Hätten noch vor Kurzem die Hygienekontrolleure in einer Restaurantküche oder einer Kantine Schaben, Heuschrecken, Käfer oder Würmer auf Fußböden, in Ecken und Vorratsschränken entdeckt, würde man den Laden auf der Stelle dicht gemacht haben. Der Inhaber hätte überdies behördlicherseits keinen Spaß mehr. Doch ab sofort dürfen die kleinen Krabbler, Hüpfer, Schaben und Kriecher – fein gemahlen, versteht sich -, in Brot, Kekse, Wurst oder Fertigsuppen gemischt werden.
Tempora
mutantur, könnte man lapidar sagen, doch so einfach ist die Sache nicht. Zwar findet man in jedem Getreide und Mehlsilo und jeder Großbäckerei außer Mäusekot
und ähnliche Hinterlassenschaften kleiner Nager auch jede Menge schmackhafte Kriechtiere und Käfer, aber sie werden in der Regel mit dem Sieb entfernt. Da verstehen die Gesundheitsämter keinen Spaß.
Aber welche Hausfrau kennt das nicht: Denn, wenn sie zur Weihnachtszeit ihre Backzutaten hervorholt, kann sie des Öfteren eine krabbelnde Überraschung erleben. Gerade Nüsse, Trockenfrüchte und dergleichen stehen ganz oben auf der Speisekarte von Vorratsschädlingen und bringen Leben in die Ingredienzien. Verklumptes Mehl und Gespinste sind sichtbare Anzeichen des Befalls. Nun ja, ab sofort kann sie mit größerer Gelassenheit ans Backen gehen.
Doch nicht alles ist Gold was kriecht und hüpft – vor allem, wo und in welchem Zustand. Nun dürfen kleine Würmchen nach dem Willen der neuesten EU-Feinschmecker-Verordnung zwar bei McDonalds jedem Burger beigemengt werden, während sie sich hingegen nach Möglichkeit nicht in unserem Darm aufhalten sollen.
Spul- Maden-, Faden- oder Bandwürmer im Stuhlgang sind nicht nur der Gesundheit abträglich, sie dürften auch bei jeder Mutter hysterische Anfälle auslösen, sollte sie bei ihrem Kind einen Wurmbefall feststellen. Was folgt, wäre ein panischer Schweinsgalopp mitsamt Kind zum Onkel Doktor. Nach der Behandlung gibt es dann für Mutter und Kind eine Belohnung. Schokolade mit Getreideschimmelkäfer von Toblerone beispielsweise oder auch Vollmilch-Hausschabe von Milka. Aber wer weiß, möglichweise sind die kleinen Spulwürmchen nach der ärztlichen "Abtreibung" recycelbar - sozusagen von der Toilettenschüssel in die Pfanne, ein versöhnlicher Gedanke.
Die EU-Kommission hat die sogenannten Novel-Food-Anträge (neuartige Lebensmittel) genehmigt, die sich Proteinalternativen widmen. Leckermäulchen und Asien-affine Gourmets dürfen sich ab sofort mental darauf einstellen, mit Insekten angereichtem Bier einen gemütlichen Fernsehabend zu genießen. Selbstredend mit Cracker, Brotstangen und dazu nahrhafte, proteinhaltige Chips mit fein geschroteten Mehlwürmern zur Geschmacksferfeinerung. Die passenden Aromate liefert die BASF.
Allergiker hingegen sollten sich vorsehen. Sie manche Zutat könnte zu einem anaphylaktischen Schock führen. Überhaupt birgt der Verzehr von Insekten für Allergiegeplagte allerhand Überraschungen. Quaddeln, Ausschlag, Juckreiz an den Handinnenflächen, an den Fußsohlen und im Genitalbereich. Selbstverständlich auch Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe, Blähungen und Durchfall, sofern wir mit besonders großem Appetit zugeschlagen haben. Wir dürfen nun bei einem Besuch bei MacDonalds und Co. gespannt sein, ob uns der Doppelwhopper nicht heftige Flatulenten beschert.
Dass die Beimengung einer fein säuberlich gemahlenen Zikade oder einer geschredderten Hausgrille durchaus nahrhaft sein kann, ist erklärlich, der Gedanke daran jedoch eher gewöhnungsbedürftig. So argumentieren die EU-Feinschmecker in Brüssel, dass gefriergetrocknete Mehlwürmer einen Proteinanteil von 50,9 Prozent haben, dagegen Rindfleisch nur 22,3 Prozent, in Schweine- und Hühnerfleisch nur 22,8 Prozent Protin enthalten sei. Nun ja, ob in Zukunft die Hausfrau an der Mehlwurmtheke anstehen wird, um ihrer Familie ein kräftiges Mittagessen zuzubereiten, liegt vermutlich noch in weiter Ferne. Wahscheinlich genauso weit, wie die karamellisierte Made in Vanillesauce als Nachtisch.
By the way, das wirkliche Problem dabei ist, dass kein Verbaucher nachvollziehen kann, welche hübschen Tierchen in unsere Lebensmittel zur Anreicherung tatsächlich "hineingemahlen" worden sind.
Ich habe den leisen Verdacht, dass die Grünen hinter den neuen Nahrungsideen stecken, versuchen sie doch schon seit Jahr und Tag dem Deutschen den saftigen Braten oder das Schweinschnitzel „madig“ zu machen. Überraschend allerdings ist, dass in Europa Milchkühe, aber auch Rinder, die später auf dem Teller landen, unter keinen Umständen mit Insektenmehl gefüttert werden dürfen. Tiermehl und Insektenmehl in der Tierzucht steht als Futter auf einem strengen Index. Aber irgendjemand muss ja das Zeug essen, haben sich die Brüsseler Bürokraten gedacht.
Jetzt werden wir zu gehirngewaschnen Verwertern degradiert. "Rettet die Rinder vor dem Teller, fresst mehr Insekten", so der Schlachtruf der Grünen in der Parteizentrale. Diese nihilistischen Misanthropen wollten gar einen „Veggie-Day“ gesetzlich vorschreiben lassen. Doch wer will sich allen Ernstes von Steakbanausen und Löwenzahnfetischisten vorschreiben lassen, sich fortan nur noch mit Gemüse und Salat zu ernähren, nur weil die Produktion von Insekten 1.000 Mal weniger Wasser erforderlich macht, als die von Rindfleisch.
Durchaus
möglich, dass aus Wasser-Ersparnisgründen deshalb auch die Bio-Läden erfunden wurden und überdies von langer Hand geplant
war, uns mit Grille, Mehlwurm und Co. mental vertraut zu machen. Na dann..., Prost - Mahlzeit. Eine Tatsache beruhigt mich - ach, was sag ich -, es erfüllt mich mit einer gewissen Schadenfreude. All diese militanten Veganer futtern mit ihren Sojaschnitzeln zukünftig auch die armen, kleinen Tierchen, und machen ihre Argumentation, wegen des Tierwohls zum Pflanzenfresser geworden zu sein. obsolet.
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