Der empörte Aufschrei ist weltweit zu hören. Trump ist
gestern mit Vollgas in den Highway eingebogen. In entgegengesetzter Richtung.
Wahrscheinlich mit einem VW-Diesel der dritten Generation. Wenn man einmal
davon absieht, dass auf dieser Welt ohnehin jedes Land mit seinem Dreck und
seinem Giftmüll tut, was es will, könnte man sich angesichts des Sturmes im
Wasserglas der Klimapolitik ersäufen. Denn so klar ist nicht, wie es die
Verfechter des gesunden Klimas mit ihren selbst auferlegten Verpflichtungen halten. Fährt man nicht schon seit Jahrzehnten heimlich auf der falschen Seite unserer Klima-Autobahnen und erzählt dem Bürger eine Story? Wobei wir
mittendrin wären, im kontroversen Thema.
Trump steigt aus dem Klimaabkommen aus. Kein
Nachrichtensender, der sich mit dieser Sensation nicht auseinandersetzt. Man
hat das kommen sehen. Doch selbst die optimistischen Anhänger seiner Politik,
die diesem Klima-Hasardeur noch einen letzten Rest an funktionsfähigen Synapsen
unterstellten, sehen sich nun enttäuscht. Ich frage mich: Weshalb eigentlich?
Er hat getan, was er angekündigt hat, etwa mit der Attitüde eines türkischen
Türstehers einer angesagten Disko, der jedem anbietet, ihm was aufs Maul zu
geben, wenn ihm etwas nicht passt. Mit Logik, Freundlichkeit oder überzeugenden
Argumenten kann man einem solch vernagelten Zerberus auch nicht beikommen.
Wie sagte Jean-Claude Junker in einem Interview vor zwei
Tagen so prägnant? „Wir haben Herrn Trump in Taormina in einfachen, deutschen
Hauptsätzen die Wichtigkeit der Klimapolitik zu erklären versucht.“ Nun ja, wo
der herkömmliche Mensch ein Hirn hat, wabern aus Sicht von Junkers und
Konsorten in Trumps Oberstübchen übelriechende Darmgase. Daher vermutlich dessen
positive die Affinität zur globalen Erderwärmung. Trumps Masterplan allerdings
dürfte nur einer kleinen Gruppe eingeweihter Vertrauter geläufig sein. Meine
Vermutung ist ja, dass er mit der Produktion von Sonnenschutzmitteln mit Lichtschutzfaktor
30 zukünftig eine marktbeherrschende Position erreichen will. Wir werden es
noch erleben: Die USA wird Weltmarktführer bei der Vorbeugung von Sonnenbränden,
während die Chinesen und die Inder uns derweil mit Giftgaswolken einhüllen. Die
Kombination hat was.
Wäre ich ein Zyniker, würde ich spontan an die
Milliardenzahlungen deutscher Automobilhersteller denken, die mit ihrer
Schmuddelsoftware den USA weitflächig wahre Abgaswohltaten bereitet haben. Wenn
man es genau nimmt, entrichteten sie an die US-Regierung 15 Milliarden Euro
Vergnügungsteuern für die erfolgreiche Verbreitung von Diesel-Emissionen. Durch
den Trump-Ausstieg zahlen der Volkswagen-Konzern und Bosch im Zuge der Affäre
um manipulierte Abgaswerte ihren Kunden in den USA noch einmal mit mindestens
mit 1,6 Milliarden Dollar Kundenboni, damit sie anstatt mit amerikanischen
Rußbomben mit computergesteuerten Abgasschleudern „made in germany“ noch
effizienter ihre Landschaften verpesten. Da erhält der deutsche
Qualitätsbegriff eine völlig neue Dimension.
Die Welt ist irgendwie verkehrt, habe ich den Eindruck. Um
auf die zuvor erwähnte, mentale Unzugänglichkeit des Türstehers vor der Disco
zurückzukommen, wäre es jetzt doch eigentlich nur fair, wenn man Besitzer von
TESLA-Fahrzeugen hierzulande mit Strafzahlungen belegen würde. Immerhin
benutzen sie „sauberen“ Strom. Dass Trump gleichzeitig mit dem Ausstieg des
Klimaabkommens auch die Krankenversicherung abschaffen will, hängt
wahrscheinlich auch damit zusammen, weil dann Lungenkarzinome, Asthma-Anfälle
und Hautkrebs eine höhere Verbreitungsrate erfahren und somit unter den ärmeren
Schichten der Gesellschaft unerwünschte Bevölkerungszuwächse überschaubar
bleiben. Aus seiner Sicht vermehren sich Chinesen, Mexikaner und Muslime bereits
wie die Karnickel. Diesem Trend kann man mit gezielten Maßnahmen wie die
Maximierung von Co2 Ausstoß oder Schwefelgas-Emissionen regulierend
entgegenwirken. In Syrien klappt das ja schon.
Halten wir doch noch einmal fest: Nachdem dieser
amerikanische Emissionsguru das Klima-Abkommen gekündigt hat, wird zwar der
Austritt frühestens im Jahr 2020 gültig, spart aber 500 Millionen Dollar an Zahlungen nach Paris. Wahrscheinlich wird er das Geld in Waffen oder in Kriegseinsätzen anlegen. Etwas anderes hat er auch noch erreicht: Ab sofort gehört er zu der elitären Minderheit der zwei Staaten Syrien und Nicaragua, die damit die
einzigen Länder sind, die nicht mehr Teil des UN-Weltklimavertrags sind. Somit
befindet er sich in bester Gesellschaft, zumal er gerade dabei ist, Syrien zu
eliminieren. Ich habe den Verdacht, dass er seinen Slogan: „America First“
zumindest auf dem Gebiet der Umweltverschmutzung seinen weltweiten Führungsanspruch
durchsetzt. Möglicherweise haben wir alle den US-Präsidenten unterschätzt und
er ist tatsächlich gescheit.
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