Bosnien auf den Weg gemacht und unsere Kanzlerin sucht in Brüssel nach Lösungen. Bilateral, Trilateral, Multilateral - aber keiner will mitmachen. Sie sollte mit Seehofer reden, statt mit Länderchefs, die ringsum ihre Grenzen abschotten.
Den Gipfel personeller Trostlosigkeit bilden die aus
ihren Regierungen ausgesourcten Beamten wie Jean-Claude Junker & Konsorten,
die im Angesicht des herannahenden Untergangs des Europaparlaments um ihre
Arbeitsplätze fürchten und jetzt sogar jede Schweinerei herbeisehnen, nur um
sich zu retten. Der Alptraum des Verlustes schöner Apanagen ist der größte
Motivator, die Kanzlerin mitsamt der EU zu retten. Ich könnte auf beides gut verzichten.
Was bitte ist so schlimm daran, wenn man einen
kompletten, politischen Neuanfang wagt? Ach ja, ich weiß schon. Unsere Etablierten
würden zu Splitterparteien mutieren, Ministerstühle würden vakant und manche alimentierte Faulenzer würden sich neue Jobs suchen müssen, zumal das Volk vom maximal möglichen Dilettantismus, von der
Versorgungsmentalität, von der Verlogenheit und des Gutmenschentums die
Schnauze gestrichen voll hat. Es wird Zeit, dass sich etwas tut, nicht nur auf
dem Fußballfeld.
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